Im Mona Lisa bleibt die Küche kalt: Das beliebte Restaurant an der von-Braun-Straße wird nicht neu eröffnen. Stattdessen wird die Pietsch-Gruppe die Räume in ein multifunktionales Forum umbauen. Für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Nochmal ein Blick zurück: Ende Juli 2022 dreht der ehemalige Pächter Josef Lang endgültig den Schlüssel um. 21 Jahre hat er das Restaurant geführt. Und hat auf der Suche nach einem Nachfolger sogar noch einmal eineinhalb Jahre länger gearbeitet als geplant. Ein passender Nachfolger fand sich nicht. Josef Lang ging in den verdienten Ruhestand.
Doch auch danach blieb die Suche nach einem passenden Betreiber erfolglos. „Schwierig bis teilweise regelrecht abenteuerlich“, sagt Matthias Klane, Geschäftsführer der Pietsch-Gruppe im Gespräch mit unserer Redaktion. Sicherlich sei es in der Pandemie nicht einfacher geworden, einen Gastronom für ein neues Lokal zu begeistern. Aber die Vorstellungen mit denen der ein oder andere Interessent an den Verhandlungstisch gekommen sei, habe dann doch überhaupt nicht zu den Plänen des Unternehmens gepasst.
Zusammen mit Felix Pietsch, der inzwischen als vierte Generation in den Familienbetrieb eingestiegen ist, wurde ein komplett neuer Plan entwickelt: eine völlig neue Nutzung für das Restaurant: „Ein multifunktionales Forum“, nennt es Matthias Klane. Natürlich nur ein Arbeitstitel.
Drei Funktionen soll das neue Gebäude erfüllen. Verpflegung für die Angestellten. Zusammen mit einem Dienstleister will die Pietsch-Gruppe ein vielfältiges Angebot mit täglich bis zu drei verschiedenen Gerichten bieten. „Es gab zunächst noch die Idee, das auch für die Öffentlichkeit anzubieten“, sagt Matthias Klane. Das gebe es nun aber nicht. Die Räume bleiben den Mitarbeitern vorbehalten.
Denn das Forum soll auch ein Ort für Begegnung und Zusammenarbeit sein. Ein Co-Working-Space – ebenfalls wieder für die Mitarbeiter des Unternehmens. „Wir haben inzwischen über 1350 Mitarbeiter an 90 Standorten“, sagt Felix Pietsch. Denen soll auch in der Ahauser Konzernzentrale eine flexible Möglichkeit zur Arbeit geboten werden.
Schließlich sollen die Räume auch flexibel für Veranstaltungen im Unternehmen, mit Kunden oder Lieferanten genutzt werden. Felix Pietsch, der seit vergangenem Oktober im Unternehmen arbeitet und dort unter anderem das Innovationsmanagement verantwortet, bringt es auf den Punkt: „Wir wachsen beständig, aber es wird immer schwieriger, neue Mitarbeiter zu finden und die bestehenden zu halten.“ Der Kampf um die Fachkräfte sei längst in vollem Gang.
Kein Pächter: Platz für neue Ideen
Entsprechend seien die neuen Ideen für das ehemalige Restaurant entstanden. Er räumt aber auch ein, dass sie sich vielleicht gar nicht entwickelt hätten, wenn es direkt einen adäquaten, neuen Pächter gegeben hätte. „Wir sind da relativ spät drauf gekommen“, sagt auch Matthias Klane. Von der neuen Planung seien die Gruppe und ihre Mitarbeiter aber restlos überzeugt.
Auch wenn es natürlich eine schlechte Nachricht für alle Freunde der italienischen Küche in und um Ahaus sei. „Ich bin mit dem Restaurant hier aufgewachsen“, erklärt Felix Pietsch. Regelmäßig hätte sich dort die ganze Familie getroffen. Dennoch sei es nun Zeit für etwas Neues.
Gerade hat die Entkernung des Gebäudes begonnen. Die gesamte Fläche soll in den kommenden Wochen und Monaten umgestaltet werden. Je nach Verfügbarkeit der Handwerker sollen sich die Arbeiten bis zum Ende des Jahres ziehen. Dann soll die Eröffnung gefeiert werden. Einen höheren sechsstelligen Betrag investiert die Gruppe dafür.
Riesige Investition in neue Hallen
Verglichen mit einem anderen Bauprojekt, das gerade gestartet ist, ein eher geringer Betrag: Am süd-westlichen Ende des Firmenareals entstehen gerade rund 10.000 Quadratmeter neue Logistikflächen und gut 800 Quadratmeter Büros.
Zwei komplette Hallenschiffe werden dafür erweitert und bis zur maximal möglichen Ausdehnung in Richtung der Bahnlinie verlängert. Auf teilweise zwei Ebenen werden in den bis zu 13 Meter hohen Hallen dringend benötigte Flächen geschaffen. Auch weitere Laderampen für Lastwagen sind dort geplant.

Sie werden durch einen Büroriegel abgeschlossen. Zwischen Hallen und Bahngleisen bleibt dann an der Stelle nur noch die Durchfahrt für Lastwagen und beispielsweise Feuerwehrfahrzeuge. „Mehr geht in diese Richtung nicht“, sagt Matthias Klane.
Die neuen Hallen sollen Mitte 2024 in Betrieb genommen werden. Geplante Investition: über 20 Millionen Euro. „Für uns noch einmal ein ganz klares Statement zu unserem Standort“, betont Matthias Klane.
Mit den neuen Hallen werde auch die Zahl der Mitarbeiter noch einmal ansteigen. In der Logistik wie auch in der Verwaltung. „Die wächst ohnehin permanent“, sagt der Geschäftsführer. Zu weiteren Details der geplanten Hallen hält er sich im Moment noch etwas zurück. Für die kommenden Wochen hat er allerdings noch einmal detailliertere Informationen angekündigt.
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