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4:0 - Reyna und Haaland spielen Katz und Maus mit dem SC Freiburg
Einzelkritik
Borussia Dortmund benötigt gegen biedere Freiburger 30 Minuten Anlaufzeit - dann spielen Giovanni Reyna und Erling Haaland mit dem Gegner Katz und Maus. Die BVB-Einzelkritik.
Marwin Hitz: Der Schweizer vertrat erneut seinen erkrankten Landsmann Roman Bürki. Im strömenden Regen wurde er zwar kräftig nass, aber wenig ernsthaft benötigt. In der 83. Minute musste er zum ersten Mal eingreifen. In der Bundesliga bleibt er als Borusse zwischen den Pfosten unbesiegt. Note: 2,5
Emre Can: Ein auffälliges Muster: Gegen tiefstehende Gegner verbucht Can häufig die meisten Ballkontakte, er stößt auch gelegentlich aus der hinteren Reihe nach vorne, um Druck zu machen oder Überzahl herzustellen. Sein Kopfballtor (Ecke: Reyna) tat ihm persönlich nach kompliziertem Saisonstart sichtlich gut, und seiner Mannschaft ein Treffer nach Standard erst recht (47.). Note: 2,5
Mats Hummels: Begann mit viel Streuung in seinen (weiten) Zuspielen. Den Abpraller nach Schuss von Thomas Meunier bekam er aus kurzer Distanz nicht an Torhüter Florian Müller vorbeigedrückt - da schüttelte er selbst den Kopf (37.). Gelb nach Foul an Lucas Höler (55.). Note: 3,0
Manuel Akanji: Mehrmals im Glück, dass leichtfertige Ballverluste und Fehlpässe von ihm nicht bestraft wurden (1., 40., 44.), auch gegen offensiv anspruchslose Gäste darf das nicht passieren. Ansonsten ein unauffälliger Arbeitstag. Note: 3,5
Thomas Meunier: Über die Frage, ob der Belgier eine echte Verstärkung sein wird, streiten sich die Geister. Defensiv steht Meunier seinen Mann, im Vorwärtsgang hapert es als Schienenspieler manchmal an Tempo, Geschick und Ballgefühl beim Kombinationsfußball (73.). Seinen wahren Wert will und muss der Neuzugang noch erweisen. Note: 3,5
Jude Bellingham: Nach 27 Minuten und 30 Sekunden feuerte er den ersten Warnschuss aufs Freiburger Tor - weit drüber. Er suchte die Schnittstellen in der Formation der Gäste, verlor jedoch zu viele Bälle ohne Not. Da wäre tatsächlich manchmal mehr Geduld gefragt. Grundsätzlich hilft sein Draufgängertum dem Spiel. Note: 3,5
Axel Witsel: Gegen die extrem biederen Breisgauer schaltete sich auch Witsel wiederholt in die Angriffe ein - das tat dem BVB-Spiel gut, weil es unberechenbarer wurde. Als er sogar im Strafraum auftauchte, zischte seine Direktabnahme knapp über den Querbalken (52.). Note: 3,0
Raphael Guerreiro: An einigen Stellen blitzte sie wieder auf, seine begnadete Technik und Spielintelligenz (33., 36.). Nach seiner wochenlangen Pause fehlen noch etwas Rhythmus und Feinabstimmung, schon jetzt bereichert er den Ballvortrag mit seinen Beschleunigungen. Note: 3,0
Marco Reus: Eine Balleroberung im Gegenpressing - sein aggressives Einsteigen gegen Nicolas Höfler ermöglichte das 1:0 (31.). Statt zu jubeln, diskutierte er mit dem Trainerteam taktische Optimierungen. Auch wenn nicht alles gelang, zeigt die Formkurve klar nach oben. 70 Minuten mehr auf dem Tacho! Note: 2,5
Giovanni Reyna: Gegen Freiburgs Ganzfeld-Manndeckung wagte er sich immerhin häufiger in den freien Raum, wenn auch nicht immer erfolgreich. Gefühlvoll die Ablage für Erling Haalands 1:0 (31.), einen Treffer wert sein kleines Solo kurz danach, der Ball stricht knapp am Pfosten vorbei (34.). Mit der Ecke zu Cans Kopfballtor (47.) und dem Assist zum 3:0 (66.) verbuchte er bereits seinen vierten und fünften (!) Scorerpunkt der Saison. Mit Sprechchören verabschiedet (80.). Note: 1,5
Erling Haaland: Zehn Ballkontakte nach einer halben Stunde sind verschmerzbar, wenn der erste Abschluss sitzt: Sprint in den Strafraum, überlegter Flachschuss mit links ins hintere Eck, Saisontor Nummer drei (31.). Fünf Minuten später hatte er fast ein zweites Mal zugeschlagen, nach einem Speed-Spielzug schlitterte sein Schuss knapp rechts vorbei (36.). Wie eiskalt er zuschlagen kann, demonstrierte sein strahlhartes 3:0, Saisontor Nummer vier (66.). Legte dann auch noch Felix Passlack das 4:0 auf (90.+2). Note: 1,5
Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
