Ildiko Barna hatte sich vor dem Spiel zuversichtlich gezeigt. „Von der spielerischen Qualität her müssten wir die Partie gewinnen können.“ Wichtig sei es, schnell die Nervosität abzulegen und vor allem Sicherheit in der Abwehr zu bekommen.

Starke Defensive

Die BVB-Frauen müssen ihrer Trainerin zumindest teilweise sehr gut zugehört haben. Als hätte er schon immer vor einer derart brodelnden Kulisse wie an diesem Freitagabend in der Leipziger Arena gespielt, bot der Aufsteiger unbeeindruckt von der Lärmkulisse vor allem in der Defensivarbeit eine vorbildliche Vorstellung, ließ eigentlich nie einen Zweifel, dass hier nur Schwarzgelb als Sieger vom Feld gehen könnte.

Blombergs Trainer Andre Fuhr hatte es schon vorher geahnt. „Der enorm starke Innenblock in der Abwehr mit Anne Müller und Nadja Nadgornaja und der überragenden Torfrau Clara Woltering wird uns das Leben sicher sehr schwer machen.“ Er sollte Recht behalten. Blomberg fand nur sehr schwer eine Lücke gegen das Bollwerk, und wie immer, wenn die Deckung steht, ist der Weg frei für schnelle und blitzgescheite Offensiv-Aktionen.

Blitzsaubere Treffer

Das klappte anfangs richtig gut, Virag Vaszari brachte die Borussia mit zwei blitzsauberen Treffern 2:0 in Führung. Blomberg schüttelte sich, lag plötzlich mit 3:2 vorn. Damit aber waren die Lebensgeister des BVB endgültig geweckt. Vor allem Alina Grijseels dreht richtig auf, sprühte vor Spielwitz. Bis zur 22. Minute legten die Dortmunder ein 11:5 vor. Auch, weil Carolin Schmele, der sonst sehr wenig gelang, humorlos die Siebenmeter verwandelte. Die Abwehr stand wie eine Stahlmauer, und wenn dann doch ein Ball durchkam, dann machte sich Clara Woltering im Tor übermenschlich groß. Fast überflüssig zu erwähnen, dass sie als beste Akteurin des Spiels geehrt wurde.

Vielleicht war es bis dahin zu leicht gelaufen, vor dem Halbzeitpfiff gestattete sich der BVB einen überflüssigen Leistungsknick. Rafika Ettaqi traf einfach nicht, Karina Schäfer vergab zwei dicke Chancen. Und schon war es passiert: Blomberg griff beherzt zu, zur Pause stand es nur noch 12:9, der BVB zeigte plötzlich Nerven.

Nadgornaja in Manndeckung

Der BVB bekam wieder die Kurve, ging mit 22:17 in Führung, nach knapp 50 Minuten schien die Partie entschieden. Doch Blomberg zog einige taktische Register, nahm Nadja Nadgornaja in Manndeckung, die Shooterin nahm plötzlich gar nicht mehr Spielbetrieb teil. Da war es gut, dass die junge Alina Grijseels ihr Herz in beide Hände nahm, acht Treffer steuerte sie zum Sieg bei, dass Virag Vaszari ihre blendende Form mit sieben Toren unterstrich. „Das war ein richtig hartes Stück Arbeit“ meinte Iidiko Barna, das aber war ihr noch viel wichtiger: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft.“ Das durfte sie an diesem Abend auch sein.