Samuel Bamba ist so ein alter Hase, wie man eben ein alter Hase in einer U19 sein kann. Gegen den FSV Mainz 05 bestreitet der Offensivspieler am Sonntag (ab 11 Uhr, bei uns im Live-Ticker) mit den BVB-Junioren sein zweites DM-Finale in Serie. Während er in dieser, seiner letzten Saison in der U19, eine tragende Säule der Borussen ist und nur ein Pflichtspiel zum Saisonstart wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst hat, beschied ihm Trainer Mike Tullberg zuvor nur eine Außenseiterrolle.
Dabei braucht es nur einen Namen als Erklärung: Jamie Bynoe-Gittens. Der Senkrechtstarter begann beim 2:1-Sieg gegen Hertha BSC im Vorjahresfinale, für Bamba blieb kein Platz. „JBG“ erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich und wurde zehn Minuten vor dem Abpfiff durch Bamba ersetzt.
Bamba vor ungewisser Zukunft beim BVB
Beide Spieler haben einige Gemeinsamkeiten: Sie sind in etwa gleich groß (1,77 Meter), auch der Spielstil ähnelt sich. Sowohl Bamba als auch Bynoe-Gittens leben von ihrer Explosivität, ihren Tricks und ihrer Wendigkeit. Doch das Entscheidende, das, wonach alle Nachwuchskicker in den Leistungszentren der Profiklubs träumen, ist schwierig: der Sprung in den Profikader.
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Während der Weg für Bynoe-Gittens früh vorgezeichnet schien, ist Bambas Zukunft ungewiss. Bislang gab es kaum Berührungspunkte zum Profiteam. Der 19-Jährige war Teil des BVB-Trosses, der sich im vergangenen Winter auf Asien-Reise begab. Das war zuvorderst aber dem durch die Weltmeisterschaft ausgedünnten Dortmunder Kader geschuldet. Im Sommer endet aus Altersgründen Bambas Zeit in der U19. Wie es weitergeht, ist offen.
Bambas BVB-Vertrag läuft bis 2024
„Ich habe noch ein Jahr hier in Dortmund Vertrag“, berichtet Bamba im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Ich bin offen für alles, fühle mich aber hier sehr wohl. Mal sehen, wie es weitergeht.“ Am wahrscheinlichsten bei der U23. Das Team von Jan Zimmermann hat sich nach schwierigen Wochen stabilisiert und sehr gute Chancen auf den Klassenerhalt in der 3. Liga.
Doch zuächst gilt der volle Fokus dem Finale am Sonntag: „Es ist mein letztes A-Junioren-Jahr. Deshalb ist es für mich und auch die anderen Altjahrgänge sehr wichtig, das Finale zu gewinnen. Wir wollen den Titel verteidigen“, so Bamba. Das nötige Rüstzeug, um gegen den Südwest-Staffelmeister zu bestehen, haben sich die Borussen im Halbfinale gegen Hertha BSC geholt. Nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg im Hinspiel ging das Rückspiel 0:1 verloren. Dabei gerieten die Dortmunder im ersten Durchgang gehörig ins Schwimmen.
Bamba will perfekten Abschluss bei der BVB-U19
Dortmunds Flügelspieler gibt zu, er und seine Mannschaft hätten im Rückspiel „leider die Qualität nicht auf den Platz gebracht“. Seine Lösung: „Wir müssen vorne draufbleiben. Wenn wir das auf den Platz bringen, was uns der Trainer mitgibt, werden wir die Mainzer schlagen.“ Bamba verlässt sich aber nicht nur auf die Expertise seines Coaches, sondern hat sich Teile des anderen Halbfinal-Duells zwischen Mainz und Köln im TV angesehen.

Sollte Bamba wie im Semifinal-Hinspiel mit zwei perfekten Vorlagen für Julian Rijkhoff („Er weiß, wenn ich den Ball habe, wo er hinlaufen soll – und andersrum. Wir verstehen uns blind“) auf sich aufmerksam machen, steigt zumindest die Chance auf ein perfektes Ende seiner Jugendzeit.
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