Überraschendes und abruptes Ende der Pokalträume der BVB-Handball-Damen. Trotz klarer Favoritenrolle unterlagen die Borussinnen beim Tabellen-Neunten HSG Bensheim/Auerbach mit 33:34 (21:17) im Viertelfinale des DHB-Pokals. Obwohl der BVB lange Zeit mit vier Toren in Führung lag, verlor die Mannschaft von Trainer Henk Groener in den Schlussminuten die Linie und ließ sich von der Hektik in der Bensheimer Weststadthalle anstecken.
Damit sind die Schwarzgelben erneut im DHB-Pokal im Viertelfinale ausgeschieden und konnten sich nach 2016 wieder nicht für das DHB Final4 Anfang April in Stuttgart qualifizieren. Im Vorjahr scheiterten die Dortmunderinnen in Bietigheim, davor an Buxtehude, am Samstagabend in Bensheim.
Henk Groener enttäuscht
Als BVB-Trainer Henk Groener nach dem Pokalfight ein Statement abgeben musste, war seine Enttäuschung über die hauchdünne Niederlage deutlich zu spüren. „Für uns war das natürlich bitter. Wir haben zwar fast das ganze Spiel geführt, lagen am Ende aber ein Tor zurück. Der Hauptgrund der Niederlage ist klar. In der ersten Hälfte haben wir 21 Tore gemacht, nach der Pause nur noch zwölf. Bensheim hat nie aufgegeben. Am Ende haben wir den Kopf verloren und uns anstecken lassen von der Hektik.“

Was auch für den kommissarischen Abteilungsleiter Rupert Thiele galt, der nach dem Schlusspfiff erstmal durchatmen musste: „Wir haben stark gekämpft, aber Bensheim hat in der zweiten Hälfte einen Sahnetag erwischt und wir haben einige Chancen klar vergeben.“
Das erste große Saisonziel kann der BVB damit vergessen. Nach 2016 wollte der BVB endlich wieder zum Final4, das am 1./2. April in Stuttgart stattfindet. Natürlich war klar, dass das Viertelfinale trotz der Favoritenrolle kein Spaziergang werden würde. Zwar hatten die Dortmunder den besseren Start und führten schnell mit 5:1, doch nach zahlreichen Unterzahlspielen kamen die Südhessinnen kurz vor der Pause bis auf zwei Tore heran. Nur gut, dass Dana Bleckmann mit einem tollen Freiwurf mit dem Pausenpfiff zum 21:17 traf und wieder einen Vier-Tore-Abstand herstellte.

Im zweiten Durchgang blieb es spannend. Als Dionne Visser in der 43. Minute auf 26:27 verkürzte, sah sich Henk Groener gezwungen, ein Timeout zu nehmen. Es lief einfach nicht mehr beim BVB, bei Bensheim dagegen alles. Lotta Heider glich per Siebenmeter zum 27:27 (46.) zum ersten Mal in der Partei aus.
Die letzten zehn Minuten waren an Kampf und Hektik kaum zu überbieten. Sechs Minuten vor Schluss schaffte Kapitänin Alina Grijseels das wichtige 31:30, Sekunden später scheiterte Meret Ossenkopp völlig freistehend an Torfrau Helen van Beurden. Eine gute Minute vor Schluss ging Bensheim zum ersten Mal in der Partie mit 33:32 in Führung, Aline Grijseels glich per Siebenmeter aus (59.), Lotta Heider erhöhte umgehend auf 34:33.
Exakt 28 Sekunden vor Schluss nahm Henk Groener die dritte Auszeit. Als Lisa Antl vier Sekunden vor dem Abpfiff vom Kreis über das Tor warf, war die Sensation geschehen. Und der Pokal-Traum des BVB abrupt beendet.
BVB-Handball-Damen: Moth, ten Holte, Kohorst; Grijseels (8/3), Sprengers (2), Kusian, Ossenkopp (6), Olsson (1), Rønning (1), Bleckmann (5), Garovic (4), Antl (3) , Sasaki (2), Hausherr (1).
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