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Umzüge sind innerhalb der Regeln, aber die reichten bisher nicht
Meinung
Fünf Nikolausvereine bleiben bei ihrem Umzug, einer hat abgesagt. Unserem Autor wäre die Gefahr zu groß. Große Menschenmengen auch mit Abstand sind im Moment einfach nicht drin.
Ich kann die Nikoläuse auf beiden Seiten verstehen: Die, die kein Risiko eingehen wollten und ihren Umzug abgesagt haben. Und jene, die ein kleines Stück Normalität durch den zweiten Coronawinter retten und den Kindern ihren Nikolaus bieten wollen – wenn auch in reduzierter Form.
Die Einen gehen auf Nummer sicher, die Anderen bewegen sich innerhalb geltender Regeln. Noch ist kein Lockdown beschlossen. Und doch greifen viele Vereine und Organisatoren strengeren Regeln längst vor und sagen ihre Feste oder Veranstaltungen schon ab. Andererseits haben uns diese Regeln aber bisher auch nicht vor den rapide steigenden Zahlen bewahrt.
Ich möchte aktuell mit keinem Vereinsvorstand oder Ehrenamtlichen tauschen, der oder die für so eine Entscheidung gerade stehen muss. Beide Entscheidungen für oder gegen diesen Umzug muss man respektieren – und vor allem isoliert betrachten.
Vergleich funktioniert nicht
Man darf sie nicht mit Karnevalsauftakten, Bundesliga-Spielen oder großen Partys vergleichen, die stattfinden oder stattgefunden haben. Kommentare wie „Wieder auf den Schultern unserer Kinder!“, „Ach, und kommerzielle Veranstaltungen sind in Ordnung?!“, „Die Karnevalisten durften aber feiern!“ führen zu nichts außer Spaltung.
Jeder Verein entscheidet für sich, ob er das Risiko eingeht. Mir wäre es trotz 2G(-Plus) zu groß.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
