Ein Blick auf die Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen im Zwischenlager Ahaus. Dieser Abfall soll noch viele weitere Jahre in Ahaus lagern. © BGZ/C. Mick
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist nötig, wenn es um das Zwischenlager in Ahaus geht
Meinung
Die Veranstaltung zum Thema verlängerte Zwischenlagerung in Ahaus war ausdrücklich für die Öffentlichkeit bestimmt. Doch nur wenige nahmen teil. Ein Fehler findet unsere Autorin.
Das Interesse an der Informationsveranstaltung der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung am Montag war geringer als gedacht. Ist hier etwa die Luft raus? Wer erinnert sich nicht an die Demonstrationen gegen die Castor-Transporte, die Blockaden. Wohl nur die, die kurz vor oder nach dem Atomausstieg im Jahr 2011 geboren wurden.
Viele Ratsmitglieder waren anwesend, doch die Zahl der Zuschauer blieb sehr überschaubar. Dabei geht es nun darum, dass der Atommüll noch viele weitere Jahre in Ahaus gelagert werden soll. Eine Auslagerung 2050? Eher unwahrscheinlich, wenn man den Verantwortlichen zuhört. Denn bislang gibt es noch nicht einmal einen Standort für ein mögliches Endlager.
Kontrolle und Beteiligung ist wichtig
Es ist also durchaus wichtig, was die Verantwortlichen hier planen. Und auch wenn es viel Technisches war, was sie am Montag vorstellten: Auch Laien konnten erkennen, dass das alles nicht so einfach wird. Der Vergleich von Ratsherr Jörg Blisniewski passte da wirklich gut: Wir entwickeln die Bremse, nachdem wir erst das ganze Auto aufgebaut haben.
Eine Kontrolle durch die Öffentlichkeit ist in diesem Rahmen von der BGZ und auch von der Politik ausdrücklich gewünscht. Und diese Möglichkeit sollte auch wahrgenommen werden, denn sie ist vielleicht wichtiger denn je. Denn wer möchte schon, dass wir in Ahaus bis in alle Ewigkeit auf dem Atommüll der Vergangenheit sitzen bleiben?
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.
