6:0 beim VfL Osnabrück
Bruun Larsen stiehlt BVB-Debütant Alcacer die Show
Beim BVB-Test in Osnabrück richten sich alle Augen auf Neuzugang Paco Alcacer. Im Rampenlicht steht aber Jacob Bruun Larsen, der sich nach seiner Verletzung mit vier Treffern zurückmeldet.
Stahl Debütant Paco Alcacer die Show: Jacob Bruun Larsen (M.). © dpa
In der 41. Minute gab der Stadionsprecher des VfL Osnabrück auf. „Na, wer schon“, meinte er. Jacob Bruun Larsen hatte gerade das 5:0 für Borussia Dortmund erzielt - es war der vierte Treffer des Dänen, der beim viel beachteten Test des BVB auch dem Spieler die Show stahl, auf den die meisten Blicke gerichtet waren.
Ein mitspielender Stürmer
Vor zehn Tagen hatte die Borussia Paco Alcacer vom FC Barcelona verpflichtet, an der Bremer Brücke bekamen ihn die Fans erstmals zu sehen. Das Fazit nach den ersten 74 Minuten im schwarzgelben Dress: Alcacer kämpft noch mit den erwartbaren Anpassungsproblemen. Seine beste Chance hatte er nach 61 Minuten, als er eine scharfe Hereingabe von Shinji Kagawa knapp verpasste.
Viel zu sehen gab es vom Stürmer des FC Barcelona ansonsten noch nicht. Im 4-3-3 besetzte Alcacer die zentrale Offensivposition, was man erkennen konnte: Er ist flink auf den Beinen, er ist ein mitspielender Stürmer mit guter Technik, auch wenn er die Weiterleitung des Balles mit der Hacke ein wenig übertrieb.
Nah dran an der Startelf
Bruun Larsen hingegen ist schon wieder mittendrin: Er war die Überraschung der Vorbereitung, nahe dran sogar an der Stammelf, bis ihn eine Fußverletzung ausgerechnet in der Woche vor dem Pokalspiel in Fürth zum Saisonstart ausbremste.
Mit seinen Treffern wies der 19-Jährige Torinstinkt und Abschlussqualitäten nach. „Die Quote war gut, aber mir fehlt noch der Rhythmus“, meinte der Däne. „Mir sind noch zu viele Abspielfehler unterlaufen.“ Die ersten beiden Treffer Bruun Larsens legte Shinji Kagawa auf, einer von mehreren Spielern, die in den bisherigen Spielen noch keinen Leistungsnachweis erbringen konnten.
Gomez erfrischend mutig
Bruun Larsens schönster Treffer war der zum 3:0, als er sich mit einem guten Laufweg hinter die Osnabrücker Kette Freiraum verschaffte und sehenswert lupfte - gut vorbereitet von Sergio Gomez, dessen Zuspiel perfekt kam (26.). Gomez, der den rechten Flügel erfrischend mutig besetzte, traf selbst mit einem tollen Schlenzer in den kurzen Winkel zum zwischenzeitlichen 4:0 (32.).
In der Dreierreihe vor der Abwehrkette standen neben Kagawa in Mario Götze und Julian Weigl zwei weitere Akteure, für die der Saisonstart noch keine Einsatzzeiten gebracht hatte. Das kam vor allem bei Götze überraschend, der bei einigen guten Szenen und zwei Torvorbereitungen seine Ballfertigkeiten auch in Osnabrück unter Beweis stellte und ein großes Pensum absolvierte. Auf der Acht tauchte er dennoch zu sporadisch in den Räumen auf, in denen seine Geistesblitze gefragt gewesen wären.
Philipp setzt den Schlusspunkt
Mit der Hereinnahme einiger Stammspieler setzte sich der Drittligist nach der Pause etwas besser in Szene. Gleichzeitig nahm der BVB deutlich Tempo aus dem Spiel. Erst der eingewechselte Maximilian Philipp schraubte nach Götzes guter Vorarbeit noch am Ergebnis - 6:0 war dann auch der Endstand, weil Marcos Alvarez und David Blacha für den Drittligisten den Ehrentreffer verpassten.