Sparkasse legt Jahresbilanz 2015 vor

Kredite beflügeln Geschäft

In der Bilanz geht es um Millionen und Milliarden - und doch erfüllt eine dreistellige Zahl die Sparkassenvorstände mit besonderem Stolz: die 175. So viele Jahre reichen die Wurzeln der Sparkasse Westmünsterland zurück.

AHAUS

, 26.02.2016, 18:21 Uhr / Lesedauer: 2 min
Über eine ungebrochene Nachfrage der Kunden auch im Jubiläumsjahr „175 Jahre Sparkasse im Westmünsterland“ berichtet der Vorstand der Sparkasse Westmünsterland, von links: Jürgen Büngeler, Dr. Matthias Bergmann, Karlheinz Lipp, Heinrich-Georg Krumme (Vorsitzender), Dr. Raoul G. Wild und Wilfried Hammans.

Über eine ungebrochene Nachfrage der Kunden auch im Jubiläumsjahr „175 Jahre Sparkasse im Westmünsterland“ berichtet der Vorstand der Sparkasse Westmünsterland, von links: Jürgen Büngeler, Dr. Matthias Bergmann, Karlheinz Lipp, Heinrich-Georg Krumme (Vorsitzender), Dr. Raoul G. Wild und Wilfried Hammans.

Das Institut kann diesen Geburtstag unbeschwert feiern, weil auch die großen Zahlen stimmen. Heinrich-Georg Krumme und seine Vorstandskollegen legten gestern die Jahresbilanz 2015 vor. "Überaus solide", "fit" "erfreulich gut" - mit diesen Attributen bedachte Krumme die Bilanzzahlen und sein Institut, dem rund 300000 Kunden ihr Vertrauen schenken.

Firmenkredite

Firmenkredite: Motor des Wachstums waren das kräftig gestiegene Kreditgeschäft, das durch Niedrigzinsen und eine "echte Hochkonjunktur", so Vorstandsmitglied Jürgen Büngeler, beflügelt wurde. 650 Millionen Euro vergab die Sparkasse als Kredite an Unternehmen, ein Plus von 25 Prozent. Büngeler: "Unsere Firmenkunden sind in solider Verfassung - und sie sind weltweit in 51 Ländern aktiv.

Privatkundengeschäft: Zweiter wichtiger Impulsgeber des Kreditgeschäfts ist nach wie vor der Wohnungsbau. 585 Millionen Euro wurden hierfür als Kredite vergeben, fast 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings: Nur 18 Prozent davon flossen in den Neubaubereich. 42 Prozent waren für den Kauf von Immobilien bestimmt und 30 Prozent für Modernisierungen.

Kundenanlagen, Fusionen und Erträge

Kundenanlagen: Die Zinsen sind niedrig. Dennoch legten die Kunden mit 281 Millionen Euro deutlich mehr Geld bei der Sparkasse an als im Jahr zuvor. Festverzinsliche Papiere waren weniger gefragt, Wertpapiere umso mehr, so Dr. Raoul Wild. 86 Millionen Euro flossen in Investmentfonds, 154 Prozent mehr als o ch im Jahr zuvor. Droht irgendwann ein Negativzins? "Unser Wunsch ist das nicht", erklärte Büngeler. Aber ganz ausschließen wollte er es nicht. "Wir müssen uns am Markt orientieren."

 

Geschäftsstellennetz: Die Sparkasse Westmünsterland beschäftigt 1561 Menschen an 85 Standorten in 28 Kommunen. Hinzukommen 18 SB-Standorte. "Wir sehen keine Notwendigkeit für gravierende Veränderungen", sagt der Vorstandsvorsitzende Krumme. Statistisch besuchen die Kunden die Sparkasse vor allem virtuell: 192 Mal pro Jahr per App, 108 Mal am PC, 24 Mal am Geldautomaten und nur einmal persönlich in der Geschäftsstelle. Aber das seien ja auch immerhin 300000 persönliche Kontakte, so Krumme.

 

Fusionen: "Es gibt in ganz Deutschland keine Sparkasse, die mehr Fusionen hinter sich hat als wir", sagt Hans-Georg Krumme. 16 Vorgängerinnen hat das heutige Institut. Jüngster Zweig ist die Sparkasse Gronau, die 2015 in der Sparkasse Westmünsterland aufging. Ältester Vorläufer ist die Sparkasse Vreden, die 1841 gegründet wurde.

 

Erträge für die Region: 17,5 Millionen Euro fließen unmittelbar in die Region zurück, zehn Millionen Euro als Gewerbesteuer, 3,3 Millionen Euro als Spenden, Sponsoring und Stiftungsausschüttungen. Zum 175-jährigen Geburtstag gibt es keinen großen Festakt, wohl aber Geschenke: Alle 221 Schulen im Verbreitungsgebiet erhalten je 1000 Euro. Außerdem stockt die Sparkasse das Kapital ihrer jeweils kreisweiten Stiftungen in Borken und Coesfeld um insgesamt eine Million Euro auf.