
© Martin Klose
Rückblick: Ein Jahr Coronavirus in Ahaus in Schlagzeilen - bisher 44 Tote
Corona-Pandemie
Etwas mehr als 365 Tage ist es her, dass die Stadt Ahaus und der Kreis Borken die ersten Fälle des Coronavirus in Ahaus gemeldet haben. Ein grober Überblick über das, was seither in Ahaus passiert ist.
Seit einem Jahr kämpft Ahaus mit dem Coronavirus. Es war der Abend des 5. März 2020, als die Ahauser Stadtverwaltung und der Kreis Borken in einer knappen Meldung mitteilten, dass die Irena-Sendler-Gesamtschule vorläufig geschlossen bleibt. Zwei Schüler und ihre Eltern hatten sich mit der Krankheit infiziert.
Bis dahin hatte wohl niemand in der Region auch nur eine vage Idee davon, was alles noch passieren sollte. Ein Jahr nach dem ersten Fall in Ahaus beklagt die Stadt 44 Tote, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind. 1188 Menschen haben sich infiziert, 1097 sind wieder gesund – Stand Freitag, 5. März.
März 2020
5. Der Kreis Borken bestätigt den ersten Fall einer Coronavirus-Infektion im Kreisgebiet: Eine Frau aus Bocholt hat sich mit Covid-19 infiziert. Am Abend meldet die Stadt Ahaus, dass eine Familie aus im Verdacht steht, sich mit dem Virus infiziert zu haben. Die Irena-Sendler-Gesamtschule wird vorsorglich geschlossen. Der Verdacht bestätigt sich wenige Tage später. Der Verdacht war am Donnerstagabend aufgekommen. Am Freitagmorgen bestätigte sich der Verdacht: Bei zwei Schülern der Irena-Sendler-Gesamtschule und ihren Eltern wurde der Corona-Virus nachgewiesen.
© Christian Bödding
6. Um die Patienten zu schützen, erlässt das Klinikum Westmünsterland erste Besucherbeschränkungen: Pro Patient und Tag ist nur noch ein Besucher erlaubt.
12. Der erste Corona-Patient im Ahauser Krankenhaus: Der Vater der vierköpfigen Familie, die sich zuerst infiziert hat, wird stationär im St. Marien-Krankenhaus behandelt.
13. Schulen und Kindergärten werden auch in Ahaus erst einmal geschlossen. Eltern stellt das vor große Probleme.
17. Die Nachbarschaftshilfe wird in Ahaus und Umgebung von Anfang an groß geschrieben: Die damals 15-jährige Ellena Molnar ist eine der Ersten, die für Nachbarn in der Risikogruppe einkaufen geht.
18. Bars und Kneipen müssen geschlossen bleiben. Für Restaurants gelten scharfe Regeln. Die Stadt Ahaus kontrolliert das engmaschig.
19. Was Digitalisierung wirklich bedeutet, wird in der Pandemie deutlich: Die Augenklinik Ahaus beispielsweise bietet früh eine Videosprechstunde für Patienten an.
20. Die Menschen reagieren mit Hamsterkäufen auf die Regeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus‘: Vor allem Toilettenpapier ist heiß begehrt und wird von den Supermärkten nur noch rationiert ausgegeben. Hamsterkäufe sind zu Beginn der Coronapandemie ein riesiges Thema. Vor allem Klopapier ist heiß begehrt.
© Stefan Grothues
24. Treffen von mehr als zwei Personen sind in der Öffentlichkeit ab sofort untersagt. Die Polizei kündigt an, das hart zu kontrollieren und Verstöße zu bestrafen.
24. Bisher undenkbar: Die ersten Schützenvereine in der Stadt und den Ortsteilen sagen wegen der Pandemie ihre Schützenfeste ab. „Mit Tränen in den Augen“, wie sie sagen.
26. Alarm bei der Caritas: Die Vorräte an Schutzausrüstung gehen zur Neige. Nachschub an Schutzmasken oder Handschuhen ist nicht in Sicht.
