Ob Julian Rijkhoff seinen Hattrick im Testspiel bei der U19 des VfL Wolfsburg mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch geschossen hat, ist unklar. Doch dass der 18-Jährige am vergangenen Sonntag wieder zu den A-Junioren von Borussia Dortmund abkommandiert wurde, passte ihm vermutlich gar nicht.
BVB-Zukunft von Rijkhoff fraglich
Rijkhoff war zuletzt mit der U23 ins Trainingslager ins türkische Belek gereist, kam auch beim Testspiel gegen Hansa Rostock eine Halbzeit zum Einsatz. Gegen die körperlich überlegenen Abwehrspieler des abstiegsbedrohten Zweitligisten aber hatte er Durchsetzungsprobleme. Wie so oft. Es zeigt das Dilemma des Niederländers: Im Junioren-Bereich trifft er nach Belieben. In dieser Saison stehen elf Tore in 14 U19-Partien in der Bundesliga und Youth League zu Buche. Aber: Eine Etage höher kommt er aufgrund verschiedenster Defizite nicht zum Zug, Rijkhoff ist noch ohne Pflichtspielminute in der Drittligamannschaft.
Der Plan der nächsten Wochen sieht zumindest Trainingseinheiten bei der U23 vor, die Spielpraxis soll sich der Angreifer aber weiterhin in der U19 holen. So soll Rijkhoff an den „Herrenfußball adaptiert“ werden, zeigt Borussias U23-Trainer Jan Zimmermann auf: „Das ist ein dynamischer Prozess, wir Trainer sind ständig im Austausch“, macht der 44-Jährige klar, dass sich der Status quo jederzeit ändern könne.
Von der Profi-Mannschaft, wo der 18-Jährige in der Sommer-Vorbereitung vorspielen durfte, kann da allerdings keine Rede sein. Rijkhoff spielt in den Planungen von Edin Terzic derzeit keine Rolle. Der BVB-Trainer setzte zuletzt auf ein anderes Top-Talent aus der U19. Nach den Verletzungen von Sebastien Haller (Innenbanddehnung Knie) und Youssoufa Moukoko (Oberschenkelverletzung) stand Paris Brunner erstmals im Profikader, der Nachwuchsstürmer durfte ebenfalls mit ins Trainingslager nach Marbella. Für Rijkhoff hingegen ging es nur nach Belek. Eine Entscheidung, so ist aus dem Umfeld des Stürmers zu hören, für großen Frust gesorgt hat.
Da ist es nicht verwunderlich, dass erneut Wechsel-Gerüchte um Julian Rijkhoff aufkommen. Wie die niederländische Zeitung „De Telegraaf“ berichtet, soll Ex-Klub Ajax Amsterdam großes Interesse an einer Rückholaktion und Borussia Dortmund bereits ein Angebot unterbreitet haben. Laut des Berichts soll der niederländische Rekordmeister bereit sein, für den bis 2026 an den BVB gebundenen Rijkhoff eine Ablöse in Höhe von einer Millionen Euro zu zahlen. Darüber hinaus steht eine Weiterverkaufs-Beteiligung im Raum.
Dies deckt sich allerdings nicht mit Informationen der Ruhr Nachrichten. Nach RN-Infos liegt beim BVB aktuell kein offizielles Angebot für Julian Rijkhoff vor. Ein Wechsel noch in diesem Winter ist allerdings trotzdem nicht ausgeschlossen. Und bis dahin bleibt dem Stürmer nur weiter der Weg, sich über die BVB-U19 zu empfehlen. Sein Trainer Mike Tullberg schwärmt weiter von ihm: „Ich bin sehr von Julians Leistung beeindruckt.“
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