
Die Band „Kuult“ und viele weitere begeisterten beim Sperenzken Open-Air das Ahauser Publikum. © Jenny Kahlert
Sperenzken Open-Air: Sommer, Sonne, Stimmung und starke Musik (mit Video)
Musik-Event
Neuer Name, neues Konzept, gleicher Ort: Das MammaMia-Festival ist Geschichte, willkommen bei Sperenzken. Drei Tage gab es Livemusik zu leckeren Cocktails und bei perfektem Konzertwetter.
Samstagnachmittag, kurz nach halb fünf: Die ersten Besucher des Sperenzken Open-Airs füllen die Wiese vor dem Aquahaus. Die Sonne scheint, es ist warm. Im Hintergrund läuft der Soundcheck, die Strandkörbe und die Cocktailbar stehen, alles ist bereit für die nächsten „Sperenzken“. Am Freitag schon gab es Heavy Metal und Punkmusik auf die Ohren, heute steht alles unter dem Motto Soft-Rock- und Popmusik.
Einige Besucher sind „Stammgäste“
Die Bühne ist zwar noch leer, die Vorfreude dafür aber ist groß. „Wir sind quasi Stammgäste hier“, berichtet eine Gruppe der ersten Besucher. Und weiter: „Das hat damals mit unseren Brüdern und dem MammaMia-Festival angefangen, seitdem sind wir immer hier gewesen. Was Homecoming zu Weihnachten ist, ist das hier im Sommer. Man trifft Leute, die man ewig nicht gesehen hat und feiert zusammen.“

„Eigentlich sind wir immer dabei", berichten einige Besucher, die gespannt auf die ersten Hauptakt warten. © Jenny Kahlert
Den Anfang auf der Bühne macht die Singer-Songwriterin „Fina“ aus Münster mit selbstgeschriebenen Songs über Liebe, Selbstkritik und viel Gefühl. Danach ist erstmal Pause, aber nicht lange, denn die nächste Band, „Scheinbreit“ aus Ahaus, steht schon in den Startlöchern.
Ein neues Konzept mit neuem Namen
Aber noch einmal einen Schritt zurück. Was ist das Sperenzken Open-Air eigentlich? Das MammaMia-Festival nur mit anderem Namen? Ja und Nein. Veranstaltet wird das Open-Air von der Musikerinitiative Ahaus (Mia), welche auch das MammaMia-Festival ins Leben gerufen hatte, das die in den vergangenen Jahren immer sehr erfolgreich war.
Jetzt ist aber einiges anders. „Zum einen ist neu, dass nicht mehr nur an einem Tag, sondern an drei Tagen genrespezifische Musik gespielt wird. Dazu gibt es kein Camping mehr, deswegen sind wir jetzt ein Open-Air und kein Festival mehr. Und es findet im Juni statt und nicht mehr im August“, erklärt die erste Vorsitzende der Mia, Eva Vehring.

Stefan Wewers und Eva Vehring von der Musikerinitiative Ahaus haben das neue Open-Air organisiert. © Jenny Kahlert
Dieses neue Konzept brauchte dann nur noch einen eigenen Namen, der in der Zukunft keine Verwechslungsgefahr mit dem gleichnamigen Abba Musical zulässt. „Ja, wir haben da tatsächlich einiges gehört, auch von Leuten, die sich nur Tickets gekauft haben, weil sie dachten, es hätte was mit Abba zu tun gehabt“, lacht Eva Vehring.
Ein neuer, origineller Name wurde schnell gefunden „Wir haben gemeinsam in unserem Team überlegt und auf Tafeln Ideen geschrieben, was uns ausmacht und uns am besten beschreibt: Sommer, gute Vibes, Livemusik – und so ist es dann Sperenzken geworden“, erzählt Stefan Wewers, der zweite Vorsitzende der Musikinitiative.
Scheinbreit, Kuult und Kapelle Petra können bei Besuchern punkten
Es ist kurz nach 18 Uhr: „Scheinbreit“, eine junge Band aus Ahaus, präsentiert einige ihrer selbstgeschriebenen Songs mit viel Humor zwischen den Tönen und Ohrwurmcharakter. Dem Publikum gefällt es. „Die Musik war gut bis jetzt, es ist toll, dass es endlich wieder die Möglichkeit gibt, Livemusik zu hören. Und das dafür solche Projekte auf die Beine gestellt werden“, berichtet Martin aus Coesfeld. Er und seine Freunde sind über das Berkelfestival zum Sperenzken Open-Air gekommen und waren sonst oft auf den Festivals der großen Städte.

Vom Berkelfestival zu den Sperenzken: Martin, Julian und Charlotte freuen sich auf packende Livemusik. © Jenny Kahlert
Eine beliebte Anlaufstation auf dem Gelände ist neben dem Raum vor der Bühne die Cocktailbar daneben. Bis jetzt ist der „Sex on the Beach“ der Lieblingscocktail, wie auch der von Kathi Schmelting, Andrea Laing und Birgit Öllerich.

Kathi Schmelting, Andrea Laing und Birgit Öllerich finden an der Cocktailbar Erfrischung durch leckere Getränke. © Jenny Kahlert
Auch sie sind von dem Open-Air begeistert. „Ja, das Wetter ist einfach Bombe, die Bands sind toll, der Tag kann nur noch besser werden“, so Kathi Schmelting aus Ahaus. Sie sind über Facebook auf das Open-Air aufmerksam geworden – und haben sich sofort Tickets besorgt.

Alle sind dabei: Familie Herzig genießt die gemeinsame Zeit auf dem Open-Air. © Jenny Kahlert
Ebenso tummeln sich ganze Familien vor der Bühne und sitzen zusammen auf Picknickdecken, eine von ihnen ist Familie Herzig. „Hier ist super Stimmung und vor allem sind hier superliebe Menschen, besonders die hinter den Ständen. Wir sind überglücklich“, so Familie Herzig.
Irgendwann hält es keinen mehr auf den Bänken
„Scheinbreit“ hat den Anfang gemacht und wird mit großem Applaus und Rufen nach Zugaben verabschiedet. Da, wo die Ahauser aufgehört haben, macht die Band „Kuult“ aus Essen weiter. Es gibt eigens komponierte Songs auf Deutsch über das Leben und so mancher textsichere Fan sticht aus der immer größer werdenden Masse heraus. Es wird geklatscht und getanzt und noch ist dieser Musikabend lange nicht vorbei, denn nach „Kuult“ gehört „Kapelle Petra“ aus Hamm der Schauplatz des Geschehens.

Auf der Bühne die Band Scheinbreit, vor der Bühne Fans und alle, die es in Zukunft noch werden. © Jenny Kahlert
Am Sonntag ging es dann mit der nächsten und letzten Runde Sperenzken weiter, dem Familientag. Dann kam die Zeit von „Reis Against The Spülmaschine", „Nilsen" und vielen weitere Erlebnissen vor Ort in Kooperation mit dem Jugendwerk Ahaus, die das Open-Air gebührend abschlossen. Eine Sache aber bleibt heute schon: Die Vorfreude auf das nächste Jahr.
Im Herzen von Ahaus geboren und aufgewachsen, ein bisschen chaotisch, dafür humorvoll, schreibt gerne über Lautes und Leises und ist auch für alles dazwischen schnell zu begeistern.
