Einarsdottir rettet BVB-Remis in Zalau bei Europa-Rückkehr
Handball-Europapokal
14 Jahre hat es gedauert, bis die Handballerinnen von Borussia Dortmund wieder auf internationalem Parkett auflaufen durften. Am Samstag startete der BVB in Zalau ins Abenteuer EHF-Pokal.

Hildigunnur Einarsdottir erzielte den letzten Treffer für den BVB. © Peter Ludewig
Nach 60 Minuten stand ein 25:25-Unentschieden auf der Anzeigentafel der mit etwa 800 Zuschauern gut gefüllten Gheorge Tadici Sports Hall des HC Zalau im Nordwesten des EU-Staates Rumänien.
Mit einem guten Abwehrverhalten begann der BVB das Spiel gegen den Europapokal-Viertelfinalisten des Vorjahrs. Eine Führung wollte den Borussinnen im ersten Durchgang, der mit 13:12 an Zalau ging, allerdings nicht gelingen. Nach knapp 16 Minuten waren die Rumänen mit 8:5 den Schwarzgelben ein wenig enteilt. „Wir haben im Angriff zu viele Chancen vergeben, unsere Wurfquote war nicht gut“, analysierte BVB-Coach Gino Smits nach der Partie.
Von 5:8 auf 8:8
Doch der BVB steckte nicht auf und schaffte es vier Minuten später zum ersten Mal durch Johanna Stockschläder die Partie bei 8:8 auszugleichen. Es ging weiter knapp zur Sache, größer als ein Tor wurde der Abstand zwischen dem Europapokal-Rückkehrer und den international erfahrenen Rumäninnen bis zum Halbzeitpfiff aber nicht mehr.
Smits nutzte die Pause, um kleinere Umstellungen am Angriffsspiel vorzunehmen. Mit Erfolg. Nach 34 Minuten Spielzeit erzielte Alina Grijseels die erste schwarzgelbe Führung (14:13) in einem Europapokal-Match seit knapp anderthalb Jahrzehnten. Und weil die 22-Jährige schon einmal dabei war, legte sie mit 15:13 direkt nach. Der BVB war spätestens jetzt im Spiel angekommen - auch offensiv.
Vier-Tore-Führung
Die Smits-Sieben schaffte es sogar, zwischen sich und den HC Zalau nach 43 Minuten eine vier Toreführung zu legen (21:17). Doch zwei Tore der Rumäninnen und Zwei-Minuten-Strafen für Grijseels und Saskia Weisheitel nahm den Schwarzgelben den Rhythmus. „Da wurde es sehr hektisch“, so Smits. Trotzdem habe sein Team auch in Unterzahl „vernünftig gespielt“. Dem HC gelang es dennoch, die Zwei-Tore-Führung bis drei Minuten vor Schluss aufrechtzuhalten.
Was dann geschah, kann wohl bereits jetzt schon als erster magischer Europa-Moment des BVB in dieser Saison bezeichnet werden. Neuzugang Hildigunnur Einarsdottir, die mit vier Toren nach Harma van Kreij (sechs Tore) die zweitbeste Werferin am Samstag war, verkürzte knapp anderthalb Minuten vor Spielschluss auf 24:25 aus Dortmunder Sicht. Kurz danach zog Smits neun Sekunden vor Schluss seinen letzten Timeout.
Eine gute Ausgangsposition
Und so war es die Isländerin, die drei Sekunden vor der Schlusssirene dem BVB das Unentschieden rettete. „Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein“, sagte Smits nach diesem Coup. Der Holländer freute sich am Ende über „eine gute Ausgangsposition“ für das Rückspiel am kommenden Sonntag (17 Uhr) in Hamm.
BVB: Woltering, Duijndam; van Kreij (6), Mack (4), Einarsdottir (4), Grijseels (3), Stockschläder (3), Bleckmann (1), C. Müller (1), Weisheitel (1), Ten Holte, Huber (2/2), Fujita, Vaszari, A. Müller, Kockel