30. Der Lockdown trifft den Einzelhandel hart. Doch die Händler entwickeln kreative Lösungen: Kinderland A verkauft Spielsachen beispielsweise an einem Drive-In-Schalter.
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 72 Infizierte. Bei 52 Personen ist die Infektion noch aktiv, 20 weitere sind schon wieder gesund.
April 2020
1. Mal eben shoppen gehen, ist nicht möglich. Ahauser Händler müssen deswegen komplett auf das „digitale Schaufenster“ setzen.
1. Längst nicht jeder ist mit den Schutzvorschriften gegen das Coronavirus einverstanden. Die Polizei hat deswegen etliche Einsätze.
2. Was tun mit der Freizeit? Inline-Skating wird in und um Ahaus wieder zur Trendsport-Art. Auch Spaziergänger und Fahrradfahrer sind in viel größerer Zahl unterwegs als üblich.
3. Auch im Nahverkehr ist die Pandemie zu spüren: Busfahrer werden durch Absperrungen geschützt. Die wenigen Passagiere sitzen mit großem Abstand. Von Schutzmasken ist allerdings noch keine Rede. Manfred Schlichte, 61, aus Südlohn ist mit Leib und Seele Busfahrer. Sorgen wegen einer Ansteckung mit dem Coronavirus macht er sich nicht.
© Stephan Rape
3. Hochzeiten sind komplett abgesagt, Beerdigungen dürfen nur noch mit zehn Personen stattfinden. Pfarrer Stefan Jürgens versucht trotz des vorgeschriebenen Abstands, den Menschen nahe zu sein.
6. Madlen Gerick, Mitarbeiterin der Münsterland Zeitung, strandet mitten in der Pandemie in Bolivien. Ihre abenteuerliche Rückreise schildert sie. Dabei stellt sie aber auch Lücken in den Sicherheitssystemen fest.
6. Der Kreis Borken beklagt die ersten Corona-Toten. Darunter ein 80-jähriger Mann aus Ahaus, der im Ahauser Krankenhaus gestorben ist. Kreisweit sind 681 Personen an dem Virus erkrankt, 33 befinden sich in stationärer Behandlung.
8. Auch die Kinos sind längst geschlossen. Kinobetreiber Dominik Paffrath aus Ahaus hat eine Lösung: Er plant in Ahaus ein Autokino.
11. Seit einem Monat gilt das Kontaktverbot in Deutschland. Das Ordnungsamt kontrolliert dessen Einhaltung. Wir haben eine Streife begleitet. Das Freizeitgelände Ork (Monte Klamotte) darf im April nicht betreten werden. Trotzdem gab es hier bisher schon ein paar Verstöße gegen das Kontaktverbot. Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollieren das Gelände deswegen regelmäßig.
© Madlen Gerick
16. Die Innenstadt ist verwaist. Wie geht es den Händlern mit den Corona-Einschränkungen? Frust und Freude liegen nah beieinander.
22. Die Schule soll wieder starten. Allerdings mit großem Abstand, nur in Kleingruppen und mit ganz genauen Hygienekonzepten.
24. Die ersten Ahauser sind nach einer Infektion mit dem Coronavirus wieder gesundet. Einige von ihnen waren beim Ausbruch in Ischgl dabei und erzählen, was sie erlebt haben.
27. Großveranstaltungen sind bis Ende August untersagt. Das trifft auch das Ahauser Stadtfest. Schweren Herzens muss es abgesagt werden. Die Planungen für die Gamsbart-Alm gehen erst einmal weiter, auch wenn das Original-Oktoberfest schon abgesagt ist.
30. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 129 Infizierte. Bei 12 Personen ist die Infektion noch aktiv, 117 weitere sind schon wieder gesund. 3 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Mai 2020
1. Insgesamt bleibt es in und um Ahaus ruhig. Nur eine Aktion eines Ahauser Wirts läuft aus dem Ruder: Bier2go, Bier zum Mitnehmen, wird von der Polizei gestoppt.
2. Der Rat der Stadt Ahaus beschließt, Gastronomie und Einzelhandel zu unterstützen: 250.000 Euro fließen in eine Gutschein-Aktion. Die wird ein riesiger Erfolg.
