1:1 gegen Mainz: Der BVB und die Kellerkinder - es bleibt ein großes Problem

Borussia Dortmund

Borussia Dortmund lässt mal wieder Punkte gegen ein Bundesliga-Kellerkind liegen. Auch wenn Einsatz und Leidenschaft stimmen, ist das 1:1 gegen Mainz ein herber Rückschlag.

Dortmund

, 16.01.2021, 17:35 Uhr / Lesedauer: 3 min
Verschoss gegen Mainz einen Elfmeter: BVB-Kapitän Marco Reus.

Verschoss gegen Mainz einen Elfmeter: BVB-Kapitän Marco Reus. © dpa

Edin Terzic hatte die Marschrichtung für das Spiel gegen den Tabellenletzten aus Mainz im Vorfeld klar umrissen. Es gehe für Borussia Dortmund darum, hatte der neue BVB-Cheftrainer erklärt, „nahtlos anzuknüpfen“ an die erfolgreichen Auftritte gegen Wolfsburg und Leipzig. „Wir wollen es ausnutzen“, sagte Terzic, „dass wir uns in der Tabelle weiter verbessern können.“ Wohlwissend, dass seine Mannschaft vor allem in der jüngeren Vergangenheit immer wieder an den vermeintlichen Pflichtaufgaben in der Bundesliga verzweifelt war.

Der BVB lässt Mainz kaum Luft zum Atmen

Entsprechend durfte Terzic durchaus zufrieden feststellen, mit welcher Intensität und Entschlossenheit seine Spieler vom Anpfiff weg zu Werke gingen. Der BVB, im Vergleich zum 3:1-Sieg in Leipzig auf vier Positionen verändert (Julian Brandt und Emre Can für den erkälteten Giovanni Reyna und den verletzten Axel Witsel sowie Dan-Axel Zagadou und Jude Bellingham für Manuel Akanji und Thomas Delaney), ließ den 05ern in Durchgang eins kaum Luft zum Atmen.

Nach 80 Sekunden lag der Ball zum ersten Mal im Mainzer Tor, doch Erling Haalands Treffer fand zurecht keine Anerkennung, weil Thomas Meunier in der Entstehung des Tores einen Schritt im Abseits gestanden hatte. Die frühe Führung blieb Borussia Dortmund also verwehrt, was allerdings nichts daran änderte, dass die Schwarzgelben unentwegt den Vorwärtsgang einlegten. Nach 23 Minuten zwang Julian Brandt den Mainzer Schlussmann Robin Zentner zu einer Glanztat. Drei Minuten später vergab Marco Reus nach frühem Ballgewinn und perfektem Zuspiel von Emre Can aus acht Metern die Riesenchance zur Führung. Nach einer guten halben Stunde traf der umtriebige Jude Bellingham nur den Pfosten. Kurz vor der Pause köpfte Bellingham aus aussichtsreicher Position rechts am Tor der 05er vorbei.

Der Dortmunder Chancenwucher rächt sich gegen Mainz

Für die Gäste aus Mainz bot sich nur selten die Gelegenheit zur Entlastung. Jonathan Burkardt schoss ans Außennetz (9. Minute), Danny Latza (19.) und Robin Quaison prüften Roman Bürki im Dortmunder Tor aus der Distanz. Zur Halbzeit verbuchte der BVB über 70 Prozent Ballbesitz und elf zu drei Torschüsse. Was aus Sicht der Schwarzgelben fehlte, war eigentlich nur die Effizienz vor dem gegnerischen Tor.

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Bundesliga, 16. Spieltag: BVB - FSV Mainz 05 1:1 (0:0)

Die Bilder der Bundesliga-Partie zwischen Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05.
16.01.2021
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Bilder der Bundesliga-Partie zwischen Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05.© dpa
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Der Dortmunder Chancenwucher rächte sich nach einer knappen Stunde. Der BVB kam weniger zwingend und ohne den angeschlagenen Dan-Axel Zagadou aus der Kabine - und hinten düpierte Levin Öztunali Borussia Dortmunds Hintermannschaft mit einem Haken, allen voran Mats Hummels und Raphael Guerreiro, und einem Traumtor aus gut 20 Metern (57.). Die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung sorgte für Rückenwind beim Tabellenschlusslicht. Terzic reagierte und brachte in Youssoufa Moukoko einen zweiten Stürmer für Bellingham (60.), doch die nächste dicke Chance verbuchten erneut die Mainzer: Der BVB hatte Glück, dass Alexander Hack nach 64 Minuten per Kopf nur die Latte traf.

Thomas Meunier erzielt seinen ersten Treffer für den BVB

Der BVB suchte nach der passenden Antwort - und fand sie über Umwege nach 73 Minuten. Moukoko setzte sich entschlossen gegen Moussa Niakhate durch, die eigentlich verunglückte Hereingabe würzte Phillipp Mwene ungewollt nach, weil er unzureichend klärte, Thomas Meunier hielt von der Strafraumgrenze trocken drauf und traf mit seinem ersten Tor zum 1:1 für den BVB.

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Der Ausgleich war der Auftakt für eine wilde Schlussphase. Nur eine Minute nach dem 1:1 grätschte Hack den Torschützen Meunier im Strafraum um. Der Elfmeter war eindeutig, doch BVB-Kapitän Marco Reus versagten vom Punkt die Nerven. Zentner sprang in die rechte Ecke, Reus schoss links am Tor vorbei (74.). Auf der Gegenseite hatte Latza aus zehn Metern die erneute Mainzer Führung auf dem Fuß, traf aber nur den Innenpfosten - und Guerreiro klärte für den BVB und den bereits geschlagenen Bürki auf der Linie (78.).

Das 1:1 gegen Mainz fühlt sich für den BVB wie eine Niederlage an

In den letzten zehn Minuten warf der BVB alles nach vorne, der Wille stimmte, der spielerische Ansatz nur noch selten. Die Angriffsbemühungen verfingen sich im dichten Mainzer Abwehrdickicht, die Gäste hofften auf den entscheidenden Konter. Niakhate stiefelte mit Ball am Fuß über den ganzen Platz, beim Abschluss aber fehlten Kraft und Präzision.

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Der erlösende Treffer, der Lucky Punch, er glückte nicht - und für Edin Terzic blieb nach dem Schlusspfiff nur die bittere Erkenntnis, dass seine Mannschaft die Aufgabe gegen Mainz zwar besser und engagierter als in der Vergangenheit angegangen war, es mit dem erhofften Sprung nach oben in der Tabelle allerdings einmal mehr nicht geklappt hatte. Der BVB und die vermeintlichen Pflichtaufgaben in der Liga, das bleibt ein großes Problem. Und für Borussia Dortmund fühlte sich dieses 1:1 gegen den Tabellenletzten wie eine Niederlage an.

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