Nach dem großen Feuer beim Entsorgungsunternehmen Stenau vom Dienstagmorgen geht schon einen Tag später der fast ganz normale Betrieb weiter.
Die Polizei hat ihre Ermittlungen bereits abgeschlossen – und konnte keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung feststellen. Das erklärt Markus Hüls von der Pressestelle der Polizei im Kreis Borken am Mittwochmittag auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Ermittler des zuständigen Kriminalkommissariats seien gerade von der Brandstelle zurückgekehrt.
Den Ermittlungen nach hatte am Dienstagmorgen ein Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens in der Halle Sperrmüll zusammengeschoben. Dann habe er Pause gemacht. Bei seiner Rückkehr habe der Müll schon lichterloh in Flammen gestanden.
Waren kaputte Akkus der Auslöser?
Stenau-Geschäftsführer Dr. Georg Grüber hatte schon am Dienstag den Verdacht geäußert, dass beschädigte Lithium-Ionen-Akkus, die illegal über den Hausmüll entsorgt wurden, als Brandursache in Frage kommen könnten. „Dieser Hinweis ist nicht von der Hand zu weisen“, erklärt Markus Hüls. Nachweisen lasse er sich aber auch nicht.
Dr. Georg Grüber geht indes davon aus, dass durch das Feuer ein hoher sechsstelliger Schaden entstanden ist. Ob die Statik der Halle, in der der Müll gebrannt hat, noch trägt, soll in den kommenden Tagen geprüft werden.
Es ist nicht das erste Feuer in der Halle, die sich auf dem großen Stenau-Gelände entlang der Siemensstraße zieht. Zuletzt 2017 waren dort größere Mengen Hausmüll in Brand geraten. „Wir haben danach schon aufgerüstet“, erklärt Dr. Georg Grüber. Beispielsweise durch massive Brandschutzwände, die die unterschiedlichen Lagerabteile voneinander abgrenzen. „Der Brand war ja auf einen relativ kleinen Teil beschränkt“, erklärt er. Auch die Brandmeldeanlage sei erweitert worden. „Die hat ja auch einwandfrei funktioniert“, sagt er.
Das Unternehmen will nun prüfen, ob und wie die Möglichkeiten für die Erstbekämpfung eines Feuers noch verbessert werden können. So sollen sich die Flammen bis zum Eintreffen der Feuerwehr gar nicht erst so weit ausbreiten können.

Aktuell setzt Stenau dabei, wie berichtet, auf große, wassergefüllte Kunststoffcontainer, die in der Nähe der Lagerflächen stehen. Im Brandfall sollen die mit einem Bagger über die Flammen gehalten und dort zerdrückt werden, so dass schnell große Mengen an Wasser auf den Brandherd stürzen können. Das hatte am Dienstag allerdings nicht ausgereicht.
Nach Abschluss der Ermittlungen geht für das Unternehmen Stenau nun der relativ normale Betrieb weiter. In den kommenden Tagen soll die Halle repariert werden. Die Müllentsorgung weicht so lange auf andere Flächen auf dem Gelände aus. „Etwas unbequem aber kein größeres Problem“, sagt Dr. Georg Grüber. Der Betrieb müsse in keinem Fall eingeschränkt werden. „Die Müllentsorgung geht für die Anwohner ganz normal weiter“, betont er.
Keine Gefahr für Anwohner
Messwagen der Feuerwehr hatten bei dem Brand keine erhöhte Schadstoffkonzentration in der Luft in Ahaus feststellen können. Per Warnapp Nina wurden die Menschen zunächst davor gewarnt. Eine Vorsichtsmaßnahme.
Das Feuer hatte sich am frühen Dienstagmorgen in einem der Abfallabteile in der Lagerhalle auf einer Fläche von gut 30 mal 30 Metern ausgebreitet. Schon von weitem war die zunächst tief schwarze Rauchsäule über dem Gewerbegebiet zu sehen. Gegen die Flammen hatten rund 70 Feuerwehrleute der Feuer- und Rettungswache sowie der Löschzüge aus Ahaus, Ottenstein, Wessum und Wüllen gekämpft.
Die Löscharbeiten zogen sich bis in den späten Nachmittag. Verletzt wurde durch den Brand niemand.
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