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Zweiter Lockdown: Gibt es noch persönliche Termine in der Bank?
Geldinstitute und Lockdown
Wie gehen die Geldinstitute im Westmünsterland mit dem zweiten Lockdown um? Weil sie zur „kritischen Infrastruktur“ zählen, schließen sie nicht. Aber haben sie ihre Regeln verschärft?
Sparkasse, Volksbank und Deutsche Bank haben seit dem ersten Lockdown schon viele Erfahrungen gesammelt, strenge Hygienekonzepte in ihren Filialen umgesetzt und vermehrt auf Video- oder telefonische Beratung gesetzt. Wir haben zusammengestellt, wie die Geldinstitute aktuell reagieren.
Sparkasse Westmünsterland
„Vormittags wie gewohnt, nachmittags mit Termin ‒ Telefon und digitale Wege erste Wahl“ – so lässt sich die Marschroute der Sparkasse Westmünsterland zusammenfassen. „Erste Wahl für die Kontaktaufnahme sollten das Telefon und die digitalen Wege sein“, weist Vorstandsvorsitzender Heinrich-Georg Krumme auf einfache Möglichkeiten hin, an der Eindämmung des Coronavirus mitzuwirken.
Deswegen: Die Sparkasse bittet „zur besseren Steuerung physischer Kontakte“ seit Mittwoch, 16. Dezember, um eine vorherige Terminvereinbarung per Telefon oder Online-Banking. Das könne auch kurzfristig erfolgen. Die Beratungszeiten bleiben zwischen 8 und 19 Uhr.
Aber: Spontane Gespräche ohne Termin sind zunächst nur vormittags während der jeweiligen Servicezeiten vor Ort möglich. Das SB-Angebot mit den gut 170 Geldautomaten und zusätzlichen Überweisungsterminals bleibt wie gewohnt verfügbar. Die Bargeldversorgung sei sichergestellt.
Volksbank Gronau-Ahaus
„Wir haben für unsere Mitglieder und Kunden unsere telefonischen und digitalen Kontaktmöglichkeiten verstärkt“, sagt Franz-Josef Gebker, Generalbevollmächtigter der Volksbank Gronau-Ahaus. Des Weiteren tausche man sich aktuell sehr eng im bereits gebildeten „Corona-Krisenstab“ mit dem Vorstand und einigen Bereichsleitern aus, sodass zügig auf Auswirkungen des Lockdowns reagiert werden könne.
Die 23 Filialen der Volksbank Gronau-Ahaus seien bis auf die Filiale an der Fuistingstraße in Ahaus normal geöffnet. „Beim Eintritt in unsere Filialen bitten wir um das Tragen von Masken, die Desinfektion der Hände sowie das Einhalten der Abstandsregelungen“, erläutert Gebker. Zudem seien bei persönlichen Kontakten zwischen Kunden und Mitarbeitern durch Plexiglasscheiben getrennt.
„Wir können mit unserem Hygienekonzept in gewohnter Form persönlich beraten“, teilt Franz-Josef Gebker mit, aber Terminvereinbarungen würden natürlich begrüßt. Darüber hinaus würden die Telefon- und Videoberatung angeboten. Die Mitarbeiter nutzten den Beratungsweg, den die Kunden bevorzugen. Aber: „Wenn es eilig ist, finden wir auch eine Lösung ohne einen Termin“, so der Generalbevollmächtigte.
VR-Bank Westmünsterland
Thomas Borgert von der Unternehmenskommunikation schließt sich den Ausführungen von Franz-Josef Gebker weitgehend an. Die Hygienekonzepte hätten sich auch in den Filialen in Stadtlohn, Südlohn und Oeding bewährt, weiterhin werde dort persönlich beraten. „Aber auch die Möglichkeit zur Videoberatung wird gut und viel in Anspruch genommen“, betont Thomas Borgert.
Der persönliche Kontakt zum Kunden werde auch weiterhin angeboten, momentan seien keine Einschränkungen geplant. „Den Kunden stehen alle Wege offen“, sagt Borgert und verweist auf ein digitales Angebot der VR-Bank- Westmünsterland. „Vranzi“ heißt die digitale Assistentin des Instituts, die online auch für viele Fragen und Anliegen ab 18 Uhr zur Verfügung steht.
Deutsche Bank, Filiale Stadtlohn
Heinrich Froemsdorf ist Mediensprecher für die Deutsche Bank in Nordrhein-Westfalen. Die Deutsche Bank halte ihre Filialen auch aktuell geöffnet. „Wir setzen die Schutzmaßnahmen so um, wie sie gefordert sind“, so der Sprecher auf Anfrage der Redaktion. Diese würden natürlich gegebenenfalls angepasst.
Aber vor dem persönlichen Kontakt wünschten sich auch die Filialen der Deutschen Bank eine Terminvereinbarung, wenn es denn möglich sei. Seit dem ersten Lockdown habe sich die Nachfrage nach Video- und Telefonberatung erhöht, „aber das war eigentlich schon vor Corona Trend“, so Heinrich Froemsdorf.
Wie die Westmünsterländer digital unterwegs sind
Schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr hatten sich die digitalen Kommunikationswege und Dienstleistungen wie das kontaktlose Zahlen mit Karte und Smartphone bewährt, teilt die Sparkasse Westmünsterland mit. Und: „Mittlerweile werden rund 60 Prozent der Kartenzahlungen kontaktlos durchgeführt.“
Auch die Volksbank Ahaus-Gronau freut sich über die hohe Nachfrage der Kunden nach digitalen Lösungen. „Allein im November 2020 haben über 15.000 Kunden mit ihrer Banking-App auf dem Handy Bankgeschäfte sicher und komfortabel abgewickelt“, so Franz-Josef Gebker.