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BVB-Einzelkritik: Can gibt die richtige Antwort - Malen bleibt ein Sorgenkind
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund holt in Bielefeld den dritten Bundesliga-Sieg in Serie. Can gibt die richtige Antwort auf seine Leistung in Amsterdam, Malen bleibt ein Sorgenkind. Die BVB-Einzelkritik.
Gregor Kobel: Verhinderte durch seinen beherzten Einsatz das mögliche 0:1 durch Serra (18.), ging danach zu Boden - musste kurz behandelt werden, wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Note: 3,0
Mats Hummels: Spielte links in der Dreierkette, starke Zweikampfquote, sorgte unmittelbar vor der Pause mit einem Schuss vom Strafraum für das 2:0 (45.). Der nach der Pause eingewechselte Klos war bei ihm in guter Obhut. Hummels verschuldete mit seinem Foul an Wimmer den Elfmeter zum 1:3. Note: 3,0
Marin Pongracic: Einer von vier Neuen im Team, zunächst zentral in der Dreierkette. Gestattete Hack die erste Chance (10.), als er sich mit einer Drehung verladen ließ, hatte Glück, dass sein eklatanter Ballverlust gegen Serra (18.) folgenlos blieb. Nach 20 Minuten auf die rechte Seite beordert, wo er stabiler spielte. Note: 4,5
Manuel Akanji: Anfangs rechts in der Dreierkette, ab Mitte des ersten Durchgangs in der Zentrale. Sorgte dort besser für Ordnung, starke Passquote, nicht ganz so zweikampfstark wie gewohnt, erledigte aber zuverlässig seine Aufgabe. Note: 3,0
Thorgan Hazard: Als Schwungrad auf der linken Seite neu in der Startelf. Machte viele Wege von der eigenen Hälfte in die gegnerische, blieb ansonsten weitgehend unscheinbar, setzte offensiv kaum nennenswerte Akzente. Note: 4,0
Jude Bellingham: Auf der Doppel-Sechs neben Can, nicht ganz so prägend für das BVB-Spiel wie in den vergangenen Wochen. Nach einem recht einfachen Ballverlust zu Beginn gegen Hack (13.) in der Folge ein zuverlässiger Stabilisator, gewann einige Kopfballduelle und sorgte mit dem toll herausgespielten 3:0 für die endgültige Entscheidung. Top Passquote! Note: 2,5
Emre Can: War spürbar heiß, zentral defensiv vor der Kette sorgte er lautstark für Ordnung. Wichtige Balleroberung gegen Serra, mit der er einen Konter verhinderte. Schnappte sich beim Elfmeter selbstbewusst den Ball und verwandelte trocken zum 1:0. Zweikampfstark, kompromisslos gegen den Gegner. Dass er Nilsson zum Kopfball kommen ließ (55.), blieb eine Ausnahme. Note: 2,5
Marius Wolf: Schob im Vierer-Mittelfeld über die von ihm bevorzugte rechte Seite an, leitete viele Offensivaktionen mit ein. Hätte auf Zuspiel von Reus das 2:0 machen können, scheiterte aber an Ortega (34.). Arbeitete unermüdlich - auch gegen den Ball. Note: 3,0
Julian Brandt: Engagiert als rechter Flügelstürmer, verbesserte Zweikampfführung, viel unterwegs zwischen den Räumen. Scheiterte an Ortega (44.), leitete einige Angriffe ein und machte 15 Minuten vor Schluss für Reinier Platz. Note: 3,5
Donyell Malen: Setzte als zentrale Spitze ein erstes Ausrufezeichen, als er Ortega mit seinem Schuss (7.) zu einer Flugeinlage zwang. Sein Kopfball nach Hazard-Ecke (8.) geriet zu lasch, holte den Elfmeter heraus, als er von Brunner gefoult wurde (30.). Einen Konter kurz nach Wiederanpfiff spielte er schlampig aus (50.). Die fehlende Bindung war ihm weiterhin anzumerken - Malen hatte die höchste Fehlpassquote (40 Prozent) aller Dortmunder, musste nach 66 Minuten für Steffen Tigges weichen. Note: 4,5
Marco Reus: Linker Flügelstürmer, nach Ballverlusten gerade in der ersten Hälfte oft hadernd statt nachsetzend. Seine Zuspiele kamen häufig nicht präzise genug, vergab das mögliche 3:0, als er in der 56. Minute daneben zielte. Bereitete dann den dritten BVB-Treffer durch Bellingham vor und klärte vor Schöpf (80.), als es brenzlig wurde. Note: 3,5
Marwin Hitz: Der Schweizer Torhüter wurde nach der Pause für Kobel eingewechselt. War da, wenn er gebraucht wurde - so etwa beim Schuss von Wimmer (69.). Ließ nichts anbrennen, wurde von harmlosen Bielefeldern aber auch kaum gefordert. Entschied sich beim Klos-Strafstoß für die falsche Ecke. Note: 3,0
Steffen Tigges, Axel Witsel, Reinier und Bundesliga-Debütant Lennard Maloney bleiben ohne Note.
Cedric Gebhardt, Jahrgang 1985, hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert. Lebt aber lieber nach dem Motto: „Probieren geht über Studieren.“ Interessiert sich für Sport – und insbesondere die Menschen, die ihn betreiben. Liebt Wortspiele über alles und kann mit Worten definitiv besser jonglieren als mit dem Ball. Schickt deshalb gerne humorige Steilpässe in die Spitze.
