Akono wartet bei der BVB-U23 auf den Durchbruch „Bin kein Typ, der an sich selbst zweifelt“

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13 mickrige Treffer in 17 Spielen standen zum Jahreswechsel auf der Habenseite von Borussia Dortmunds U23. Die Harmlosigkeit in der Offensive war mit Händen zu greifen. Deshalb hat der BVB im Winter Cyrill Akono vom Drittliga-Konkurrenten SC Verl verpflichtet. Sein Auftrag war klar umrissen: Toreschießen. Doch Akonos Start in Dortmund verlief holpriger als gedacht.

Akono mit schwierigem BVB-Start

In den ersten Spielen nach der Winterpause fehlte dem 23-Jährigen noch weitgehend die Bindung. Akono ackerte zwar viel, hing aber als Zielspieler in der Luft. In einer ohnehin verunsicherten Mannschaft und ohne ein übergeordnetes taktisches Konzept hatte er es schwer, seine Stärken zur Geltung zu bringen. Beim 2:1-Sieg in Ingolstadt gelang ihm immerhin ein erster Assist. Danach musste Christian Preußer gehen, es übernahm Jan Zimmermann. Und mit dem neuen Trainer folgte peu à peu auch eine Umstellung des Dortmunders Spiel auf schnelle Umschaltmomente mit Tiefenläufen, die Akteuren wie Justin Njinmah zugutekamen, weniger aber Akono.

Hinzu kamen kleinere Verletzungen. Gegen Duisburg fehlte der Stürmer wegen einer Zehenprellung. Und vor dem Wiedersehen mit dem SC Verl heute Abend (19 Uhr) plagt Akono eine Verhärtung im Adduktorenbereich, weshalb er zuletzt nur mit eingeschränkter Intensität trainieren konnte. Die ersten vier Monate in Dortmund sind also nicht gerade optimal für ihn gelaufen, das weiß auch Akono. „Ich habe anfangs ein paar Spiele gebraucht, um mich einzufinden. Ich weiß, dass es einfach Phasen gibt, in denen es nicht so läuft. Aber danach geht es auch wieder bergauf, das habe ich in meiner Laufbahn schon oft nachgewiesen. Auf Dauer habe ich mich bei jedem Verein durchgesetzt“, sagt der 23-Jährige im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.

BVB-Trainer Zimmermann lobt Akono

„Als Mannschaft sind wir mittlerweile in einen Flow gekommen. Man sieht, was wir draufhaben. Es ist eine riesige Qualität, die wir zeigen und wir haben einen Weg gefunden, der uns Ergebnisse bringt“, sagt Akono. Auch wenn dieser Weg bedeutet, dass andere aktuell den Vorzug erhalten, er im Angriff vorerst nur eine untergeordnete Rolle spielt.

„Am Anfang hat sich Cyrill wirklich schwergetan. Er und ich waren nicht zufrieden, was er auf dem Platz gezeigt hat. Es ist schade, dass er jetzt durch seine Verletzung wieder etwas ausgebremst wird, denn er war davor auf einem guten Weg. Er ist selbstreflektiert, fleißig und motiviert“, sagt BVB-Trainer Jan Zimmermann und bescheinigt ihm eine gute Entwicklung.

Akono trifft mit dem BVB auf Ex-Klub Verl

Akono reflektiert seine eigene Lage genau. „Meine Rolle ist gerade, dass ich Gas gebe, damit ich künftig wieder mehr spielen kann. Es bringt nichts, damit zu hadern. Und ich bin auch nicht der Typ, der anfängt, an sich selbst zu zweifeln, weil ich weiß, was ich in der 3. Liga zeigen kann. Ich sehe das als Vorbereitung auf das, was kommt, wenn ich gebraucht werde. Ich will immer die beste Version meiner selbst sein. Und wenn du selbst an dir arbeitest, wirst du auch wieder eine Chance bekommen – davon bin ich fest überzeugt.“

Cyrill Akono im Zweikampf.
Cyrill Akono (r.) trifft mit der BVB-U23 auf seinen Ex-Klub Verl. © imago / Eibner

Heute Abend nun kehrt er mit seiner jetzigen Mannschaft zu dem Klub zurück, dem er bis Dezember noch angehörte. „Ich freue mich für den SC Verl, dass es bei ihnen in dieser Saison so gut läuft, weil ich weiß, wie hart dort jeder für den Erfolg arbeitet“, sagt Akono. Gnade vor Recht will er aber nicht ergehen lassen: „Wir fahren mit einem guten Gefühl dorthin, weil wir wissen, dass es für jeden schwierig ist, gegen uns zu spielen.“

Der SC Verl trägt sein Heimspiel gegen die BVB-U23 allerdings nicht in der heimischen Sportclub-Arena an der Poststraße, sondern in der Home Deluxe Arena in Paderborn aus. Der SCV erfüllt in seiner eigentlichen Spielstätte nicht alle für den Spielbetrieb in der 3. Liga erforderlichen Voraussetzungen.

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