
© Johannes Schmittmann
Wegen Corona: Rund 50 Gottesdienste an den drei Weihnachtsfeiertagen
Ahauser Kirchengemeinde
An Weihnachten strömen die Menschen normalerweise in die Kirche. Die Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt bietet wegen Corona daher gleich knapp 50 Gottesdienste an den Festtagen an.
Einen Monat vor Weihnachten gehen bei den beiden Pfarreien St. Mariä Himmelfahrt Ahaus und St. Mariä Himmelfahrt Alstätte/Ottenstein die Vorbereitungen in die ganz heiße Phase. Bis zuletzt wurde an einem Konzept gefeilt, das möglichst vielen Menschen an den Festtagen den Besuch eines Gottesdienstes ermöglicht.
Nicht ohne Stolz präsentierten nun der leitende Pfarrer Stefan Jürgens und Verwaltungsreferent Marc Klein-Günnewick die Flyer, die in den nächsten Tagen im Gemeindegebiet (Ahaus, Alstätte, Ottenstein und Graes) verteilt werden sollen. Knapp 50 Wortgottesfeiern bietet die Gemeinde insgesamt an Heiligabend, Erstem und Zweitem Weihnachtstag an. Nicht nur in den vier Kirchen, sondern unter anderem auch auf Schulhöfen, Schützenfestplätzen, dem Hof Benkhoff oder in der Reithalle Hörsteloe. Dazu kommen die nicht-öffentlichen Feiern, zum Beispiel in Seniorenheimen.
„Für uns eine echte Herausforderung“
„Für uns war und ist es eine echte Herausforderung, denn obwohl die Corona-Schutzverordnung Gottesdienste vom Veranstaltungsverbot explizit ausnimmt, müssen wir uns natürlich auch an strenge Auflagen halten und mussten uns daher auf viele verschiedene Orte aufteilen und teilweise kreativ werden“, sagt der leitende Pfarrer.
Für die Besucher heißt das vor allem: Masken tragen und Abstand halten. Selbst unter freiem Himmel – zum Beispiel im Innenhof des Barockschlosses – dürfen sich Stand jetzt nur maximal 299 Personen einfinden. Daher müssen sich die Gläubigen für alle Feierlichkeiten, die im Flyer mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, im Vorfeld anmelden.
50 Gottesdienste für alle Neuland
Auch für Stefan Jürgens und Marc Klein-Günnewick sind diese rund 50 Gottesdienste natürlich Neuland. Eine Herausforderung, vor der sie schon jetzt großen Respekt haben. „Es wird ein echter Kraftakt, auf den ich mich persönlich aber sehr freue. Vor allem, weil die Unterstützung, zum Beispiel durch die Schützenvereine, unglaublich groß ist. Für einige Ehrenamtliche wird es die erste Wortgottesfeier sein, die sie überhaupt leiten. Ich habe aber großes Vertrauen“, so Jürgens. Bei der Anzahl der Feiern sei es schlicht unmöglich, nur Hauptamtliche einzusetzen. „Wichtig ist, dass wir überhaupt zusammenkommen können und es eine Form der Begegnung gibt.“
Ein weitere Änderung: Alle Gottesdienste werden kurz gehalten, für die meisten ist nur eine halbe Stunde angesetzt. Zum einen sollen die Menschen unter freiem Himmel nicht (zu lange) frieren müssen, zum anderen kann die hohe Anzahl nur so ermöglicht werden. „Wir sind in der Gestaltung frei, allerdings kann ich schon jetzt verraten, dass niemand auf die Weihnachtsgeschichte verzichten muss“, sagt Stefan Jürgens. Genauso wenig wie auf die obligatorischen Weihnachtslieder. „Entweder singen wir leise durch die Masken oder summen einfach nur.“
Ökumenische Gottesdienste im Schlossinnenhof
Marc Klein-Günnewick freut sich auch über die gute Zusammenarbeit mit der evangelischen Christusgemeinde. „Alle Gottesdienste, die im Schlossinnenhof stattfinden, sind ökumenisch. Wir sind enger zusammengerückt“, sagt er. Stefan Jürgens ergänzt: „Wir haben schon jetzt beschlossen, dass wir auch in Zukunft Weihnachten, Ostern und Pfingsten gemeinsam begehen wollen.“
Weihnachtsgottesdienste
- Nach allen Gottesdiensten zum ersten Advent (28. und 29. November) kann man sich in den Kirchen für die Weihnachtsgottesdienste anmelden
- Alle weiteren Termine zur Anmeldungen finden sich in dem Flyer oder auf der Homepage der Gemeinde: www.st-marien-ahaus.de
- Ohne Zutrittskarte ist die Teilnahme an den mit einem Sternchen versehenen Gottesdiensten nicht möglich.
- Für alle, die keinen Gottesdienst persönlichen besuchen können, wird es kostenlose Livestream geben. Details dazu folgen.
1991 in Ahaus geboren, in Münster studiert, seit April 2016 bei Lensing Media. Mag es, Menschen in den Fokus zu rücken, die sonst im Verborgenen agieren.
