Bruun Larsen meldet sich beim BVB eindrucksvoll zurück
Viererpack gegen Osnabrück
Jacob Bruun Larsen war ganz nah dran an der BVB-Stammelf. Dann platzt eine Fußverletzung in den großen Traum. In Osnabrück meldet sich der 19-Jährige nun eindrucksvoll zurück.

Vor dem gegnerischen Tor eiskalt: Jacob Bruun Larsen (l.). © imago
Applaus brandete auf, gut eine Stunde war gespielt an der Bremer Brücke. Jacob Bruun Larsen war gerade ausgewechselt worden und durfte sich beim Gang in die Kabine noch verdientermaßen die Ovationen der knapp 10.000 Zuschauer abholen.
Bei „99 Prozent“
Vier Tore hatte er beim 6:0 im Test gegen den Drittligisten erzielt, eins vorbereitet - besser kann man sich nach einer Zwangspause nicht zurückmelden. Zufrieden sei er natürlich, meinte er später, vier Tore schießt man auch in Spielen gegen unterklassige Gegner nicht in schöner Regelmäßigkeit. Aber er sehe bei sich durchaus auch noch „Luft nach oben. Der Rhythmus ist noch nicht ganz wieder da“, er sei bei „99 Prozent“, meinte der Däne.
Das dürfte sein Trainer gerne hören. Lucien Favre hat sich als Fan des 19-Jährigen geoutet. Nicht durch überschwängliches öffentliches Lob, sondern allein durch die Tatsache, dass Jacob Bruun Larsen im mit Offensivspielern gespickten Dortmunder Kader ein ernsthafter Stammelf-Kandidat war, bevor er sich am Fuß verletzte. Ausgerechnet in der Woche vor dem Pflichtspielstart.
Ernsthafte Alternative
Bruun Larsen stand in der Startelf im letzten Spiel zuvor, beim 1:0 gegen Lazio Rom. Wer bei der Generalprobe von Anfang an dabei sein darf, kann nicht weit weg sein, also durfte sich der Däne berechtigt als ein Gewinner der Vorbereitung fühlen. Auf der linken Seite ist er zur ernsthaften Alternative herangereift.

Jacob Brun Larsen (l.) bedankt sich bei Vorlagengeber Sergio Gomez. © dpa
Dass die zweiwöchige Zwangspause daran nichts geändert hat, machte sein eindrucksvoller Auftritt deutlich. Bruun Larsen vereinigt alles, was ein moderner Flügelspieler mitbringen muss. Er hat Tempo, er traut sich in die Eins-gegen-Eins-Duelle, er hat einen Riecher für die Situationen, und wenn er vor dem Tor die Chance bekommt, hat er eine gute Abschlussquote.
Lehrreiche Zeit beim VfB Stuttgart
Favre registrierte den Auftritt am Donnerstag mit Genugtuung, auch wenn er im schon gewohnten Understatement darauf verwies, „dass wir insgesamt als Mannschaft gute Aktionen hatten.“ Das bezog sich vor allem auf die erste Hälfte, in der ihm der Kombinationsfluss in der Offensive gefallen hatte, „vor allem in den letzten 30 Metern haben wir es gut gemacht.“
Vor allem Bruun Larsen packte die Chance beim Schopf. Er verschwendete keinen Gedanken daran, angesichts der großen Konkurrenz auf der linken Außenbahn nach dem wenig erfolgreichen Ausflug zum VfB Stuttgart ein erneutes Leihgeschäft anzustreben. Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke hätte ihn gern behalten, Bruun Larsen wertet die Zeit beim VfB „als lehrreich, auch wenn „es sicher nicht der Plan war, nur vier Spiele zu spielen.“
Mutige Entscheidung
Der Trainerwechsel von Hannes Wolf zu Tayfun Korkut in Stuttgart ist für Bruun Larsen nicht gut gelaufen, er lernte kennen, „wie schwer Fußball manchmal sein kann.“ Das als Erfahrung mit zurück nach Dortmund zu nehmen, sei für ihn dennoch „sehr wertvoll.“
Es war eine mutige Entscheidung des jungen Dänen, der in wenigen Tagen seinen 20. Geburtstag feiert. Bislang ist der Plan aufgegangen. Das nächste Talent der Borussia steht vor dem Sprung - auch wenn Jacob Bruun Larsen weiß, dass er erst am Anfang eines langen Weges ist.