Stoffmasken: Freiwillige nähen, andere suchen – wir bringen sie zusammen

Coronavirus

Zum Schutz vor dem Coronavirus werden Schutzmasken so dringend gebraucht, dass sogar die Nachfrage nach selbst genähten Masken groß ist. Mit unserer großen Hilfsaktion bringen wir Einrichtungen und Freiwillige zusammen.

von Alexander Heine

Dortmund

, 01.04.2020, 15:25 Uhr / Lesedauer: 2 min
In Zeiten, in denen professionelle Schutzmasken schwer zu bekommen sind, können auch selbst genähte eine Behelfslösung sein.

In Zeiten, in denen professionelle Schutzmasken schwer zu bekommen sind, können auch selbst genähte eine sinnvolle Behelfslösung sein. © sutichak - stock.adobe.com

Der Bedarf an Masken ist riesig, die Vorräte sind knapp. Weil die professionellen Masken in Krankenhäusern gebraucht werden, empfiehlt unter anderem die Bundesärztekammer im Alltag das Tragen einfacher Stoffmasken.

Große Hilfsaktion: Wir bündeln Angebot und Nachfrage

Auch Seniorenheime und Pflegedienste in der Region greifen mitunter schon auf die selbst genähte DIY-Variante zurück: Einrichtungen suchen freiwillige Näher – und jene, die mit Nadel und Faden bereits selbst die Initiative ergriffen haben, suchen ihrerseits Abnehmer für ihre Masken.

Wir bringen Angebot und Nachfrage zusammen. Der größte Vorteil: Ist eine Einrichtung erstmal ausreichend versorgt, können wir dafür sorgen, dass Überkapazitäten andere erreichen. So haben alle was davon, was beispielsweise auch der Caritasverband für die Region als Unterstützer unserer Aktion ausdrücklich lobt. „Wir wissen auch von den Kollegen anderer Träger, wie schwierig die Lage derzeit ist“, so Sprecher Jan Wandschneider, der für die Caritas ebenfalls Stoffmasken sucht.

#wirhaltenzusammen – unter diesem Motto bringen wir Angebot und Nachfrage in Sachen selbst genähter Schutzmasken zusammen.

#wirhaltenzusammen – unter diesem Motto bringen wir Angebot und Nachfrage in Sachen selbst genähter Schutzmasken zusammen. © Verlag

Suchen und bieten: So funktioniert es

  • Sie suchen Stoffmasken für eine Senioreneinrichtung, einen Pflegedienst oder eine vergleichbare Einrichtung in unserer Region? Sie sind Hebamme, arbeiten im Supermarkt oder in einem anderen systemrelevanten Beruf?
  • Oder möchten Sie freiwillig nähen und können derlei Masken zur Verteilung auf solche Einrichtungen in der Region nähen und bieten? Hinweis: Keine gewerblichen Anbieter. Alles läuft ehrenamtlich, freiwillige Spenden natürlich ausgenommen.
  • Einfach das Suche-Biete-Formular ausfüllen – wir kümmern uns um den Rest, indem wir Anbieter und Abnehmer miteinander vernetzen. Dazu nehmen wir Kontakt mit beiden Seiten auf und sprechen eine möglichst unkomplizierte Übergabe ab. Wir sind der Vermittler zwischen Anbieter und Abnehmer – die „Lieferung“ erfolgt durch die Freiwilligen selbst. Wir treffen dazu die erforderlichen Absprachen.
  • Gibt es keine Möglichkeit, die Masken postalisch zu versenden oder persönlich zu übergeben, übernimmt netterweise unser Partner TSC Eintracht Dortmund. Die Vereinsmitglieder liefern ehrenamtlich Stoffmasken an die Suchenden aus. An dieser Stelle herzlichen Dank dafür.

Wichtig zu wissen: Kein Ersatz für professionelle Masken

Selbst genähte Mund-Nasen-Masken sind nur ein Behelf und kein Ersatz für professionelle Masken. Deshalb garantieren sie auch keinen Schutz vor dem Coronavirus. Aber sie bremsen den Tröpfchenflug beim Atmen beziehungsweise Sprechen – und tragen so zu einem geringeren Risiko bei, sich selbst oder andere zu infizieren.

Anleitungen: So nähen Sie Stoffmasken

Anleitungen und Schnittmuster für selbst DIY-Stoffmasken gibt es im Internet reichlich. Zum Beispiel diese:

Nähanleitung von der Stadt Essen

Nähanleitung von Einzigware von der Caritas

Nähanleitung von der Zeitschrift „Burda Style“

Suchen und bieten




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" Geschäftsführerin Sandra Oelgeklaus und Justin Wienecke (von links) von der Kamener Firma Kareima, die eigentlich Reinigungsmaschinen vertreibt, spendeten zwei Kartons mit Vliestüten, aus denen Freiwillige nun bis zu 1600 Mundschutzmasken nähen können.

Hilfsbereitschaft ohne Grenzen: Unser Aufruf, Masken für Pflegedienste und -einrichtungen zu nähen, wurde sogar in Frankfurt gehört. Wir suchen weitere Freiwillige für die Hilfsaktion gegen das Coronavirus. Von Alexander Heine