BVB-U23 hat ein großes Sturmproblem „Wenn ich ganz vorne spiele, bekomme ich kaum Bälle“

BVB-U23 harmlos wie kein anderes Team: Eberwein: „Erarbeiten uns wenige Chancen“
Lesezeit

Nicht einmal ein mickriges Tor schießt die U23 von Borussia Dortmund im Schnitt pro Spiel. 24 Treffer in 27 Partien entspricht knappen 0,9 Erfolgserlebnissen pro Duell. Seltener jubelt kein Konkurrent in der 3. Liga. BVB-Toptorschütze Justin Njinmah spielt mit sechs Treffern im Rennen um die Torjägerkanone keine Rolle, rangiert unter ferner liefen und weit hinter den mit 15 Treffern führenden Ahmet Arslan von Dynamo Dresden.

BVB-Stürmer Eberwein sucht Erklärungsansatz

Bei der Ursachenforschung gerät BVB-Stürmer Michael Eberwein im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten ins Grübeln: „Wir erarbeiten uns sehr wenig gute Chancen. Die sind aber die Grundlage, damit wir mehr treffen.“ Beim Versuch, die Chancenarmut zu konkretisieren, umreißt der 27-Jährige verschiedene Punkte. „Wir spielen zu viel Klein-Klein, verpassen häufig den Moment für die Flanke und sind insgesamt zu verspielt.“

Probleme, die auch Dortmunds Trainer Jan Zimmermann erkannt hat. Eberwein erklärt: „Wir studieren in den Trainings ein, wie wir nach vorne kommen wollen, wie wir die Räume bespielen, trainieren auch Torschüsse. Der Trainer vermittelt uns, dass wir Tiefe im Spiel brauchen. Es muss nicht unbedingt schön aussehen, sondern effektiv sein. Aber das ist ein Prozess.“

BVB-Stürmer Eberwein ist selbstkritisch

Ebenfalls wenig hilfreich dürfte die Fluktuation im Angriffszentrum sein. Zu Saisonbeginn verließ Bradley Fink die Dortmunder Zweitvertretung Richtung FC Basel. So rückte Moritz Broschinski in den Fokus, hatte aber zunächst mit Ladehemmungen zu kämpfen. Dann platzte der Knoten, Broschinski traf – und war ebenfalls weg. Der VfL Bochum sicherte sich im Winter die Dienste des bulligen Mittelstürmers.

Moritz Broschinski jubelt.
Moritz Broschinski jubelt jetzt für den VfL Bochum. © imago / Sven Simon

Die Verantwortlichen reagierten im Winter mit den Transfers von Cyrill Akono (SC Verl) sowie Moses Otuali (Hamburger SV II). Zwei Neuverpflichtungen, die bislang nicht zündeten. Die Gründe für den schwierigen Start liegen für Eberwein auf der Hand: „Sie sind in einer schwierigen Phase zu uns gekommen. Bei uns läuft es nicht, sie sollen aber direkt abliefern, das ist nicht leicht.“

Frisches Blut für BVB-Sturm

Eberwein bezieht sich mit Blick auf die Angriffsmisere mit ein. Auch der gebürtige Bayer wartet noch auf sein erstes Tor, was ihn beschäftigt: „Es fällt schwer, Lösungen zu finden. Wenn ich ganz vorne spiele, bekomme ich kaum Bälle. Mir fallen keine Chancen ein, die ich vergeben hätte.“ Nicht nur die Torflaute, sondern die bedrohliche Gesamtsituation mache ihm und seinen Mitspielern zu schaffen. Eberwein, einer der erfahrenen Borussen, versucht, gegen die Negativstimmung anzuwirken. „Ich spreche mit den Jungs und ich habe ihnen gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen. Es ist noch viel Zeit, es stehen noch viele Spiele an.“

https://tools.pinpoll.com/embed/229699

Das nächste Heimspiel schon am Sonntag (14 Uhr, Stadion Niederrhein in Oberhausen) gegen den FSV Zwickau. Ein Team, das punktgleich mit dem BVB auf Platz 19 liegt. Ein weiteres wegweisendes Duell. Nervös, so Eberwein, sei er aber nicht. „Das ist das falsche Wort. Aber wir wissen natürlich, dass es ein sehr wichtiges Spiel ist. Wir haben alle verstanden, worum es geht: Die Mannschaft steht im Vordergrund. Wenn wir das beherzigen, dann werden wir gewinnen“, sagt der Stürmer. Dazu braucht es zumindest ein Tor – das wäre eine überdurchschnittliche Leistung.

Ingo Preuß nach Oldenburg-Tiefschlag für BVB-U23: „Die Fehler sind nicht zu entschuldigen“

BVB-U23 kassiert späten K.o. im Kellerduell gegen Oldenburg: Dortmund auf Regionalliga-Kurs

Bei den BVB-Profis außen vor: Meunier spielt freiwillig in der U23: Wie geht es für ihn weiter?