Krachend landen am Dienstagmittag alte Metallregale in den beiden großen Müllcontainern am Oldenkottplatz. Seit mehreren Wochen sind die Schaufenster der Filiale von ABC-Schuhe gelb-rot abgeklebt. Große Schilder hatten auf den Ausverkauf hingewiesen. Wegen des anstehenden Umbaus. Jetzt ist die Filiale beinahe besenrein. In den nächsten Wochen haben dort die Handwerker das Kommando.
„Wir kommen wieder“, sagt Oliver Kramer lachend. Der Geschäftsführer der Kramer Schuhe-Gruppe, zu der 13 Filialen von ABC-Schuhe, 34 Filialen der Kette Schuh Okay und das Stammhaus Kramer Schuhe am nördlichen Ende der Fußgängerzone gehören, konnte sich eigener Aussage nach in den vergangenen Wochen nicht vor Anfragen retten.
„Das Telefon stand nicht still“, sagt er. Immer wieder hätten Kunden besorgt gefragt, ob die ABC-Schuhe-Filiale in der Ahauser Innenstadt schließen würde. Dabei sei an allen Fenstern doch weit sichtbar angeschlagen, dass es nur um einen Umbau gehe. „Offenbar haben die Menschen das aber nicht gelesen“, sagt er.
Auch in der Filiale hätten bis zuletzt immer wieder Kunden und Passanten besorgt nach der Zukunft des Schuhgeschäfts gefragt, bestätigt Filialleiter Oliver Rauße.
Woher die Gerüchte stammen, mögen beide nicht abschätzen. Allerdings hätten sie absolut keine Grundlage. Das macht Oliver Kramer ganz deutlich. Und wirkt dabei schon ernster.
Beste Lage in Ahaus
Denn für ihn und sein Unternehmen komme es überhaupt nicht in Frage, die Filiale zu schließen. „Das hier ist die beste Lage in Ahaus“, sagt er. Noch zentraler in der Innenstadt gehe es ja gar nicht, erklärt er mit Blick auf den Oldenkottplatz. „Außerdem ist das unsere Filiale Nummer eins“, betont er. An der Ecke wurde die Kette gegründet. Seit über 30 Jahren gebe es ABC Schuhe dort schon. „Das soll auch so bleiben“, erklärt er.
Doch in den 30 Jahren sei eben an der Ausstattung der Filiale nie grundlegend etwas geschehen. Immer sei es nur um kleinere Ausbesserungen oder Reparaturen gegangen. Mal die Fenster, mal etwas Beleuchtung, mal ein neuer Boden. Jetzt gehe es um das große Ganze: „Allein der Ladenbau hat sich ja weiter entwickelt“, erklärt er. Der soll nun bis Ende Februar auf einen aktuellen Stand gebracht werden. So wie es ihn in vielen anderen Filialen des Unternehmens schon gebe.
Energieeffizientere Ausstattung
Dazu kommen neue Elektrik, energiesparendere Beleuchtung, eine Überholung von Lüftung und Heizung, neue Einrichtung – die Liste ist lang. Insgesamt soll die Filiale heller, freundlicher und natürlich auch energieeffizienter werden. Inhaltlich soll sich auf den rund 250 Quadratmetern nicht viel verändern.
Auch um die klare Trennung der Sortimente zu erhalten – zwischen den preiswerteren Schuhen bei ABC-Schuhe und den gehobeneren Modellen im Schuhaus Kramer. Veränderungen finden allerdings innerhalb der Flächen statt: „Die Kinderabteilung war zu klein. Die soll wachsen“, erklärt Oliver Kramer. Auch das Segment Handtaschen soll zukünftig gestärkt werden. Zu sehr will er sich aber noch nicht in die Karten blicken lassen.
Ende Februar sollen Renovierung und Umbau abgeschlossen sein. Dann folgt die Neueinrichtung. Wann genau die Wiedereröffnung stattfinden soll, ist noch nicht endgültig klar. „Normalerweise lassen wir uns nicht so viel Zeit“, erklärt er.

So viel also zu diesem Ladenlokal. Noch keine Neuigkeiten gibt es indes zur ehemaligen C&A-Filiale am Rathausplatz. Wie Katrin Damme, Wirtschaftsförderin der Stadt Ahaus, auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte, gebe es noch neue offene Fragen, die zwischen einem potenziellen Mieter und Vermieter geklärt werden sollen. Vorher könne sie noch nichts über eine mögliche Nachfolge dort verkünden.
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