Brandt spricht über seine BVB-Vertragsverlängerung „Nicht wie ein Schönheitswettbewerb“

Brandt spricht über seine BVB-Vertragsverlängerung: „Nicht wie ein Schönheitswettbewerb“
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Sie haben Ihren Vertrag bis 2026 verlängert. Welche Argumente waren ausschlaggebend?
Ich bin grundsätzlich jemand, der sich Zeit für solch eine Entscheidung nimmt und ein bisschen auf sein Bauchgefühl hört. Jetzt war aber das Interesse von unserer Seite und das Interesse des Vereins einfach so positiv und die Gespräche so angenehm, dass es uns dann relativ zeitnah gelungen ist, eine gute Einigung zu finden. Beide Seiten sind da sehr, sehr happy mit. Wären Steine im Weg gewesen, wäre mein erster Gedanke gewesen: „Komm, wir stoppen das jetzt. Dafür ist die Saison zu wichtig, wir machen im Sommer weiter.“ Aber das brauchte es gar nicht. Dass ich mich hier grundsätzlich extrem wohlfühle, dass man in den vergangenen Jahren schon jede Seite von mir gesehen hat, ist bekannt. Aber der Trend ist aktuell einfach da, wir sehen eine Entwicklung – nicht nur bei mir, sondern der ganzen Mannschaft. Und die ist noch nicht am Ende. Grundsätzlich hatte ich einfach Bock drauf und das haben wir jetzt schriftlich festgehalten. Dementsprechend bin ich da sehr froh drüber. Und ich glaube, dass es Sebastian Kehl auch ist, bei seinen ganzen Baustellen, die er wahrscheinlich diese Saison noch hat. (lacht)


Welche Rolle spielt Edin Terzic für Ihre Entwicklung in den vergangenen Monaten?

Es harmoniert extrem gut. Wir hatten ja auch eine Zeit, die nicht so gut lief. In der ich auch extrem verantwortlich dafür war, weil ich es nicht geschafft habe, an mein Ziel zu kommen. Und das hat sich jetzt einfach gedreht, weil er gewisse Ansprüche an mich gestellt hat, denen ich jetzt weitestgehend gerecht werden konnte. Und ich möchte mich noch weiter entwickeln. Das eine ist das Gefühl, das man in sich hat und zum anderen das Gefühl, dass das hier noch nicht fertig ist. Ich bin hier vor vier Jahren mit einer klaren Vorstellung hingekommen – und diese klare Vorstellung habe ich nach wie vor. Da bleibt uns jetzt zum Glück noch etwas Zeit, um dem auch gerecht zu werden.


Gehört zu diesen Zielen auch, mit dem BVB Titel zu gewinnen?

Natürlich. Das ist ja ganz klar. Und man muss ja auch sagen, dass wir in dieser Saison noch einem Titel hinterherjagen. Da sind wir verantwortlich dafür, es bis zum Ende spannend zu halten. Im DFB-Pokal haben wir im nächsten Jahr etwas gut zu machen. Wir haben in diesem Wettbewerb zwei gute Chancen verpasst. Und ein großer Wunsch ist es natürlich, noch einmal in Berlin zu sein. Mit Tausenden von Borussen – das habe ich so auch noch nicht erlebt, weil es damals ein Geisterspiel war. Das sind Erfahrungen, die man schon gerne mitnehmen möchte.


Gab es Gedanken über einen möglichen Wechsel im Sommer?

Konkrete Gedanken habe ich mir nicht gemacht, nein. Aber natürlich ist es so, dass man, bevor man seine Unterschrift unter einen Vertrag setzt, sagt: Habe ich gewissen Zweifel oder sehe ich mich zu hundert Prozent hier? Und das war für mich relativ schnell geklärt. Ich befand mich zu keiner Zeit in irgendwelchen Gesprächen oder habe mir Angebote angehört. Es war relativ schnell klar, dass, wenn ich in Gespräche mit dem BVB gehe, das Ziel ist, hier zu verlängern. Nicht wie ein Schönheitswettbewerb nach dem Motto: Wer gibt das beste Angebot ab. So einen Quatsch mache ich nicht.


Es sind noch sieben Bundesliga-Spiele zu gehen, zwei Punkte Rückstand auf die Bayern. Wie groß sind die Chancen auf den ganz großen Coup?

Grundsätzlich ist es erstmal unsere Aufgabe, es bis zum letzten Spieltag so spannend wie möglich zu machen. Das heißt im Umkehrschluss, dass wir jedes Spiel mit voller Seriosität angehen und die Spiele gewinnen. Wir haben jetzt zwei absolute Warnschüsse an uns selbst abgegeben mit den Spielen in München und noch viel mehr in Leipzig. Ich hoffe, dass wir kapieren, dass das in den kommenden Wochen alles Endspiele sind. Dass wir in der Lage sind, viele Spiele in Serie zu gewinnen, haben wir gezeigt. Aber es bedeutet auch viel Arbeit und Konzentration. Ich traue uns grundsätzlich alles zu. Aber es liegt auch nicht ganz in unserer Hand.

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