8. Die Ahauser Tafel kann wieder öffnen. Doch wegen der Pandemie sind die Regale leer. Dabei erwarten die Mitarbeiter eine viel höhere Nachfrage.
15. Wie geht es mit den Discos weiter? Der Betreiber des Bülten in Ottenstein hofft, dass er wenigstens Ende des Jahres wieder starten kann. Leere Tische, leere Tanzfläche. So sieht es aktuell in der Diskothek „Big Ben“ in Ottenstein aus. Wann die Disko wieder öffnen darf ist ungewiss.
© Markus Gehring
16. Es ist nur eine von vielen großen Feiern, die 2020 platzt: Union Wessum wollte eigentlich sein 100-jähriges Bestehen feiern. Doch wenigstens der Sportbetrieb läuft langsam wieder an.
20. Kleine Lichtblicke: Das Besuchsverbot im Krankenhaus wird aufgehoben. Auch werden dort wieder geplante Operationen durchgeführt. Doch die Krise bleibt bedrohlich.
21. Was ist mit Kegeln? Erst heißt es, dass unter einigen Bedingungen gekegelt werden darf. Einige Wirte atmen auf. Andere klagen, dass die Vorschriften so streng sind, dass Kegeln nicht möglich ist. Der Kreis zieht schließlich den Schlussstrich und verbietet Kegeln bis auf weiteres. Nur eines von zahllosen Beispielen der teils undurchsichtigen Verordnungen und ständigen Änderungen zu den Schutzvorschriften.
22. Keine Feste, kein Catering: Für Fleischermeister Clemens Beckers steht der Betrieb fast komplett still. Davon will er sich aber trotzdem nicht unterkriegen lassen. Metzgermeister Clemens Beckers hat in den vergangenen Wochen viel Dankbarkeit erfahren. Kinder malten für ihn und sein Team Bilder, eine Mutter schenkte sogar Blumen.
© Johannes Schmittmann
29. Der Sommer steht vor der Tür und das Aquahaus in den Startlöchern. Wegen der Pandemie gelten natürlich auch dort in diesem Jahr extreme Regeln.
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 145 Infizierte. Bei 3 Personen ist die Infektion noch aktiv, 139 weitere sind schon wieder gesund. 3 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Juni 2020
4. 100 Jahre TuS Wüllen – dafür hatte der Verein lange geplant. Doch das Jubliäum wird verschoben. Vorerst ins Jahr 2021.
6. Wenn schon der große Urlaub ausfällt, wollen es sich viele Ahauser anscheinend zu Hause schön machen – und suchen nach Familienzuwachs: Julias Tierheim in Ahaus verzeichnet eine enorme Nachfrage nach Hundewelpen. Auch Pools, Strandkörbe oder Grills sind absolute Kassenschlager und teilweise ausverkauft.
7. Hat der Schulcaterer gekündigt oder nicht? Angeblich wurde die Lieferung der Schulessen wegen der Corona-Pandemie eingestellt. Schütze Rudi Lindemann und seine Frau Änne, die vor vierzig Jahren Königin war, freuen sich über das Care-Paket.
© Madlen Gerick
14. Kommst du nicht zum Schützenfest, kommt das Schützenfest eben zu dir: Die Ottensteiner Bürgerschützen bringen 650 Mitgliedern das Schützenfest an die Haustür. Nicht die letzte kreative Aktion eines Vereins in der Stadt, um etwas gegen den Corona-Blues zu unternehmen.
17. Auch die Kirmes fällt der Pandemie zum Opfer: Die Ahauser Politiker wollen einen Hotspot in Ahaus verhindern und stimmen gegen die Großveranstaltung.
22. Ein Gastronom kapituliert: Andre Hörst betreibt Teles Pinte und durfte endlich wieder öffnen. Doch weil sich die Gäste nicht an die Regeln halten wollten, machte er wieder dicht.
