„Sobald wir können, wollen wir die Notunterkunft natürlich wieder schließen“, erklärte Werner Leuker, städtischer Beigeordneter, im Schul- und Sportausschuss am Dienstagabend. Eben auch, weil es sich bei der Belegung der Sporthalle nur um eine absolute Notlösung handele. Doch einen Zeitpunkt mochte er dafür aktuell nicht nennen. Denn ausreichend Wohnraum für die Geflüchteten sei im Moment einfach nicht zu bekommen.

„Schon jetzt ist eine dauerhafte Frage der Menschen in der Halle, wann sie in eine Wohnung umziehen können“, betonte Werner Leuker. Eine Frage, die er im Moment aber ganz einfach nicht beantworten könne. Stadtweit sind aktuell über 500 Flüchtlinge allein aus der Ukraine untergebracht.
Wie sich die Situation weiter entwickle, sei völlig offen. Er gehe davon aus, dass nun im Winter weitere Flüchtlinge nach Ahaus und in die Ortsteile kommen werden.
Entwicklung im Moment offen
Das stellt zum Teil auch die Schulen vor erhebliche Probleme: Denn natürlich sind die Kinder, die als Flüchtlinge herkommen, schulpflichtig. 43 Kinder aus der Ukraine besuchen aktuell die städtischen Grundschulen. Noch einmal 33 Kinder und Jugendliche gehen zum Alexander-Hegius-Gymnasium. Weitere 54 besuchen die Berufskollegs.
Bisher habe die Stadt verhindern können, das separate Klassen mit Flüchtlingen gebildet werden. Ob das so aufrecht erhalten werden könne, werde immer fraglicher. Größtes Problem seien dabei nicht einmal die räumlichen Möglichkeiten. Vor allem fehle es in absehbarer Zeit an Personal, um zusätzliche Klassen betreuen zu können.
Von der Notunterkunft ganz praktisch betroffen sind außerdem die Pestalozzigrundschule und die Irena-Sendler-Gesamtschule: Sie nutzen die Halle normalerweise für den Schulsport. Stattdessen werden aktuell Schwimmzeiten im Kombibad Aquahaus ausgeweitet, Kinder und Jugendliche der Irena-Sendler-Gesamtschule können die Tennishalle von Grün-Weiß Ahaus nutzen. Auch in der Helene-Helmig-Schule kann vereinzelt die Sporthalle genutzt werden.
Schulen und Vereine weichen aus
Stadtweite Großveranstaltungen werden ebenfalls verlegt: Die Hallenstadtmeisterschaft im Fußball, die traditionell zum Jahreswechsel in der Sporthalle mit Tribüne ausgerichtet wird, zieht in diesem Jahr um. Sie soll in der Sporthalle der Anne-Frank-Realschule an der Kivitstegge stattfinden. Der TuS Wüllen organisiert das Turnier der Senioren am 29. und 30. Dezember.
Ein Wochenende später, am 7. und 8. Januar, folgen an der gleichen Stelle die Spiele der Jugendfußballturniere, die Eintracht Ahaus organisiert. Auch diesen Vereinen sei die Verwaltung natürlich dankbar für ihr Ausweichen.
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