
© Stephan Rape
Umrankte Stühle sollen auf Situation der Gastronomen hinweisen
Wirtschaftsförderung
Leere Stühle in der Innenstadt, mit Efeu umrankt. Die Aktion stammt von der Wirtschaftsförderin und soll auf die Lage der Gastronomie hinweisen. Wer kann soll Außer-Haus-Angebote nutzen.
Efeubewachsene Stühle stehen seit dem Wochenende in der Ahauser Innenstadt. Sie sollen auf die dauerhaft angespannte Situation in der Gastronomie hinweisen.
„Sie sind ein Sinnbild für die geschlossene Gastronomie, die sich ja seit November im Dornröschenschlaf befindet“, sagt Katrin Damme. Die Ahauser Wirtschaftsförderin hatte das Projekt „Ronomie 20/21“ mit den Gastronomen auf den Weg gebracht. Die Wortschöpfung erklärt sich schnell: Ronomie = Gastronomie ohne Gast.
Passanten sollen Außer-Haus-Service der Gastronomie nutzen
Die Stühle sollen Passanten auch dazu anregen, die Gastronomie zu unterstützen. Die Küche zu Hause könnte mal kalt bleiben, wenn das Essen über einen Abhol- oder Bringdienst auf den Tisch kommt. An jedem Stuhl befindet sich ein QR-Code, der zu dem jeweiligen Betrieb aus dem ganzen Stadtgebiet und den Ortsteilen verlinkt. So soll die Bestellung möglichst einfach gemacht werden.
„Wir wollten ein Stück Kunst mit der aktuellen Situation verbinden“, sagt Katrin Damme. Natürlich locke das jetzt nicht die Besuchermassen in die Stadt. Aber wenn die Passanten in der Ahauser Innenstadt auf die Situation hingewiesen würden, wäre das Ziel schon erreicht. Die Stühle sollen so lange stehen bleiben, bis die Gastronomie wieder öffnen kann. „Allerlängstens“, sagt Katrin Damme. Sollte die Witterung es erforderlich machen, würden sie natürlich vorher schon weggeräumt.
Nicht jeder kann Außer-Haus-Gastronomie anbieten
Sie hofft, dass sich durch die Aktion weitere Menschen in den Restaurants und Kneipen die Außer-Haus-Bestellungen nutzen. Dabei sei ihr natürlich auch klar, dass das längst nicht alle Gastronomen anbieten. „Die Ausflugslokale im Außenbereich etwa sind natürlich auf Fahrradfahrer spezialisiert und können nicht unbedingt liefern“, sagt sie. In die Aktion sind aber ausdrücklich Betriebe aus der ganzen Stadt und den Ortsteilen eingebunden.
Sie hofft, dass im anstehenden Frühjahr, spätestens aber zum Sommer die Lokale wieder öffnen dürfen.
Lockdown-Folgen sind für Ahaus und die Ortsteile noch nicht absehbar
Welche Folgen der Lockdown für die Restaurants in der Stadt hat, sei noch lange nicht abzusehen. „Ich glaube nicht, dass ein Lokal aktuell nicht mehr öffnen wird“, sagt sie. Ganz klar sehe man aber wohl erst am Jahresende, welches Restaurant oder welches Lokal zu sehr in Schieflage geraten ist.
„Auch wenn es einigen Gastronomen im Moment sicherlich schlechter geht als anderen, hört man noch kein Klagen“, sagt sie. Auch müsse man ja erst einmal noch abwarten, wie sich das restliche Jahr überhaupt entwickle.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