29. Und noch einmal Gastronomie: Um den Wirten unter die Arme zu greifen, verzichtet die Stadt darauf, für die Außengastronomie Gebühren zu erheben. So sollen Abstände eingehalten werden können. Löblich, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
30. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 145 Infizierte. 142 sind schon wieder gesund. 3 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben. Aktuell gibt es keine aktive Infektion im Stadtgebiet.
Juli 2020
1. Die Pandemie-Vorgaben machen es dem Aquahaus nicht leicht: Nur sehr wenige Besucher kommen ins Freibad. Der digitale und komplett kontaktlose Zugang, der später eingerichtet wird, verbessert die Zahlen etwas.
8. Das Stadtquiz boomt: Über 2000 Ahauser spielen mitten in der Corona-Pandemie an jedem Abend online um Stadtgutscheine.
10. Nicht nur Vereine und Gastronomen leiden: Auch die Kultur kommt fast völlig zum Erliegen. Wegen der Schutzbestimmungen wäre kaum Publikum zugelassen.
16. Die Fahrradhändler reiben sich die Hände: Kaum eine Branche boomt so sehr, wie der Fahrradhandel. Jeder möchte den Sommer anscheinend mit einem nagelneuen Drahtesel verbringen. Es kommt teilweise zu langen Lieferzeiten. Die Fahrradwerkstätten in Ahaus platzen aus allen Nähten. Kürzere Schlangen gibt es zwar, echte Engpässe gibt es jedoch auch in den Sommerferien nicht.
© Markus Gehring
21. Viele Unternehmen in der Stadt müssen sich an die geänderten Bedingungen anpassen und reagieren auf die Corona-Krise. Die Firma Wenker beispielsweise wird erfinderisch und setzt mit ihrer Produktion auf Krankenhäuser statt Hotels.
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 145 Infizierte. Bei zwei Personen ist die Infektion noch aktiv, 142 sind schon wieder gesund. 3 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
August 2020
3. Eine Ärztin des Ahauser St.-Marienkrankenhauses hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Weitere Tests zeigen jedoch, dass das Virus sich nicht weiter im Krankenhaus ausbreitet. Dennoch bleiben die Sicherheitsmaßnahmen hoch. Bei einer Anästhesistin des Ahauser St.-Marien-Krankenhauses wurde eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen. 21 Mitarbeiter wurden darauf getestet, Patienten seien nicht gefährdet, so das Klinikum Westmünsterland.
© Stephan Rape
6. Zu hoher Verwaltungsaufwand: Aus diesem Grund zahlte der Caritasverband im Dekanat Ahaus-Vreden seinen Angestellten bisher nicht die Corona-Prämie aus, die im April beschlossen wurde. Das soll sich schnell ändern.
7. Erst mehrfach verschoben, jetzt ganz abgesagt: Das Karpaten-Zeltfestival fällt 2020 komplett ins Wasser. Die Veranstalter haben für 2021 aber viel vor.
9. Erste Gerüchte über eine zweite Corona-Welle machen die Runde. Das Krankenhaus Ahaus sei darauf vorbereitet und stehe im Stand-By-Modus. Auch wenn in den vergangenen Wochen kaum noch etwas von dem Virus zu spüren war.
11. Schulstart mitten in der Pandemie? Für die i-Dötzchen geht die Grundschule unter ernsten Vorzeichen los. Mit Masken und viel Abstand. Genießen den Abend im Schlossbiergarten: Marlen Morrien, Eva-Maria Wittenberg, Annika Brinkhaus und Meike Dewies.
© Stefan Grothues
18. Es war nur eine Frage der Zeit: Ein Mitglied des Wüllener Löschzugs infiziert sich mit dem Coronavirus. Bevor die Infektion entdeckt wird, geht er aber noch mit in den Einsatz. Das große Glück: Die Krankheit breitet sich unter den Feuerwehrleuten nicht aus. Das zeigen Massentests. Die Einsatzfähigkeit ist nicht gefährdet.
28. Was schon Schützenfeste, Stadtfest, Kirmes und Karpaten ereilt hat, trifft nun den Weihnachtsmarkt in Alstätte: Abgesagt. Noch ist eine kleine Alternative geplant. Auch die wird später gestrichen.
