Soll die Stadt Ahaus weiter das Musikfestival Sperenzken im Aquahaus finanziell unterstützen? Der zuständige Ausschuss für Kultur, Tourismus und Ehrenamt kam über ein „Ja, aber...“ nicht hinaus.
15.000 Euro hatte die Stadt Ahaus bei der vergangenen Ausgabe im Juni 2023 als Defizitabdeckung bereitgestellt. Für das nächste Festival im Jahr 2025 hatten die Veranstalter von der Musikerinitiative Ahaus die gleiche Summe beantragt.
Karin Jungkamp von der Fachabteilung Kultur der Stadt Ahaus, betonte die Bedeutung des Festivals: „Das ist ein besonderes Projekt für junge Menschen in Ahaus“, sagte sie. Eine Zielgruppe, die die Stadt sonst mit keinem Angebot erreiche. Klar sei auch, dass sich die Musikerinitiative nicht auf dem Geld der Stadt ausruhe. „Bei einem Projektvolumen von insgesamt rund 70.000 Euro haben die Ehrenamtlichen viele Sponsoren und weitere Zuschüsse gesammelt“, lobte sie.
„Wirklich großartige Veranstaltung“
Christian Rudde (CDU) lobte das Sperenzken-Festival als „wirklich großartige Veranstaltung“. Trotzdem trat er auf die Bremse: „Ich will nicht jetzt etwas zusagen, was ich später dann wieder kürzen muss“, sagte er mit Blick auf die knapper werdenden Freiräume im städtischen Haushalt. Das sei für ihn ein fairer Umgang. „Wir wollen das Budget nicht kürzen, aber diese Diskussion gehört in die Haushaltsberatung“, machte er deutlich.
Ludwig Niestegge (UWG) sah das anders: Gleichgültig wie der Haushalt aussehe, könne er nur die dringende Empfehlung aussprechen, das Festival wieder zu unterstützen. „Das muss es uns wert sein. Da sollten wir nicht sparen“, sagte er. Vom Erfolg des Festivals habe er sich im Juni selbst vor Ort ein Bild gemacht.
Christian Rudde blieb dabei: Er wolle die Unterstützung nicht ablehnen, sondern die Entscheidung lediglich verschieben. Es gehe um zwei oder drei Monate. Soviel Zeit müsse ja noch sein.
Der Beigeordnete Werner Leuker, der sich ebenfalls klar für eine Unterstützung des Festivals ausgesprochen hatte, kam mit einem anderen Argument: „Was nicht im Vorentwurf steht, können wir auch nicht beraten“, erklärte er. Dann schlug er vor, die Summe für den Haushalt 2025 einzuplanen. „Eine Entscheidung kann dann in der Haushaltsberatung getroffen werden“, schlug er vor.
Damit war der Ausschuss einstimmig einverstanden. Marion Löhring (Grüne) hatte kurz vor der Abstimmung noch erklärt, dass ihre Fraktion damit leben könne. „Bei so einer Mikrosumme hätten wir aber auch direkt zustimmen können“, sagte sie.
Keine Verträge unterschrieben
Eva Vehring, Vorsitzende der Musikerinitiative Ahaus, kann die Entscheidung im Ausschuss nachvollziehen. „Aber natürlich ist es schade, dass wir kein deutlicheres Signal bekommen haben“, fügt sie hinzu. Aber natürlich habe sie das Lob sehr gerne gehört.
Noch sei ja auch noch etwas Zeit: „Natürlich sind wir schon fleißig unterwegs, um die nächste Ausgabe des Festivals zu organisieren“, sagt sie. Bisher seien aber natürlich noch keine Verträge unterschrieben. „Nichts, was Geld kostet“, sagt sie lachend.
Auch das sei durch den neuen Rhythmus entspannter geworden: Nach der Ausgabe im vergangenen Juni hatte die MIA verkündet, dass sie das Festival im Aquahaus nur noch alle zwei Jahre organisieren will. Das verschaffe neben dem zusätzlichen finanziellen Spielraum auch mehr Freiheiten für die inhaltliche Planung: „Wir haben jetzt richtig Zeit für neue Ideen“, sagt sie. Weiter ins Detail geht sie dabei aber noch nicht.
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