Ein weiteres Schaufenster in der Ahauser Innenstadt wird bald wieder leer stehen: In den Räumen des ehemaligen Foto Erhardt direkt hinter der Marienkirche soll bald der Ausverkauf beginnen. Die Trödelgärtnerei Tausendschön, die dort seit fast zwei Jahren ansässig ist, konzentriert sich dann auf die Räume im Aufhaus und die Freifläche hinter der ehemaligen Volksbank. Nächste Woche beginnt der Ausverkauf.
„Auch da haben wir mehr als genug zu tun“, sagt Claudia Groten. Sie hatte mit einem Team von sogenannten Ladenhütern das leerstehende Ladenlokal ab November 2021 mit neuem Leben gefüllt. „Einen wertigen Flohmarkt“, hatte sie die bunte Mischung aus Antiquitäten, Selbstgemachtem, Trödel und Dachbodenfunden genannt. Das kam gut an. So gut, dass der Platz auf den zwei Etagen bald zu knapp wurde.
Im vergangenen September folgte der – teilweise – Umzug ins Aufhaus am Beginn der Marktstraße. Mehr Platz, weniger Barrieren waren die Hauptargumente für den Umzug. Dennoch blieb das Ladenlokal am Markt dekoriert, wurden Flächen dort als Lager und Ausstellungsraum genutzt. Auch, weil das Geschäft vom Sofortprogramm Innenstadt profitierte: Zwei Jahre wurden die Mietkosten des Geschäfts durch ein Landesförderprogramm unterstützt.
Diese Zeit neigt sich jetzt langsam ihrem Ende entgegen. Und damit endet bald auch der Mietvertrag. „Der läuft noch bis 1. November“, sagt Claudia Groten. Dass er nicht verlängert werden würde, stehe ja schon lange fest. „Das wissen auch alle Beteiligten“, sagt sie.
Ausverkauf muss jetzt losgehen
Aber auch wenn der Vertrag erst zum November Ende, müsse der Ausverkauf jetzt schon beginnen: „Wir haben einfach keinen Platz“, sagt sie. Alle Lagerflächen seien voll. „Und es ist ja nicht so, dass nichts nachkommt“, fügt sie dann hinzu.
Am Samstag, 19. August, startet der Totalausverkauf in den Räumen am Markt: Alle Möbel, die gesamte Deko, Gebrauchsgegenstände, Geschirr, alte Nähmaschinen, Gläser, Pflanzen – eben alles, was sich auf den beiden Etagen angesammelt hat, soll verkauft werden. Zu reduzierten Preise, denn: „Wir müssen schnellstmöglich räumen“, sagt Claudia Groten.

Sie möchte unbedingt verhindern, dass die Gegenstände im Container landen. „Es gibt bestimmt irgendjemanden, der diese Dinge noch liebt“, sagt sie. Es sei einfach viel zu schade, sie wegzuwerfen. Der Ausverkauf dort beginnt am Samstag, 19. August, von 9.30 bis 17 Uhr.
Schon jetzt sei der Verkaufsraum wieder hergerichtet. „Nachräumen werden wir aber nicht. Was weg ist, ist weg“, sagt Claudia Groten.
Tausendschön macht weiter
Genug zu tun bleibt auch so. Denn: Der Verkauf im Aufhaus und auf der Fläche der Trödelgärtnerei Tausendschön hinter der ehemaligen Volksbank-Filiale am Domhof ist von den Veränderungen nicht betroffen. „Der geht ganz normal weiter“, bestätigt Claudia Groten. Das brachliegende Grundstück hatte sie zum Ostermarkt im vergangenen März mit neuem Leben gefüllt.
Sowohl die Trödelgärtnerei Tausendschön als auch das Ladenlokal hatte sie als reines Hobbyprojekt gegründet. Am Anfang auf dem Gelände von Bünings Grüner Schoppe , inzwischen in der Innenstadt. Und aus dem reinen Hobby ist längst viel mehr geworden: Ein kleines Unternehmen mit einem festen Mitarbeiter, zwei Aushilfen und einem großen Kreis sogenannter „Ladenhüter“, die sich ehrenamtlich um die Verkaufsflächen im Aufhaus und unter freiem Himmel kümmern.
Das Ladenlokal am Markt dauerhaft zu vermieten, scheint derweil nicht ganz einfach: Mangelnde Barrierefreiheit und die dünne Verglasung der Schaufenster sind da nur zwei Gründe. Mehrere Besichtigungen haben bisher keinen neuen Mietvertrag ergeben. Vermieter Heinz Engelmann (78) kann zurzeit noch keinen neuen Mieter nennen. „Ich hab aber ja auch noch nicht getrommelt“, sagt er.
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