30. Und es geht doch noch was: Im Schlossgarten eröffnet ein Pop-Up-Biergarten. Mit viel Abstand können Ahauser unter freiem Himmel Bier und Musik genießen. Ein Angebot, das über mehrere Wochen begeistert angenommen wird.
31. Die Discothek Next wurde in den vergangenen Wochen corona-konform umgebaut. Als neuer digitaler Club lädt er Gäste zum Feiern ein. Ein Konzept, das erst einmal gut aufgeht.
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 154 Infizierte. Bei einer Personen ist die Infektion noch aktiv, 150 sind schon wieder gesund. 3 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
September 2020
1. Es hatte sich ja abgezeichnet: Die Freibadsaison 2020 schließt mit einem dicken Minus. Doch der Aquahaus-Betriebsleiter Franz-Josef Bülter sieht es positiv: „Es hätte schlimmer kommen können“, sagt er.
3. Kurzarbeit in vielen Unternehmen bedeutet auch Ebbe für die Personaldienstleister: Die Firma Fair aus Ahaus begibt sich ins Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Insgesamt 270 Jobs stehen auf der Kippe. Karola Voß konnte die Bürgermeisterwahl mit überwältigender Mehrheit für sich bewinnen.
© Christian Bödding
13. Für einen Tag gerät die Pandemie etwas in den Hintergrund: In NRW ist Kommunalwahl. Bürgermeisterin Karola Voß wird mit riesiger Mehrheit wiedergewählt.
21. Die KG Burggeister sind in Ahaus der erste Karnevalsverein, der alle Termine inklusive des Rosenmontagsumzugs für die kommende Session absagt. Die Klein-Kölner aus Wüllen lassen sich mehr Bedenkzeit: Sie sagen erst zum Sessionsauftakt am 11. November ab.
27. Etwas Kultur gibt es dann doch noch: Zum Beethoven-Jahr spielt das WDR-Sinfonieorchester in der Stadthalle Ahaus. Unter Corona-Bedingungen können 160 Zuhörer live dabei sein. Der Rest kann das Konzert live im Radio verfolgen.
28. Die nächste Absage: Die Ahauser Industrietage wird es 2020 nicht geben. Neuer Zieltermin ist Oktober 2021. Ob das klappt, steht aber noch längst nicht fest. Claudia Platte und ihren Kollegen müssen während der Coronakrise besonders kreativ und flexibel sein.
© Johannes Schmittmann
29. Was macht ein Stadtmarketing, wenn es nichts zu vermarkten gibt? Ahaus Marketing und Touristik befindet sich seit März im Krisenmodus.
30. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 168 Infizierte. Bei 13 Personen ist die Infektion noch aktiv, 152 sind schon wieder gesund. 3 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Oktober 2020
1. Zwei Schüler an der Anne-Frank-Realschule stecken sich mit dem Coronavirus an. Sie werden erst krankgeschrieben und befinden sich in Quarantäne. Zur Sicherheit testet das Deutsche Rote Kreuz alle Schüler in den betroffenen Klassen und Kursen. Die gute Nachricht kommt wenige Tage später: Alle Tests sind negativ.
2. Die Grenzregionen der Niederlande sind vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt worden. Aber die Grenzen bleiben offen.
8. 120 Schüler und Lehrer an der Canisiusschule müssen auf das Coronavirus getestet werden, nachdem sich ein Lehrer infiziert hat. Zehn Lehrer gehen sicherheitshalber in Quarantäne. Ergebnis: Zwei Schüler sind ebenfalls infiziert.
9. Auch wenn die Inzidenz steigt, soll der Winterzauber stattfinden. Im Rat wird ein erstes Konzept kritisch diskutiert, aber akzeptiert: Auf „Ahaus leuchtet auf“ soll verzichtet werden. Hütten und Beleuchtung sollen aber für weihnachtliche Atmosphäre sorgen. Auch die Eisfläche ist noch fest eingeplant. Im Vorjahr strömten Tausende Besucher zur Aktion „Ahaus leuchtet auf“. Das soll beim diesjährigen Winterzauber unbedingt vermieden werden.
