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BVB-Abstimmung sorgt für Irritationen - Transfers ausgeschlossen, außer in einem Fall

Borussia Dortmund Handball

Eine Abstimmung bei der kommenden Mitgliederversammlung des BVB hat für Irritationen gesorgt. Abteilungsleiter Andreas Heiermann präsentiert sich zuversichtlich. In Sachen Transfers aber nicht.

Dortmund

, 07.10.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Andreas Heiermann, Abteilungsleiter Handball bei Borussia Dortmund, bei der Mitgliederversammlung 2018.

Andreas Heiermann, Abteilungsleiter Handball bei Borussia Dortmund, bei der Mitgliederversammlung 2018. © imago/Thomas Bielefeld

Beim Thema Finanzen sind die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund nicht zimperlich. Dafür hat die Vergangenheit gesorgt. Weshalb der eindringliche Appell von BVB-Präsident Reinhard Rauball im aktuellen Mitgliedermagazin deutlich geworden ist.

„So ehrlich müssen wir sein: Dies wäre gleichbedeutend mit dem Ende des Profisports innerhalb des eingetragenen Vereins, insbesondere mit Blick auf den professionellen Spielbetrieb der ersten Frauenhandballmannschaft“, sagte Rauball dort.

Sollte es zu keiner Satzungsänderung bei der Mitgliederversammlung am 21. November kommen, könnte dies das Ende des professionellen Handballs beim BVB bedeuten.

„Reinhard Rauball hat klare und offene Worte gefunden“, sagt Handball-Abteilungsleiter Andreas Heiermann. „Ich bin glücklich darüber, dass es einen Lösungsvorschlag für das Thema gibt und unsere Finanzabteilung dies erarbeitet hat.“

Die vergangenen Jahre sei es bereits schwer und eine Herausforderung gewesen, so Heiermann. Auch ohne die Folgen der Coronavirus-Pandemie.

Bis zur Hälfte der Mitgliedsbeiträge (aktuell 60 Euro im Jahr für Vollzahler) könnten für die Handball-Abteilung genutzt werden, wird der Satzungsänderung zugestimmt. Eine Dreiviertelmehrheit wäre dafür nötig.

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass es mit einer fast hundertprozentigen Wahrscheinlichkeit entschieden wird“, zeigt sich Heiermann optimistisch. „Es hat keine Konsequenzen für die Mitglieder. Die Mitglieder dieser schwarzgelben Familie werden uns unterstützen.“

Verunsicherung in der Abteilung

Für Verunsicherung hat die Ankündigung der Abstimmung bei den Spielerinnen, dem Trainerteam und den aktiven Mitgliedern der Abteilung gesorgt, da diese im Vorhinein nicht von der anstehenden Abstimmung Bescheid wussten.

„Wir werden da mit allen drüber reden, auch um das Vertrauen bei den Spielerinnen, beim Trainer und beim Staff zurückzugewinnen. Das hat für Irritationen gesorgt“, gibt Heiermann zu, betont aber: „Wir hatten diese Herausforderungen schon vor Corona. Es wird nichts beschönigt und nicht drumherum geredet beim Thema Finanzen bei Borussia Dortmund.“

Heiermann: „Dass wir jetzt an den Markt gehen, halte ich für ausgeschlossen“

Die Überzeugung, dass die Abstimmung zugunsten der Handballerinnen ausgeht, ist bei Heiermann da.

Anders sieht das beim Thema Transfers aus. Aktuell weilen Alina Grijseels, Amelie Berger (beide Deutschland), Tina Abdulla (Norwegen), Laura van der Heijden, Yara ten Holte (beide Niederlande) und Jennifer Gutiérrez Bermejo (Spanien) bei ihren Nationalmannschaften, während der Rest des Teams in Dortmund trainiert. Bis zum nächsten am Pflichtspiel am 13. Oktober gegen SV Union Halle-Neustadt werden Mia Zschocke und Fatos Kücükyildiz mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zurückkehren. Eben so Jennifer Gutiérrez Bermejo.

Die Personallage entspannt sich, übereilte Transferaktivitäten soll es aber nicht geben - trotz des dünnen Kaders von nur 14 gesunden Spielerinnen. „Unser Kader ist sehr eng. Wenn etwas Perspektivisches da wäre, etwas Nachhaltiges, dann würden wir zuschlagen“, sagt Heiermann.

Das ist aktuell nicht der Fall. Finanzieller Rahmen und Qualität müssen passen, um den schwarzgelben Ansprüchen gerecht zu werden.

Weshalb Heiermann die Tür zu der Thematik zumacht, den Schlüssel zur erneuten Öffnung aber bereithält: „Dass wir jetzt einfach an den Markt gehen, halte ich für ausgeschlossen. Außer es gibt sich etwas richtig Gutes wie letztes Jahr bei Laura van der Heijden.“

Diese kam im vergangenen November zum BVB, nachdem sie ihren Vertrag bei Siofok KC in Ungarn aufgelöst hatte. International erfahren, Bundesliga-erprobt und ohne sprachliche Barriere (van der Heijden kann Deutsch und Englisch). Eine Spielerin dieses Formats zu finden, wird für die Verantwortlichen eine Herausforderung. Ausgeschlossen ist dies aber nicht.

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