Borussia Dortmund
BVB-Boss Watzke fordert Demut - und kündigt Gespräch mit Götze an
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke lobt das DFL-Konzept zur Bundesliga-Fortsetzung, fordert von den Profis zukünftig mehr Demut - und kündigt ein Gespräch mit Mario Götze an.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hofft auf eine zeitnahe Fortsetzung der Bundesliga. © imago / Kirchner-Media
Bei „Wontorra - Allein zu Hause“ auf Sky sprach Watzke über ...
… das DFL-Konzept: „Da muss man Christian Seifert ein Kompliment machen. Das Konzept geht sehr in die Tiefe. Wenn wir das alles umsetzen, kostet uns das einen Millionenbetrag - aber das ist völlig in Ordnung. Wir wollen bei maximaler Sicherheit wieder unserem Beruf nachgehen. Wir haben einem maximalen Sicherheitsstandard entwickelt, mehr geht nicht. Es geht nicht um eine Lex Fußball.“
… den möglichen Bundesliga-Start am 9. Mai: „Wir können nur ein Angebot machen, haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche geführt. Die Politik muss jetzt die Entscheidung treffen. Wir sind bereit, weil wir eine Verantwortung für unsere Mitarbeiter sehen.“
… die Botschaft des Fußballs: „Es wäre im Sinne der vielen Millionen Fans, etwas mehr Abwechslung zu bekommen. Die Menschen haben sich sehr diszipliniert gezeigt in den vergangenen Wochen. Wenn wir in den nächsten Monaten nicht spielen, säuft die ganze Liga ab. Deswegen müssen wir uns mit Geisterspielen zufrieden geben.“
… eine Sonderrolle des Fußballs: „Der Fußball möchte nicht mal im Ansatz eine Sonderrolle. Unsere Spieler haben einem Gehaltsverzicht zugestimmt, damit unsere anderen Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit gehen müssen. Wir wollen aber auch nicht benachteiligt werden. Mit der Kritik müssen wir in einer Demokratie leben.“
… mögliche Insolvenzen: „Wenn es Insolvenzen gibt, dann kommen auch die sogenannten weißen Ritter, die Geld geben und dann fordern, dass 50+1 fallen muss. Dann wird alles kommen, was wir bislang vor allem im Ausland kritisieren: Die Eintrittspreise werden immer höher und es wird immer weitere Exzesse geben. Aber wir leben in einer globalisierten Welt. Man muss aufpassen, dass sich nicht Entwicklungen abspielen, die wir nie wieder zurückgebracht kriegen. Wenn wir die Saison nicht bis zum 30. Juni zu Ende bekommen, stehen wir vor riesigen Regressforderungen.“
… illegale Fan-Ansammlungen bei Geisterspielen: „Ich kenne keine Fan-Gruppierung, die angekündigt hat, sich bei Geisterspielen vor dem Stadion zu versammeln. Das wird von einigen Personen einfach in den Raum gestellt. Den Fußball jetzt unter Generalverdacht zu stellen, halte ich nicht für angemessen. „
… die finanzielle Lage beim BVB: „Wir kämen schön länger hin als andere Klubs, weil wir in den letzten Jahren einiges zur Seite gelegt haben. Aber es wird auch uns sehr hart treffen. Jetzt ist Solidarität gefragt - aber wir müssen auch irgendwann wieder etwas einnehmen.“
… Mario Götze: „Momentan liegt alles auf Eis. Aber es wird auch irgendwann wieder das Gespräch aufgenommen werden mit Mario, das ist klar.“
… Andre Schürrle: „Er ist weiterhin Vertragspartner des BVB, hat noch ein Jahr Vertrag. Ich denke aber, dass beide Seiten wissen, dass es keine einfache Geschichte werden könnte. Das werden wir in Ruhe besprechen - das ist die Aufgabe von Michael Zorc und Sebastian Kehl.“
… Ömer Toprak (Kaufoption greift nur bei Bremer Klassenerhalt, Anm. d. Red.): „Der erste Schritt wäre, dass Werder Bremen die Klasse hält. Es wäre eine Tragödie, wenn sie absteigen. Wenn es dann soweit kommt, sprechen wir.“
… Lehren aus der Corona-Krise: „Wir müssen uns selbstkritisch überprüfen. Jeder weiß, dass die Gehälter und Ablösesummen zu hoch sind. Man muss auch den Spielern mal wieder klarmachen, was sie für einen privilegierten Beruf haben. Ein bisschen Demut tut ganz gut.“