Wer in diesen Tagen die Ottensteiner Kirche St. Georg betritt, merkt, dass etwas anders ist. Vielleicht nicht auf den ersten, aber spätestens auf den zweiten Blick. Denn der Kircheninnenraum ist saniert worden. „Ein Rundumschlag“, sagt Pfarrer Stefan Jürgens und lächelt stolz.
Zu Weihnachten haben in der Kirche wieder die ersten Gottesdienste stattgefunden. Rund sieben Monate, nachdem die Sanierung im Mai 2022 begonnen hatte.
Während dieser Zeit musste die Gemeinde ausweichen. Die Aussegnungshalle am Friedhof wurde zur vorübergehenden Heimat. Das Küster-Team um Franz-Josef Gerwing, Susanne Wesseler und Matthias Dornbusch hat dafür gesorgt, dass sich die Gemeinde auch dort wohlgefühlt hat.
Wesseler und Dornbusch sind sich einig, dass die Gottesdienste dort aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ein „anderes Gemeinschaftsgefühl“ ausgelöst haben.
Neue Lampen und bessere Aktustik
Währenddessen sei in der St.-Georg-Kirche die Akustik verbessert worden, sagt Jürgens. Es seien neue Lampen installiert worden. Auch die Technik in der Sakristei hätten die Handwerker modernisiert. Wesentlich offensichtlicher sind allerdings andere Veränderungen.

Auffällig ist, dass wesentlich weniger Kunstwerke und Skulpturen an den Wänden zu finden sind. Jürgens erklärt: „Das Altarbild, die Bilder der Seitenaltäre sowie die Bilder von Johannes dem Täufer und des heiligen Georg werden noch in einer Coesfelder Werkstatt restauriert.“
Gleiches gelte für die Figuren aus Holz und Stein. „Nach und nach werden die Kunstwerke wieder in der Kirche angebracht werden“, sagt Jürgens dazu. „Das kann allerdings noch bis in den Sommer hinein dauern.“

Der Pfarrer erklärt außerdem: „Der Taufbrunnen steht nicht mehr am Eingang in der Ecke, sondern im Gang zum Altar.“ Neue Sitzpolster auf den Bänken sollen dafür sorgen, dass die Gottesdienstbesucher bequemer sitzen. Das neue Prunkstück der Kirche ist jedoch etwas anderes. Etwas, das die Gläubigen nicht unbedingt sehen, aber fühlen werden.
Kirche hat Fußbodenheizung bekommen
„Es ist eine Gasheizung eingebaut worden“, sagt Jürgens. Eine Umluft- und Fußbodenheizung soll dafür sorgen, dass es während der Gottesdienste konstant und angenehm warm wird. Auf die alte Elektro-Heizung habe man sich nicht mehr verlassen können“, so Jürgens. Mal sei sie zu warm, mal zu kalt gewesen. Mal habe sie auch gar nicht funktioniert. „Außerdem hat die marode Heizung den alten Anstrich zerstört.“
Die Gemeinde kann die vollen Möglichkeiten der Modernisierung allerdings noch nicht ausschöpfen. Bemerkbar macht sich das vor allem bei der Temperatur. Denn die neue Heizung wird nicht einfach nach Belieben aufgedreht. „Sie wird so warm, wie sie warm werden darf“, erklärt Jürgens. Aktuell sind das etwa 14 Grad Celsius.
Die Kosten für die Sanierung von rund 430.000 Euro verteilen sich auf das Bistum und die Kirchengemeinde. „Einen Teil hat das Bistum übernommen, einen Teil haben wir durch einen Kredit finanziert und einen Teil durch Spenden“, so Jürgens.
Fassade bleibt unverändert
Der Pfarrer und das Küster-Team sind froh, dass die Sanierung im Groben abgeschlossen ist. „Für die nächsten 20 Jahre ist erstmal Ruhe“, sagt Jürgens mit einem Lächeln. An der Fassade wird also erst einmal nichts gemacht. Und: Der Kircheninnenraum habe sich nach dem „Rundumschlag“ ohnehin genug verändert.
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