Lewandowski trifft

0:1 - BVB unterliegt Bayern im Prestigeduell

Borussia Dortmund hat das Prestige-Duell gegen den FC Bayern verloren und den Anschluss an die Europa-League-Plätze verpasst. Die 0:1-Niederlage am Samstagabend besiegelte ausgerechnet ein Ex-Borusse: Robert Lewandowski erzielte bereits in der 36. Minute das Tor des Tages.

DORTMUND

, 04.04.2015 / Lesedauer: 4 min

Robert Lewandowski - Torschütze zum 0:1 - setzt sich hier gegen Ilkay Gündogan, Kevin Kampl und Marcel Schmelzer durch.

Der FC Bayern ist dem BVB seit langem enteilt, die Konkurrenz aber, die spielte am 27. Spieltag bis zum Topspiel am Samstagabend komplett für Borussia Dortmund: Hoffenheim verlor gegen Mönchengladbach, Frankfurt ließ Punkte gegen Hannover, Bremen kam gegen Mainz nicht über ein 0:0 hinaus, die Teams aus dem Keller ließen Punkte. Es war also alles angerichtet für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, als sie um 18.30 Uhr Aufstellung im Signal Iduna Park bezog - einen eigenen Sieg gegen die Münchner vorausgesetzt.

Klopp wählte gegen die ersatzgeschwächten Bayern eine 4-3-3-Formation anstelle des üblichen 4-2-3-1. Das Offensivtrio Pierre-Emerick Aubameyang, Marco Reus und Kevin Kampl sollte sich um die Dreierkette der Münchner kümmern, hinten links gab Marcel Schmelzer nach nur zwei Trainingseinheiten sein Comeback. Auf der Gegenseite leistete sich Pep Guardiola den Luxus, den Ex-Borussen Mario Götze auf der Bank zu lassen. Und das, obwohl sowohl Arjen Robben als auch Franck Ribery und David Alaba nicht zur Verfügung standen. In Thomas Müller und dem Ex-Borussen Robert Lewandowski standen nur zwei Offensivspieler auf dem Feld, dahinter tummelten sich in Xabi Alonso, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger drei ballsichere Mittelfeldspieler.

Tempovorteile

Der BVB besaß zumindest auf dem Papier deutliche Tempovorteile, doch Guardiolas defensive Ausrichtung machte es der Borussia extrem schwer, die Geschwindigkeit auf den Platz zu bringen. Die erste Welle der Borussia kam nach Ballgewinnen nicht ins Rollen, sondern prallte regelmäßig an Bayerns kompaktem Mittelfeld ab – was vor allem an den vielen Ungenauigkeiten im BVB-Passspiel lag. Und wann immer die Schwarzgelben den Ball mal über einen längeren Zeitraum kontrollierten, fiel ihnen kein Mittel ein, den Bayern gefährlich zu werden. Dortmunds erster richtiger Torschuss gelang er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Innenverteidiger Neven Subotic aus der Distanz die Kugel weit über Manuel Neuers Kasten hämmerte.

Auch das Spiel der Bayern war nicht schön anzusehen und nur selten gefährlich. Doch die Leistung genügte, um mit einer 1:0-Führung in die Pause zu gehen. Nachdem Müller den ersten Stellungsfehler von Mats Hummels noch nicht nutzen konnte (7.), machte es Lewandowski nach 36 Minuten besser. Der Pole setzte sich gegen den viel zu früh aus der Kette gekommenen BVB-Kapitän durch und schickte Müller in die Gasse. Weidenfeller konnte den Schuss seines Weltmeister-Kollegen zwar noch parieren, gegen Lewandowskis Kopfball war er dann allerdings machtlos.

Guardiolas Plan gegen Dortmunds Klopp-Fußball schien also ein zweites Mal aufzugehen. Schon beim Pokalsieg 2014 hatte der Spanier seinen Trainer-Kollegen auf die gleiche Weise ausgecoacht und damit die Machtverhältnisse im deutschen Fußball zementiert.

Der BVB stand in der zweiten Hälfte vor einer Herkulesaufgabe: Denn in den vergangenen 118 Bundesliga-Partien, in denen die Bayern in Führung gegangen waren, war es keinem Gegner gelungen, das Spiel noch in einen Sieg umzudrehen.

Bayern kompakt

Dortmund immerhin versuchte es und kam mit Wucht aus der Kabine. Doch die Bayern standen zu kompakt, um ernsthafte Chancen gegen die sich nun deutlich häufiger in Ballbesitz befindenden Dortmunder zuzulassen. Mehrere Distanzversuche der Borussen wurden noch vor dem Strafraum geblockt. Nur einmal kam Gündogan durch, sein Schuss aber strich am linken Pfosten vorbei (50.).

Nach einem ungewollten Abpraller von Bender war dann plötzlich Reus durch, doch die bis dahin unauffällige Offensivrakete des BVB nutzte das Geschenk nicht. Frei vor Neuer traf er nur das Außennetz (61.). Wenig später tat es ihm Aubameyang gleich, auch sein Schuss zischte vorbei (65.). Es waren Dortmunds mit Abstand beste, weil bis dato einzigen Torchancen des Spiels.

Die Richtung stimmte jetzt. Dortmund, seit der 67. Minute mit Shinji Kagawa und Adrian Ramos für Blaszczykowski und Kampl, drückte immer stärker und schnürte die Bayern phasenweise in der eigenen Hälfte ein. Doch das finale Zuspiel fehlte weiterhin, die BVB-Waffen Reus und Aubameyang blieben stumpf. Und als Xabi Alonso Aubameyang im Strafraum auf den Fuß stieg (84.), blieb die Pfeife von Kircher stumm - zu Unrecht, wie die TV-Bilder bewiesen.

Neuer pariert spektakulär

Eine Chance aber sollte sich den Gastgebern noch bieten: Zwei Minuten vor dem Ende legte sich Reus den Ball zum Freistoß zurecht und zirkelte den Ball dann über die Mauer. Doch Neuer tauchte ab und entschärfte den Schuss mit einer Hand spektakulär auf der Linie.

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Danach war Schluss. Der BVB verlor das fußballerisch enttäuschende Prestige-Duell und verpasste damit, auf Tuchfühlung zu den Europa-League-Plätzen zu gehen. Viele Möglichkeiten bleiben der Klopp-Elf nicht mehr, die Saison noch zu korrigieren. Am kommenden Dienstag wartet eine davon: Um 20.30 Uhr geht es im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim dann um den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale.

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