Wo spielt Borussia Dortmund ab Sommer 2025 Handball-Bundesliga? Der Verein hat ab Sommer 2025 keinen Austragungsort mehr für die Spiele in der Handball-Bundesliga. Das Problem ist akut für den BVB, denn in anderthalb Jahren greifen neue Mindeststandards für die Heimspielstätten der Bundesliga-Klubs.
„Das ist ernst für uns. 2023 neigt sich dem Ende entgegen, in ein paar Wochen schreiben wir das Jahr 2024, dieses Thema brennt“, betont Rupert Thiele, Abteilungsvorsitzender der Handballerinnen.
Aktuell trägt der BVB in der Sporthalle Wellinghofen den größten Teil seiner Heimspiele aus. Ausgewichen wird in die Helmut-Körnig-Halle für Bundesliga-Spitzenspiele, wie die Partie am 27. Dezember gegen die SG BBM Bietigheim, oder internationale Partien. Diese sind in der vergangenen Saison in der Westpress Arena in Hamm ausgetragen worden. Bedarf besteht für diese Spielzeit nicht mehr, da der BVB bereits aus dem internationalen Geschäft raus ist. In Hamm zu spielen, wo optimale Bedingungen vorzufinden wären, ist aber kein Gedankengang.
„Für einen Dortmunder Bundesligaverein ist es keine Option, in einer anderen Stadt zu spielen. Unser Präsident hat während der Mitgliederversammlung ja auch nochmal eindringlich betont, dass es ein Armutszeugnis für die Stadt wäre, wenn wir nicht in Dortmund spielen könnten“, sagt Thiele.
BVB wertet die Sporthalle Wellinghofen auf
Ab dem Sommer 2025 sind eine Gegentribüne sowie LED-Banden um das gesamte Spielfeld verpflichtend. Die Schulsporthalle Wellinghofen fällt dann raus. „Der Zuschauerzuspruch ist stetig immer besser geworden. Mit Sicherheit liegt das auch daran, dass wir die Optik der Halle verbessert haben“, sagt Borussias Handball-Boss Thiele. Der BVB organisiert zu jedem Heimspiel einen extra Hallenboden, der verlegt wird, dekoriert die Halle in schwarzgelb, lässt die Spielerinnen zwischen Pyro-Fontänen einlaufen. Die Atmosphäre hat sich gewandelt.
Dennoch überwiegen die Nachteile der Halle, die vom Ambiente kaum etwas mit Spitzensport zu tun hat. „Ob es die Umkleidekabinen sind, Sanitärmöglichkeiten, der Gastronomiebereich oder die durchschnittliche Verweildauer innerhalb der Halle. Das ist ja alles schwierig und schlecht“, betont Thiele, „ganz schlimm ist es, wenn wir innerhalb der Woche spielen müssen. Dann sind wir natürlich an die Schule gebunden, kommen hier auch immer wieder in Konflikt mit dem Schulsport.“

Bedingungen, die mit Profi-Sport nichts zu tun haben. Weshalb der Grundlagenvertrag, den die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) gemeinsam mit dem Deutschen Handball-Bund (DHB) ausgearbeitet hat, dem BVB in die Karten spielt. Der Sport und die Liga sollen attraktiver gemacht werden. Die Liga wird verkleinert auf 12 Teams, Playoffs sollen die sportlichen Entscheidungen aufwerten und alle Klubs müssen beim Etat und den Spielstätten Mindeststandards aufweisen.
Verzögerung der Großsporthalle
Für den BVB an sich kein Problem wäre da nicht die Hallen-Thematik. Geplant war es eigentlich, dass Borussia Dortmund ab 2025 die Heimspiele in der Großsporthalle austrägt, die von der Stadt Dortmund an der Übelgönne angrenzend zum Dortmunder U gebaut wird. Im Jahr 2019 ist die Fertigstellung für den Sommer 2025 geplant gewesen, mittlerweile - Stand März 2023 - ist es der August 2028.
Warum baut der BVB nicht selbst?
Doch warum baut Borussia Dortmund nicht einfach selbst? „Es gab schon mal die Planung für eine eigene Halle“, sagt Thiele. Diese seien aber damals, als er noch nicht im Amt war, wieder verworfen worden. „Es ist ja nicht so, dass der BVB sich nach hinten lehnt und sagt, die Stadt muss jetzt eine Halle bauen. Wir haben immer gesagt, dass wir bereits jetzt investieren oder bereit sind zu helfen.“
Doch jetzt eine zweite Halle zu bauen, wenn wenig später eine weitere im Zentrum Dortmunds aufmacht, würde für Thiele keinen Sinn machen. „Wofür willst du die dann bauen, wenn die Stadt sowieso am Dortmunder U eine Halle baut? Da fehlt mir auch die Abstimmung mit der Stadt“, sagt er.
BVB-Boss Thiele gibt eine Prognose ab
Bleibt die Frage vom Anfang: Wo spielt Borussia Dortmund ab dem Sommer 2025? „Entweder ist es die Helmut-Körnig-Halle oder es gibt irgendwo eine Leichtbauhalle. Andere Hallen kommen in Dortmund nicht infrage“, sagt Thiele.
Eine schnelle Dauer-Lösung ist nicht in Sicht, das Problem für den BVB immens.