BVB: Bundesliga-Geisterspiele im November - DFL: „Bedauerlich“
Borussia Dortmund
Die Bundesliga muss in den kommenden Wochen wieder mit Geisterspielen planen. Die DFL bewertet das als „bedauerlich“. BVB-Boss Watzke hofft auf eine schnelle Fan-Rückkehr.

Im November werden die Bundesliga-Spiele wieder vor leeren Rängen ausgetragen. © imago / Revierfoto
Sorgenvoll und mahnend verkündete Angela Merkel die drastischen Corona-Beschränkungen, die den deutschen Sport in eine tiefe November-Depression stürzen. In den Bundesligen, auch im Profifußball, dürfen ab der kommenden Woche nur noch Geisterspiele ausgerichtet werden, im Freizeit- und Amateurbereich wird der Betrieb fast gänzlich untersagt. „Wir brauchen im November eine nationale Kraftanstrengung“, begründete die Bundeskanzlerin die am Mittwoch mit den Ländern angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen beschlossenen Maßnahmen.
Keine gänzlich neue Situation für die Bundesliga
Der Sport spielte während der Pressekonferenz keine Rolle - wird aber hart zu kämpfen haben. Merkel betonte in ihren Ausführungen, bei hohen Corona-Zahlen könne nicht mehr gesagt werden, „dass ein bestimmter Bereich nicht zur Infektion beiträgt“. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder betonte, es stünden „ganz schwere Wochen für die Bevölkerung“ bevor. „Das bisher Getane reicht nicht, wir müssen mehr tun“, sagte der CSU-Chef, er äußerte aber auch mit Nachdruck: „Wir werden Corona überstehen, es gibt auch ein Morgen.“
Die 36 Vereine der Deutschen Fußball Liga müssen sich nicht gänzlich auf eine neue Situation einstellen: Bereits in den vergangenen Wochen hatte es aufgrund steigender Infektionszahlen zahlreiche Spiele ohne oder nur mit wenigen Hundert Zuschauern gegeben.
BVB-Boss Watzke hofft auf baldige Rückkehr der „großartigen Fans“
„Angesichts der extrem gestiegenen Infektionszahlen in Deutschland, ist die Entscheidung der Politik, den Spielbetrieb vorerst nur ohne Zuschauer fortsetzen zu können, zu akzeptieren. Gleichwohl möchte ich festhalten, dass von der Bundesliga aufgrund eines aufwändigen, schlüssigen und von Experten geschätzten Hygienekonzeptes nie eine Gefahr ausgegangen ist. Wir alle beim BVB hoffen, dass wir so schnell wie möglich wieder vor unseren großartigen Fans spielen können“, erklärte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegenüber „Sky“. Die DFL bezeichnete die Entscheidung in einer Stellungnahme als „bedauerlich“. Man hoffe, „dass die beschlossenen Maßnahmen im Sinne der gesamten Gesellschaft schnell und nachhaltig Wirkung zeigen.“
Ein umfassendes Hygienekonzept hatte dem Profifußball im vergangenen Frühjahr die Wiederaufnahme des Spielbetriebes mit Geisterspielen ermöglicht. Für die aktuelle Saison erhielten die DFL wie der gesamte Sport von der Politik grünes Licht, zumindest bis zu 20 Prozent der Gesamtkapazität der Stadien auslasten zu dürfen. Genutzt werden konnte das in den wenigsten Fällen. Dass Geisterspiele das Minimum für das wirtschaftliche Überleben der Vereine sind, hatten zuletzt mehrere Bundesliga-Funktionäre betont.
Mit dpa-Material