3000 Gäste bei Pietsch-Hausmesse Ahauser Unternehmen investiert 20 Millionen Euro

3000 Gäste bei Pietsch-Hausmesse: Ahauser Unternehmen investiert 20 Millionen Euro
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An der Wärmewende, dem Umstieg von fossilen auf regenerative Energieträger, kommen natürlich die Aussteller und Besucher der Hausmesse von Pietsch nicht vorbei. Und doch soll sie nicht alles bestimmen. Der Großhandel für Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk präsentiert gerade sich und seine Kunden mit seinem ganzen Portfolio auf dem Tobit.Campus.

Dr. Michael Pietsch, geschäftsführender Gesellschafter der Pietsch-Unternehmensgruppe, am Rand der Hausmesse des Unternehmens auf dem Tobit.Campus, bringt es auf einen ganz klaren Nenner: „Energie muss bezahlbar sein, damit Wohnen bezahlbar bleibt“, sagt er.

Natürlich müsse es einen Wandel geben. Aber eine rein elektrische Doktrin, die gerade vom Umweltministerium vorgegeben werde, sei dafür nicht zielführend. „Dafür sind die Netze gar nicht ausgelegt“, betont er.

Zur ersten großen Hausmesse nach der Pandemie hatte das Unternehmen vom 19. bis 21. April 73 Aussteller und über 3000 Besucher nach Ahaus eingeladen. „Es tut gut, dass wir uns wieder direkt treffen können“, betont Michael Pietsch.

Natürlich hätten digitale Lösungen während der Pandemie die Kontakte aufrecht erhalten. Die persönliche Begegnung und das persönliche Gespräch seien aber durch nichts zu ersetzen. Entsprechend stand die Netzwerkpflege an den drei Tagen im Vordergrund.

Dabei ist es gerade für eine Messe im Handwerk aktuell nicht einfach: „Das Handwerk ist voll ausgelastet“, sagt Geschäftsführer Matthias Klane. Umso glücklicher ist er mit der Resonanz auf die Messe: Die sei so hoch wie vor Corona.

Bauprojekt läuft gerade an

Die Hausmesse sei ohne Frage ein zentrales Standbein in jedem Jahr. Und doch tritt sie in diesem Jahr fast ein bisschen in den Hintergrund – trotz der gerade zurückliegenden Pandemie. Denn dort, wo bei den vergangenen Messen die großen Zelte standen, dröhnen die ersten Baumaschinen.

Auf der Fläche zwischen den bestehenden Hallen, dem Schumacherring und der Bahnlinie entstehen neue Versand- und Lagerhallen. Insgesamt gut 20 Millionen Euro will das Unternehmen Pietsch investieren. Für rund 10.000 Quadratmeter Lager- und 800 Quadratmeter Bürofläche.

Weitgehend automatisiert soll das neue Lager für 61.500 Behälter arbeiten. Die Autostore-Anlage bekommt acht Wareneingangs- und vier Ausgangstore.
Weitgehend automatisiert soll das neue Lager für 61.500 Behälter arbeiten. Die Autostore-Anlage bekommt acht Wareneingangs- und vier Ausgangstore. © Grafik: Pietsch

In den kommenden Tagen sollen die Aufträge dafür vergeben werden. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass die neuen Gebäude im Frühjahr und Sommer 2024 in Betrieb gehen können. „Erste Teile auch schon im Februar oder März“, sagt Matthias Klane.

Ins Erdgeschoss der neuen Hallen soll der Wareneingang ziehen. Damit will das Unternehmen dem erhöhten Wareneingangsvolumen der vergangenen Jahre Rechnung zu tragen: 1700 Quadratmeter Fläche und zehn Wareneingangstore stehen dafür künftig zur Verfügung. Im Obergeschoss sollen Paletten und voluminöse Güter gelagert werden.

Automatisiertes Hochregallager

Eine weitere, etwa 5.000 Quadratmeter große Lagerhalle mit zwölf Metern Regalhöhe soll als Lagerfläche für diverse Sortimente dienen. Vor allem für den gewachsenen Flächenbedarf für die Wärmeerzeuger. Zusätzlich entstehen dort Büros, Sozialräume sowie Schulungs- und Besprechungsräume.

Besonders stolz ist das Unternehmen auf ein komplett automatisiertes Hochregallager, das Platz für 61.500 spezielle Lagerbehälter hat. Allein die sogenannte Autostore-Anlage soll acht Wareneingangs- und vier Warenausgangstore haben. Die Anlage sei ebenfalls bereits beauftragt.

Zwischen den neuen Hallen und den Bahngleisen wird nur noch die Durchfahrt für Lastwagen und beispielsweise Feuerwehrfahrzeuge bleiben. „Mehr geht in diese Richtung nicht“, hatte Matthias Klane zuletzt gegenüber unserer Redaktion erklärt.

Ebenfalls große Fortschritte machen die Umbauarbeiten für das neue multifunktionale Forum in der ehemaligen Pizzeria Mona Lisa. „Wir wollen hier weiter investieren“, macht Michael Pietsch deutlich.

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