© Kippic
14. Noch eine Traditionsveranstaltung fällt der Pandemie zum Opfer: Der traditionelle Nikolaus-Umzug wird abgesagt. Der Plan ist, dass die Nikoläuse nur von Tür gehen, um die Präsente zu verteilen.
17. Der Inzidenzwert überschreitet im Kreis Borken die erste kritische Grenze: Mit einem Wert von über 35 gelten jetzt strengere Regeln: Beispielsweise müssen in Geschäften Masken getragen werden. Nur vier Tage später wird auch die 50er-Grenze gerissen: Die Fallzahlen steigen rapide.
27. Die Stadt Ahaus schließt alle Sporthallen für den Schul- und Vereinssport. Und auch der Nikolaus beugt sich dem Virus: Alle Veranstaltungen werden abgesagt. Es gibt allerdings keine einheitliche Lösung.
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 278 Infizierte. Bei 70 Personen ist die Infektion noch aktiv, 202 sind schon wieder gesund. 6 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
November 2020
2. Mit der Gottfried-von-Kappenberg-Schule hat nun auch die erste Grundschule in der Stadt einen Coronafall zu verzeichnen: Zwei Schüler müssen in Quarantäne, eine Ausbreitung bleibt zum Glück aus. An der Gottfried-von-Kappenberg-Schule in Wessum gibt es zwei Coronafälle. Nur wenige Schüler müssen sich in Quarantäne begeben.
© Johannes Schmittmann
6. Seit Ende Oktober gilt im Ahauser Krankenhaus wieder ein generelles Besuchsverbot. Das Klinikum Westmünsterland möchte aber keinen Notbetrieb einführen, wie er beispielsweise von der Gewerkschaft Verdi gefordert wird.
8. Bisher 45 Verstöße gegen die Corona-Schutzvorschriften hat das Ordnungsamt Ahaus seit Beginn der Corona-Krise verzeichnet. Auch einige Gastronomen mussten schon Bußgelder zahlen.
13. Auch der Plan B fällt ins Wasser: In Alstätte wird auch die kleinere Ersatzveranstaltung für den Adventsmarkt endgültig abgesagt. Und auch in der Ahauser Innenstadt wird es deutlich weniger weihnachtlich als in den Vorjahren: Im Rat wird das neue Konzept für die Vorweihnachtszeit vorgestellt.
20. Ein Einzelhändler schließt sein Geschäft und macht dafür auch die Corona-Krise verantwortlich: Sawall gibt nach 33 Jahren in Ahaus auf.

Dr. Nikolaus Schneider (l.) und Adelheid Boer von der VHS – hier in einem Deutschkurs mit Dozent Reinhold Lensing – gehen trotz Coronabeschränkungen an die Planung des neuen Semesters. Auch die Onlineangebote der VHS haben in den vergangenen Monaten einen enormen Sprung gemacht. © Stephan Rape
21. Auch das aktuelle Forum Volkshochschule muss sich auf völlig neue Bedingungen einstellen: Die Corona-Krise zwingt die Einrichtung dazu, immer mehr digitale Angebote aufzusetzen.
24. Mit viel Vorlauf machen die Schützenvereine in der Stadt eine klare Ansage: Auch 2021 wird es in Ahaus und den Ortsteilen kein Schützenfest geben.
25. Wegen der Corona-Krise muss auch die katholische Kirche neue Wege gehen: Um die Menschenmassen, die an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen in die Kirche strömen, besser zu verteilen, werden 50 einzelne Gottesdienste geplant.
30. Das Besuchsverbot ist wieder aufgehoben: Unter eng kontrollierten Bedingungen können Angehörige Patienten im Ahauser St. Marienkrankenhaus wieder besuchen. Und noch ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 590 Infizierte. Bei 147 Personen ist die Infektion noch aktiv, 435 sind schon wieder gesund. 8 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Dezember 2020
3. 14 Menschen im Seniorenwohnheim St. Friedrich in Wessum haben sich mit dem Coronavirus infiziert – neun Bewohner, fünf Mitarbeiter. Eine Reihentestung soll zeigen, ob sich das Virus noch weiter verbreitet hat. Das Ergebnis wenige Tage später: 13 Mitarbeiter und 14 Bewohner haben das Coronavirus. Eine 87-jährige Bewohnerin verstarb im Zusammenhang mit Corona.
