Geduld gefragt: BVB-Trainer André Fuhr sieht noch viel Arbeit auf sein Team zukommen
BVB-Handballfrauen
Zwei Niederlagen, ein Sieg. Nicht alles lief rund beim einwöchigen Trainingslager der BVB-Handballerinnen in Dänemark. Zudem macht die Verletzung von Alina Grijseels noch immer Sorgen.

Muss behutsam aufgebaut werden: Alina Grijseels kam in Dänemark nur sporadisch zum Einsatz. © Stummbillig
Die Woche in Dänemark hatte es in sich. Wobei die Voraussetzungen am Standort in Herning bestens waren. Das Hostel, in dem die 19 Borussinnen samt Betreuer untergebracht waren, lag nur drei Minuten von der Trainingshalle entfernt. „Das war ideal“, so Cheftrainer André Fuhr, der zwei Trainingseinheiten pro Tag angesetzt hatte. Dazu kamen drei Spiele gegen die renommierten dänischen Teams aus Holstebro, Aarhus United Elitehandbold und Odense Handbold.
Auf dem Programm im Training standen die Verbesserung der Abstimmung von Abwehr und Angriff, dazu natürlich Konditionseinheiten und - wie bei einem Trainingslager vor Beginn der Saison üblich - das Teambuilding. „Das ist ein langer Prozess. Wir haben sieben Neuzugänge und müssen uns auf und neben dem Feld richtig kennenlernen“, so Fuhr.
Noch einiges zu tun
Gut drei Wochen vor dem Saisonstart in Oldenburg am 8. September gibt es auf jeden Fall noch einiges zu tun für Fuhr, der besonders bei der Niederlage gegen Holstebro mit der Leistung seiner Schützlinge nicht sonderlich zufrieden war. „Emotional fehlte da noch einiges“, so der Chef-Coach des BVB, der als Fazit „Licht und Schatten“ sah: „Auch wenn ich mir das natürlich anders gewünscht hätte“, erklärte Fuhr: „Wir werden den Prozess fortsetzen und haben noch einen langen Weg vor uns. Als erstes werden wir unseren Kader verkleinern.“
Richtig gut lief es dann aber bereits gegen Aarhus, die Partie ging über dreimal 25 Minuten und endete mit 33:27 für den BVB, während es zum Abschluss gegen Odense eine ziemlich klare und unangenehm hohe 23:33-Niederlage gab. Odense, in der abgelaufenen Saison 2018/19 immerhin auf Rang drei der dänischen Liga und dazu Viertelfinalist der Champions League, war für den ersatzgeschwächten BVB einfach zu stark. Denn beim BVB fehlten Neuzugang Kelly Dulfer mit Rückenproblemen, die in der Partie gegen Aarhus auftraten, und Alina Grijseels, deren Knochenödem nur äußerst geringe Einsatzzeiten zuließ. „Wenn zwei solch zentrale Spielerinnen ausfallen, dann ist das natürlich sofort zu spüren“, sagte Fuhr.
Grijseels soll behutsam aufgebaut werden
Grijseels hatte sich Anfang März im Training verletzt, als sie nach einem Block auf dem Fuß einer Mitspielerin gelandet und umgeknickt war. Eine MRT-Untersuchung hatte ergeben, dass sich die 22-Jährige das Außenband des linken Fußes gerissen hatte und den Knöchel stark gestaucht hatte. Auch fünf Monate später hat die Spielmacherin des BVB ihre Verletzung noch nicht vollständig überwunden. „Wir werden und müssen Alina langsam und sehr behutsam aufbauen“, so André Fuhr.
Am Samstagabend waren die Borussinnen wieder zurück in Dortmund, es folgten zwei Tage Regeneration, ein Foto-Shooting am Montagabend, täglich zwei Trainingseinheiten, ehe es am Donnerstag zu einem Testspiel nach VOC Amsterdam geht.
Kurztrainingslager in Metz
Danach steht dann ein Kurztrainingslager in Frankreich in Metz an. Mit einem Spiel bei der erfolgreichsten und stärksten französischen Frauenhandball-Mannschaft der letzten Jahrzehnte. 23 nationale Titel holte Metz seit 1989, war mehrfacher französischer Pokalsieger und erfolgreicher Champions League-Teilnehmer.
„Das ist schon eine ganz andere Qualität“, so Fuhr. Wichtigste Änderung gegenüber dem Trainingslager in Dänemark wird die Reduzierung des Kaders sein. „Wir waren mit 19 Spielerinnen in Dänemark, das sind einfach zu viel, zumal wir nur 16 Spielerinnen einsetzen können.“