Vom Schumacherring ist von den Arbeiten auf dem Grundstück der Firma Pietsch bisher kaum etwas zu sehen. Doch zwischen den bestehenden Hallen und den Bahngleisen hat sich in den vergangenen Wochen viel getan. Ende 2024 soll der neue Logistikkomplex der Pietsch-Gruppe fertig sein.
Architekt Andreas Henke verschluckt sich fast: „Es sind schon erhebliche Erdarbeiten geschehen“, sagt er. Tatsächlich: Die Seenlandschaft, die sich auf der brach liegenden Fläche noch im Mai ausgebreitet hatte, ist verschwunden. Das ganze Gelände wurde ausgeschachtet, trocken gelegt und mit neuem Schotter angefüllt. Deutlich werden auch die Niveauunterschiede: Das gesamte Areal liegt gut vier Meter tiefer als der Schumacherring und die Bahngleise in Richtung Dortmund.

„Zu sehen ist davon aber tatsächlich nicht viel“, bestätigt Dr. Michael Pietsch, geschäftsführender Gesellschafter der Pietsch-Gruppe am Dienstagmorgen. Das soll sich bald ändern. Mit zwei seiner Geschäftsführer, dem Bereichsleiter Gebäudemanagement und zwei Architekten ist er am Dienstag zum symbolischen Startschuss auf die Baustelle gekommen. Auch wenn natürlich immer vom ersten Spatenstich die Rede ist, das Foto mit Bauhelm auf dem Kopf und Spaten in der Hand ist ihm dann doch zu gestellt. Wichtig ist, dass es vorwärts geht.
In Kürze sollen die Fundamente für die neuen Hallen gebaut werden. Und spätestens wenn Mitte bis Ende August die ersten Betonfertigteile angeliefert werden, sollen die neuen Hallen rasend schnell in die Höhe wachsen.
Pietsch investiert 20 Millionen Euro
Die Zeit ist knapp bemessen: Schon im Frühjahr 2024 sollen erste Teile der neuen Gebäude in Betrieb gehen: „Und der Zeitplan steht“, sagt Pietsch-Geschäftsführer Matthias Klane. Daran werde nicht gerüttelt.
Gut 20 Millionen Euro investiert die Pietsch-Gruppe in die neuen Gebäude. In dringend benötigte Lager- und Büroflächen. Sie sollen fast den kompletten verbliebenen Freiraum zwischen den bestehenden Gebäuden, der Bahnlinie und dem Schumacherring ausfüllen. Nur schmale Durchfahrten für Lastwagen und Bewegungsflächen für die Feuerwehr sollen übrig bleiben.
Mehrere neue Hallen sind geplant
Geplant sind gut 1700 Quadratmeter Fläche für den Wareneingang im Erdgeschoss. Der soll dann über zehn Ladetore für Lkw abgewickelt werden. Oberhalb dieses Bereichs sollen Paletten und sperrige Güter gelagert werden.
Weil die Nachfrage nach Wärmeerzeugern und -pumpen für Häuser durch die Decke schießt, braucht die Pietsch-Gruppe mehr Lagerfläche: 5000 Quadratmeter entstehen in einer Halle mit zwölf Meter hohen Regalen. Dazu kommen Büros, Schulungs- und Besprechungsräume.
Ein großer Teil der neuen Lager- und Logistikflächen wird voll automatisiert: 61.500 spezielle Lagerbehälter sollen in der Autostore-Anlage Platz finden. Über acht Wareneingangs- und vier Ausgangstore soll sie Ware auf die Lastwagen der Gruppe verteilen.
Die Investition hatte Matthias Klane gegenüber unserer Redaktion schon früh als ganz klares Statement für den Standort Ahaus bezeichnet. Auch die Zahl der Mitarbeiter werde durch die Erweiterung noch einmal deutlich ansteigen. In der Logistik wie auch in der Verwaltung. „Die wächst ohnehin permanent“, sagt der Geschäftsführer.
Parallel zu den Arbeiten in Ahaus erweitert die Pietsch-Gruppe gerade ein Logistikzentrum in der Nähe von Bremen.
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