8. Auch in einer Außenwohngruppe des Bischof-Tenhumberg-Hauses bricht das Coronavirus aus. Auch dort sind Bewohner und Angestellte betroffen. Insgesamt wurden 21 Bewohner positiv getestet, auch Mitarbeiter sind betroffen. Die Folge sind generelle Besuchsverbote und Isolation.
16. Erneuter Lockdown: Nach der Gastronomie geht jetzt auch der Einzelhandel fast geschlossen in den Lockdown. Auch städtische Einrichtungen müssen sich auf völlig neue Bedingungen einstellen.
18. Kurz vor Weihnachten machen Arztpraxen mobil: Mit Schnelltests wollen sie vor dem Fest die Gefahr für ältere Angehörige mindern. Das Konzept kommt an: Zehn Infektionen werden erkannt. Eine gute Quote.
25. Er gehörte zu den ersten Corona-Infizierten in Ahaus. Ein halbes Jahr nach der Infektion ist der Alstätter Stefan Floris (53) immer noch schwer gezeichnet und warnt eindringlich vor der Krankheit.

Stephan Floris ein halbes Jahr, nachdem bei ihm Covid19 diagnostiziert wurde, in seinem Garten. Der Alstätter, der vier Wochen im künstlichen Koma lag und fast gestorben wäre, warnt eindringlich davor, den Coronavirus zu unterschätzen: "Es kann jeden treffen." © Anne Winter-Weckenbrock
27. Sie kommen enger mit dem Coronavirus und seinen Folgen in Berührung als die meisten Anderen: Die Pflegekräfte auf der Intensivstation. Einer von ihnen, Oliver Anders (51) aus dem St. Marienkrankenhaus Ahaus, berichtet von seiner Arbeit.
27. Die Impfungen im Kreis Borken beginnen. Zuerst natürlich in den Alten- und Pflegeheimen. Die 96-jährige Luise Weymann bekommt als Erste im Kreis ihre Impfung.
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 928 Infizierte. Bei 111 Personen ist die Infektion noch aktiv, 788 sind schon wieder gesund. 29 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Januar 2021
1. Neues Jahr, die alten Probleme: Auch die Sternsinger dürfen wegen der Corona-Schutzverordnung nicht ihre üblichen Runden durch die Stadt drehen. Stattdessen kommt ihr Segen per Post und Youtube-Video in die Häuser. In der Silvesternacht blieb es überwiegend ruhig. Nur in Ottenstein musste die Polizei eine größere Menschenansammlung auflösen.
4. Wie kann man Menschen helfen, die im Lockdown einsam sind? Die Freiwilligenagentur Handfest sucht nach Ehrenamtlichen für ein Telefonangebot: Dort sollen sie einfach für Gespräche bereitstehen. Viele Ahauserinnen und Ahauser melden sich.
6. Es gibt auch die kleinen, guten Nachrichten: Weil natürlich viel mehr auf den Schutz vor Infektionen geachtet wird, ist die Zahl der Norovirusfälle drastisch zurückgegangen.
7. Kurz bevor die Impfungen das Heinrich-Albertz-Haus in Ahaus erreichen, bricht dort das Coronavirus aus: 14 Bewohner und drei Mitarbeiter infizieren sich.
12. Die Zahl der Infektionen steigt. Um sich darauf vorzubereiten, eröffnet das St. Marienkrankenhaus in Ahaus eine zweite Corona-Station. Auch ein allgemeines Besuchsverbot wird in den Häusern des Klinikums Westmünsterland wieder verhängt. Die Intensivstation im Krankenhaus Ahaus. Dort ist aktuell ein eigener Bereich eingerichtet, in dem Covid19-Patienten behandelt werden. Mehr als vier dieser Patienten gleichzeitig waren bislang dort nicht zu versorgen.
