In Wellinghofen wird wieder gelacht. Nach zuletzt zwei Niederlagen der BVB-Handballerinnen feiert die Sieben am Samstag einen 26:22-Sieg bei den Bad Wildungen Vipers und sorgt damit für eine gelöste Trainerin Ildiko Barna.
Bilder der Partie in der Handball-Bundesliga zwischen Bad Wildungen und Borussia Dortmund.
„Die Stimmung vor dem Spiel war wirklich angespannt“, räumt Barna nach dem Sieg bei den auf Platz neun rangierenden Vipers ein. Umso zufriedener zeigt sich die Übungsleiterin gestern im Gespräch mit dieser Redaktion. Sie spricht von einem „Sieg mit großem Wert“ und einer „herausragenden Einstellung“ ihrer Mannschaft zur Partie. Vor allem, weil die Halle in Bad Wildungen wegen der Nähe des Platzes zu den Zuschauerrängen als Hexenkessel bekannt ist.
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Handball, Bundesliga: Bad Wildungen - Borussia Dortmund 22:26 (11:11)
Bilder der Partie in der Handball-Bundesliga zwischen Bad Wildungen und Borussia Dortmund.
„Wir haben mit schnellen Gegenstößen den Gegner überrascht“, resümiert Barna. Eine große Stärke der Schwarzgelben sind die Außenpositonen gewesen. Virag Vaszari ragt mit insgesamt elf Toren aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus. Auch Kreisläuferin Anne Müller überzeugt mit sechs Treffern. In den ersten 20 Minuten des Spiels ist der BVB nicht groß in Schwierigkeiten geraten (10:6), doch kurz vor der Halbzeitpause sind die Vipers wieder zurück ins Spiel gekommen und haben den Halbzeitstand auf 11:11 gestellt.
Angeschlagene Van Kreji
In dieser schwierigen Phase des Spiels ist die eigentlich noch angeschlagene Harma van Kreij im Rückraum zur wichtigen Akteurin geworden. Die Niederländerin laboriert noch an einem Bänderriss im Fußgelenk ist am Samstag dann aber dennoch von Barna auf die Platte geschickt worden. „Ich habe ihr gesagt: ‚Harma, ich brauche dich jetzt‘“. Van Kreij habe ihre Aufgabe gut gemacht, so Barna. „Die Präsenz von ihr im Rückraum ist da entscheidend gewesen“, sagt Barna weiter. Ihre Sieben ist damit wieder zurück im Spiel gewesen und hat das Spiel dann in der zweiten Halbzeit souverän zum 26:22-Sieg heruntergespielt.
Der von der Trainerin vor dem Spiel geforderte Charaktertest ist damit bestanden worden. Die Niederlagen gegen SG BBM Bietigheim (17:28) und Frisch Auf Göppingen (19:30) sind damit erst einmal vergessen. Vor allem das desolate Abschneiden gegen den direkten Konkurrenten Göppingen wurmt Barna noch heute. „Das ist mein Team wie eine Kaffeefahrt angegangen. Danach bin ich sehr enttäuscht gewesen“, so Barna.
"Platz im Mittelfeld halten"
All der Gram soll aber jetzt erst einmal vergessen sein. Nach den kritischen Tönen in der letzten Woche im Training kann Barna somit ihrem Team ein positives Zeugnis ausstellen. Wo es für die aktuell sechstplatzierten Schwarzgelben bei jetzt noch zehn zu spielenden Partien in der Bundesliga hingehen soll? „Wir wollen unseren guten Platz im Mittelplatz halten“, gibt Barna als Ziel für die letzten Spiele in der Meisterschaft aus. Dafür sollen so-viele Punkte wie nur möglich geholt werden. Die Top 3 oben sei eine Liga für sich, danach sei alles sehr eng, so Barna weiter. Am nächsten Spieltag, Samstag, 11. März, 19.30 Uhr, empfangen die Handballerinnen von Borussia Dortmund jetzt erst einmal den VfL Oldenburg (Platz acht) in der Halle Wellinghofen. Auch in diesem Spiel muss Barna weiterhin auf ihre Außenspielerin Svenja Huber (ebenfalls Bänderiss im Fußgelenk) verzichten und wird unter anderem wieder der A-Jugendlichen Leonie Kockel, mit der sie gegen die Vipers „sehr zufrieden“ gewesen ist, eine Chance geben.