Viel zu tun auf 5000 Quadratmetern

Großbaustelle Karpaten

Hermann Niemeiers Handy klingelt. Das tut es im Moment oft. "Gerade läuft die heiße Phase", sagt er, legt auf und telefoniert schon wieder mit dem Nächsten. Der Veranstalter des Zeltmusikfestivals Karpaten muss gerade noch viel organisieren.

AHAUS

, 21.03.2016, 18:31 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zusammen mit Martin Ellerkamp und dem Karpaten-Team stellt er gerade die nächste Auflage auf die Beine. Noch sieht die 5000 Quadratmeter große Zeltanlage im besten Falle aus wie eine Baustelle. Von der neuen Strandlandschaft in einem der hinteren Zelte ist noch nichts zu erahnen. "Den Karpaten-Beach bauen wir zum ersten Mal auf", erzählt Niemeier, während er zügig durch die Zelte läuft. Sand, Strandkörbe und Rietmatten sollen dort für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen.

Ansonsten hat sich auf Karpaten nicht viel verändert. "Wir sind nicht größer geworden", sagt Niemeier. Dafür soll die Innenausstattung in diesem Jahr "noch schicker" werden. Dort wo jetzt noch Holzböden und nackte Zeltwände das Bild bestimmen, sollen in den kommenden Tagen noch Teppiche ausgerollt und jede Menge Technik aufgebaut werden. 25 Personen sind seit ungefähr einer Woche damit beschäftigt, auf der Wiese in Hörsteloe die große Partylocation aufzubauen. Bis Samstag haben sie noch Zeit.

Einzigartige Veranstaltung

"In der Größenordnung, mit dem Musikmix, der Atmosphäre und den Stars sind wir einzigartig", sagt Niemeier. Rund 4000 bis 5000 Gäste erwartet er an jedem der sieben Partyabende. Und die nehmen zum Teil weite Wege auf sich: Etwa ein Fünftel kommt aus den Niederlanden, der Rest verteilt sich auf das Gebiet zwischen Emsland und Ruhrgebiet. Und das schon seit Jahren. "So viele Leute können sich doch über so eine lange Zeit einfach nicht irren, oder?", lässt er eine Frage offen im Zeltraum stehen.

Für Niemeier ist Karpaten - neben dem wirtschaftlichen Interesse - eine große Leidenschaft. "Natürlich müssen wir Geld verdienen, sonst funktioniert so etwas nicht", sagt er. Dafür sei der Aufwand zu hoch. Aber ohne die Freude an der 54-jährigen Geschichte der Veranstaltung würde er sich die Arbeit nicht antun.

Bis zum letzten Moment

Niemeier freut sich jetzt schon auf die gute Stimmung, die in dem riesigen Zelt wieder herrschen soll: "Die Besucher sind eher weniger aggressiv als noch vor einigen Jahren", sagt er. Einen ernsthaften Zwischenfall habe es schon lange nicht mehr gegeben. "Dafür haben wir ja auch die Sicherheitskräfte", fügt er noch hinzu.

Wann alles fertig ist? Niemeier muss lachen. "Am Samstag um 18 Uhr. Eine Stunde bevor sich die Türen öffnen", sagt er. Da ist er sich sicher und macht sich auch keine großen Sorgen. "Karpaten läuft seit 54 Jahren. Das kriegen wir wieder hin", sagt Niemeier. Sein Handy klingelt erneut.

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