© Klinikum Westmünsterland
18. Gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: Die Impfungen des Personals dort sollen in Kürze beginnen.
20. Ein ehemaliger Ahauser landet in Untersuchungshaft: Er hatte sich als Arzt ausgegeben und im Impfzentrum in Hagen gearbeitet. Er geriet nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt.
22. Viele Branchen ächzen unter den Corona-Bestimmungen. Taxifahrer können sich mühsam mit Krankenfahrten über Wasser halten. Doch auch sie machen sich große Sorgen. Das Ahauser Krankenhaus bekommt Verstärkung: Soldaten unterstützen dort das Pflegepersonal. Auch das Besuchsverbot wird wieder aufgehoben.
26. Das Schulhalbjahr neigt sich seinem Ende zu. Schülerinnen und Schüler lernen zu Hause. Doch was passiert mit den Zeugnissen? In Ahaus gibt es keine einheitliche Regelung. Jede Schule geht anders mit der Zeugnisvergabe um.
27. Dreifache Absage: Sport- und Schützenvereine in Wessum sagen ihre Feierlichkeiten, die für 2021 geplant waren, ab. Der Schritt sei alternativlos, sagen sie.

2018 holte Rainer Böcker den Vogel der Wessumer Bürgerschützen von der Stange. Nun geht seine Regentschaft ins vierte Jahr. © Elvira Meisel-Kemper
31. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 1097 Infizierte. Bei 37 Personen ist die Infektion noch aktiv, 1019 sind schon wieder gesund. 41 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Februar 2021
1. Auch die Krankenhäuser im Klinikum Westmünsterland waren von den Lieferproblemen beim Impfstoff betroffen. Die Impfungen mussten wieder gestoppt werden. Jetzt soll es weitergehen.
2. Auch die britische Mutation des Coronavirus macht vor dem Kreis Borken nicht Halt: Die ersten beiden Ahauser, die sich mit dieser Variante infiziert haben, befinden sich in Quarantäne.
4. Ein genauerer Blick in die Statistik zeigt, dass die Infektionsquoten in den Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich ist. Der Kreis kann allerdings keine Auffälligkeiten feststellen und spricht von Zufall.

Dr. Thomas Westermann (l.) und Holger Winter sehen die aktuellen Patientenzahlen im Ahauser St.-Marien-Krankenhaus mit Sorge: Im Januar verzeichnete das Haus rund 30 Prozent weniger Patienten als üblich. Neben möglichen Folgen für die Patienten hat das auch eine finanzielle Seite: Die Kosten laufen weiter, die Einnahmen brechen aber ein. © Stephan Rape
8. Wegen der Pandemie machen viele Menschen einen großen Bogen um Ärzte und das Krankenhaus. Klinikleitung und Ärzte warnen davor. Andere Krankheiten könnten so leicht übersehen werden.
9. Bisher war die Zahl der Insolvenzen rückläufig. Doch mit Blick auf die Pandemie sind die wirtschaftlichen Aussichten düster.
15. Rosenmontag ohne Karneval? Fast. In der Feste Ottenstein und Klein-Köln sind die Rosenmontagsumzüge zwar abgesagt. Trotzdem machen sich Narren auf den Weg und feiern online.

Der kleine Hauptmann Anton Uschok kam in Wüllen in diesem Jahr nicht zum Einsatz. Auch Markus Schröder, Präsident des Karnevalsvereins Klein-Köln, und Vorstandsmitglied Stefan Vöcking konnten nur mit Abstand auf den Höhepunkt der Session anstoßen. © Karnevalsverein Klein-Köln Wüllen
25. Die Termin-Vergabe im Impfzentrum soll schneller: Das Ahauser Softwareunternehmen Tobit.Labs stellt Software zur Verfügung, um die Vergabe zu vereinfachen.
28. Ein Blick auf die Statistik: Ahaus hat insgesamt 1166 Infizierte. Bei 32 Personen ist die Infektion noch aktiv, 1092 sind schon wieder gesund. 42 Personen in Ahaus und den Ortsteilen sind im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gestorben.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
