BVB-Abwehrspieler Ömer Toprak steht zu seiner Wahl
"Entscheidung für den Verein"
Der Wunschspieler kommt, aber der Trainer, der ihn unbedingt wollte, ist beim Trainingsauftakt nicht mehr im Amt - dieses Szenario erlebte in diesem Sommer BVB-Neuzugang Ömer Toprak. Ein Problem sei das aber nicht. "Tuchel wollte mich, das stimmt", meinte der 28-Jährige während einer Medienrunde. "Aber ich habe mich ja für den Verein entschieden, nicht allein für den Trainer."
Ömer Toprak stellt sich der Herausforderung beim BVB.
Im vergangenen Sommer scheiterte der erste Versuch, Toprak von Leverkusen nach Dortmund zu holen. Im Winter gab es den zweiten Anlauf. In den Verhandlungen wies der BVB auch damals allerdings vergeblich darauf hin, dass in diesem Sommer eine Ausstiegsklausel greifen würde, die Toprak zu einem Schnäppchen machen würde.
Nicht automatisch in der Pole Position
Leverkusen blieb also hart. Aber der Spieler belohnte das lange Werben der Borussia recht frühzeitig mit seiner Zusage. Die Zeit nach dem doppelten Veto von Bayer 04 sei schwierig gewesen, gibt Toprak zu, "es gab einige Sachen, die nicht gepasst haben. Dennoch glaube ich, dass ich bis zum Schluss meine volle Konzentration für Bayer gegeben habe."
Im Team der Werkself war Toprak unumstrittener Stammspieler. Er war auch Leverkusens Vize-Kapitän. Beim BVB bringt ihn dies nicht automatisch in eine Pole Position im Kampf um die Stammplätze.
Ganz bewusst getroffene Entscheidung
Aus der Komfortzone auszubrechen, vermag auf den ersten Blick unverständlich sein. Toprak hat diese Entscheidung dennoch ganz bewusst getroffen. Spieler sagen in diesem Fall immer, sie wollten für sich neue Reize setzen. Auch Ömer Toprak spricht von "neuen Herausforderungen", von "einer Weiterentwicklung", die er sich im schon reifen Fußballer-Alter erhoffe. Dass er kämpfen muss um seinen Platz, ist Toprak bewusst. "Wir haben nur gute Jungs in der Innenverteidigung", gibt er zu, "es wird letztlich am Trainer liegen, wen er spielen lässt."
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BVB-Training in Bad Ragaz am 30. Juli
Bilder des BVB-Trainings in Bad Ragaz am 30. Juli.
Ein bisschen war es auch sicher der Reiz der Perspektive: Nach sechs Jahren Leverkusen bot ihm Borussia Dortmund die höhere Garantie auf absolutes Spitzenniveau. Und ganz bestimmt sogar hat auch Nuri Sahin eine Rolle gespielt. Die beiden kennen sich aus der türkischen Nationalmannschaft, dort wurden sie Freunde und frotzelten seither immer wieder mal darüber wie es wäre, nicht nur in der Nationalmannschaft zusammenzuspielen.
"Hatten immer Kontakt"
"Ein bisschen schwierig" habe sich das gestaltet, als Sahin dann bei Real Madrid gespielt habe, sagt Toprak und grinst, "aber wir hatten immer Kontakt und haben gehofft, dass es noch klappt." Dass es nun tatsächlich so gekommen ist, wird auch Gonzalo Castro und Andre Schürrle freuen. Mit beiden spielte er in Leverkusen, jetzt ist dieses Trio wieder vereint.