
© Stephan Rape
Wettbewerb für Zukunft der Königstraße hat nur zwölf Jahre gebraucht
Meinung
Gerade einmal zwölf Jahre dauerte es, bis sich Architekten nun den Kopf über die Zukunft der Königstraße zerbrechen dürfen. Kopfschüttelnd sucht sich unser Autor andere Wege durch die Stadt.
Irgendwann war ein Planer wohl mal der Meinung, dass ein schmaler Radweg zwischen parkenden Autos und meterdicken Steinsäulen eine gute Idee sein könnte. Das Ergebnis sehen Radfahrer, Autofahrer und Fußgänger jeden Tag zwischen dem Kreisverkehr in der Innenstadt und dem Marienplatz. Und sie alle sind anderer Meinung.
Egal, mit wem man spricht, jeder sieht ein, dass sich dort etwas ändern muss. So viel zur Einsicht. Bis zum ersten praktischen Schritt in diese Richtung sind nun schlanke zwölf Jahre vergangen.
Zwölf Jahre lang hat sich nichts geändert
Zwölf Jahre ist es her, dass die Königstraße ihre Funktion als Bundesstraße verloren hat und zur Gemeindestraße umgewidmet wurde. Zwölf Jahre, in denen sich Radfahrer um auffliegende Beifahrertüren herumschlängeln, Fußgänger erschrocken zur Seite springen, weil sie hinter einer Säule hervorkommen und nicht an den Radweg denken oder Autofahrer Angst um ihre Außenspiegel bekommen, weil es zwischen Mülltonne, Wand, Auto und Fahrradlenker schon wieder zu eng wurde.
Ende Juni soll also schon feststehen, wie es in Zukunft auf der Königstraße vorangehen soll. Alles unter zwölf Jahren bis zum ersten Spatenstich wäre danach ja ein immenser Fortschritt. Ich bin gespannt und voller Vorfreude, mache solange aber weiter einen Bogen um die Königstraße. Zumindest mit dem Rad.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
