Spezialeinheiten nehmen entflohenen Häftling in Ahaus fest
Zugriff in Ahaus
Der am Mittwoch aus der JVA Gelsenkirchen entflohene Häftling ist wieder hinter Schloss und Riegel. Spezialeinheiten konnten den 30-Jährigen, der einen spektakulären Ausbruch aus dem Gefängnis hingelegt hatte, in Ahaus festnehmen. Er sitzt nun in der JVA Münster.

Am Mittwochmorgen türmte ein Häftling aus der JVA Gelsenkirchen. Mittlerweile ist er wieder gefasst.
Der Ausbruch des 30-jährigen Häftlings aus der JVA Gelsenkirchen hatte am frühen Mittwochmorgen für Aufsehen gesorgt: Der Mann hatte laut Polizeibericht einen Gitterstab seiner Zelle im Erdgeschoss durchtrennt und sich durch den so entstandenen schamlen Spalt zwischen den Stäben gequetscht. Nach diesem akrobatischen Ausstieg aus der Zelle im Erdgeschoss sei der 30-Jährige über den Freistundenhof gerannt und mithilfe einer Leiter über einen etwa 4,50 Meter hohen alarmgesicherten Gitterzaun geklettert, teilte der Leiter der JVA, Carsten Heim, auf Anfrage mit. Anschließend überwand der Mann mit einer Metalleiter eine etwa fünf Meter hohe Außenmauer. Auf der anderen Seite warteten nach Angaben aus dem NRW-Justizministerium mehrere Männer in einem Auto auf den 30-Jährigen. Gemeinsam flüchteten sie.
JVA-Leiter Heim, zeigte sich am Dienstag sehr erleichtert über die Festnahme des Ausbrechers. Der Mann, der vor seiner Flucht offenbar ein Gitter seiner Zelle durchgesägt und zur Seite gebogen hatte, sei jetzt in einem anderen Gefängnis untergebracht. „Wir kontrollieren derzeit jeden Tag alle Zellengitter der JVA“, sagte Heim. Derzeit sitzen in Gelsenkirchen 484 Häftlinge im geschlossenen Bereich der Justizvollzugsanstalt ein, darunter sind 136 Frauen.
Der mehrfach vorbestrafte 30-Jährige war 2011 nach einem Tankstellenüberfall in Oberhausen festgenommen und zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Im September sollte er wegen Drogenproblemen eigentlich in eine Entzugsklinik verlegt werden. Der Mann gilt als "nicht ungefährlich". Noch ist unklar, wie es dem Häftling gelungen ist, den Gitterstab zu durchtrennen und weit genug zur Seite zu hebeln. Allerdings habe man in der Zelle des Mannes ein Sägeblatt gefunden. Woher der Häftling dieses hatte und ob er damit den Stab durchgesägt hat, wisse man derzeit aber noch nicht, hieß es am Dienstag.