Rissiger Asphalt und alte Geräte Neue Skateanlage in der Ork wird rund 500.000 Euro kosten

Neue Skateanlage in der Ork wird rund 500.000 Euro kosten – nur wann?
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Dicke Risse durchziehen den Asphalt auf der Skateanlage am Freizeitgelände Ork. So dick und so lang, dass sich dort schon eine eigene Pflanzenwelt ausgebreitet hat. Die Risse sind so groß, dass Skater mit ihren Rollen schnell hängen bleiben könnten. „Jeder, der schon mal mit Rollerblades unterwegs war, kann sich vorstellen, wie gefährlich das ist“, machte der Beigeordnete Werner Leuker jetzt im Jugendhilfeausschuss deutlich.

Spätestens der sogenannte „Sommerfrost“ habe die Situation dort extrem verschlimmert. Dieser eigentlich widersprüchliche Begriff bezeichnet Schäden in Asphaltdecken, die durch extreme Trockenheit verursacht werden.

Gefahrenstellen werden abgesperrt

Große Teile der Anlage werden deswegen vom Bauhof immer wieder mit Zäunen abgesperrt. „Nicht, weil der Bauhof aus Lust und Laune so handelt“, sagt Werner Leuker. Sondern um die Unfallgefahr zu mindern. Die Skater ihrerseits würden die Zäune dann wieder öffnen oder beiseite stellen.

Eine Umfrage unter den Skatern hatte ergeben, dass auch die Ausstattung nicht mehr zeitgemäß sei. Zum Beispiel der Untergrund: Als die Anlage gebaut wurde, sei Asphalt der gängige Belag gewesen. „Bei Stürzen ist das aber alles andere als ideal“, machte Birgit Gausling vom Jugendamt der Stadt Ahaus im Ausschuss deutlich. Beton sei glatter und würde daher viel weniger Schürf- oder Fleischwunden verursachen. Und auch die dort aufgestellten Geräte und Rampen sollen dringend überarbeitet werden.

Regelmäßig stellt der Bauhof Zäune auf, um die besonders schadhaften Stellen auf der Skateanlage abzusichern. Und regelmäßig stellen Skater sie wieder beiseite.
Regelmäßig stellt der Bauhof Zäune auf, um die besonders schadhaften Stellen auf der Skateanlage abzusichern. Und regelmäßig stellen Skater sie wieder beiseite. © Stephan Rape

Die Anlage sei eine der beliebtesten Freizeit- und Sportanlagen im ganzen Stadtgebiet. Dass die Anlage, die 2002 eröffnet und 2018 zuletzt saniert wurde, dringend überarbeitet werden musss, ist unstrittig. Nur das „Wie“ ist aktuell eine große Frage.

Zuletzt wurden immer wieder kleine Ausbesserungen durchgeführt. Für dieses Jahr waren 120.000 Euro für die Anlage vorgesehen. Doch das reicht vorne und hinten nicht aus.

Das Hinweisschild auf der Skateanlage
Die Anlage wurde 2002 eingeweiht und immer mal wieder stückweise saniert. Jetzt soll sie komplett neu aufgelegt werden. Kostenpunkt: rund 500.000 Euro. © Stephan Rape

Auf gut 500.000 Euro Kosten kommt eine vorsichtige Schätzung der Gesamtsanierung. Je nachdem ob sie in einem Zug oder verteilt auf mehrere Jahre umgesetzt wird, pendelt die Gesamtsumme um rund 30.000 Euro. Die Verwaltung würde deswegen am liebsten die gesamte Anlage neu aufbauen.

„Das muss natürlich der Rat entscheiden“, schränkte Werner Leuker am Dienstagabend im Jugendhilfeausschuss ein. Eine fachliche Empfehlung des Ausschusses sei aber umso wichtiger.

Auch wann die Skater überhaupt mit einer neuen Anlage ohne Bauzäune rechnen können, ist noch völlig offen.

Nicht für alle Zielgruppen

Hanne Lange (UWG) kam noch auf ganz andere Ideen: Neben der Anlage für die Skater könne man auch für kleinere Kinder eine eigene Anlage mitdenken. Ein Pumptrack wie in Südlohn sei eine sehr gute Sache und eine echte Attraktion. Als Mutter kleiner Kinder sei ihr das aufgefallen und ein besonderes Anliegen, dass auch die Kleineren nicht vergessen werden.

Die Idee versuchte Birgit Gausling wieder einzufangen: „Auch wenn ich weiß, dass das unpopulär ist“, machte sie deutlich. Für kleinere Kinder habe die Stadt schließlich in die Leuchtturmspielplätze investiert. Die Nutzer des Skateparks würden ja ganz anders fahren, als kleine Kinder. Eine Durchmischung sah sie kritisch. Auch Alexander Kaiser (CDU) warb dafür, bei den abgefragten Wünschen der Skater auf der Anlage zu bleiben. Das ist aber noch ein Zukunftsthema.

Erst einmal stimmte der Jugendhilfeausschuss bei vier Enthaltungen von SPD, UWG und WGW dafür, die Anlage in einem Schritt neu aufzubauen. Über die Mehrausgaben, die Termine und die Detailplanungen muss erst einmal der Rat beschließen. Bis die erste Maschine anrückt soll aber auch noch eine Arbeitsgruppe „Spielraumplanung“ gegründet und ein Fachbüro für die Planung eingeschaltet werden.

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