Planung für rundes Gebäude wird konkret Kosten für Neubau der Kita Wilde Wiese sind noch offen

Rundes Gebäude: Kosten für Neubau der Kita Wilde Wiese sind noch offen
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Die Planungen für den Neubau der Kita Wilde Wiese in Alstätte werden konkret: Die städtische Kita, die erst Anfang 2022 von drei auf fünf Gruppen erweitert wurde, soll in Zukunft Platz für sechs Gruppen bieten. Dafür ist auf dem Grundstück an der Öddingstraße ein unkonventioneller Bau geplant. Unkonventionell, weil komplett rund.

Auf zwei Etagen sollen sich alle Räume in zwei Ringen anordnen. Dass das neue Gebäude dieses Form annehmen soll, hatte die Verwaltung schon Anfang des Jahres so durchblicken lassen. Im Jugendhilfeausschuss stellte Architekt Tobias Mauritz, Geschäftsführer des Büros Weitkamp und Partner in Ahaus, jetzt die konkreteren Pläne und Ideen hinter dem Konzept vor.

Mehr und mehr sei das Architektenteam von einer winkligen oder rechteckigen Form zu einer quadratischen Bauform gewechselt. Dort angekommen sei es nur noch ein kleiner Schritt gewesen, auch die Ecken des Quadrats abzuschneiden und die Räume in zwei Ringen anzuordnen. Im inneren Ring sollen Neben-, Schlaf- und Versorgungsräume liegen. Im Äußeren verteilen sich auf zwei Stockwerken die Gruppenräume und weitere Flächen.

So können nicht nur die Wege so kurz wie möglich gehalten werden. Jeder Punkt auf einer Ebene sei innerhalb von 15 Metern – oder 40 Kinderschritten – zu erreichen. Gleichzeitig werden alle Himmelsrichtungen ausgenutzt und so die natürliche Beleuchtung der Räume vereinfacht. Zusätzlich wird ein Innenhof geschaffen, der für ganz unterschiedliche Aktivitäten genutzt werden könne.

Das brachliegende Grundstück an der Öddingstraße
Auf diesem Grundstück an der Öddingstraße ist der Neubau vorgesehen. Erstmals plant die Stadt ein komplett rundes Gebäude. Die Kosten dafür sind bisher noch nicht öffentlich. © Stephan Rape

Parallel sei aber immer auch an einer rechtwinkligen Variante weiter geplant worden. Nachteil an einem eher konservativ geplanten Gebäude beispielsweise in L-Form: Die Flure würden bei einer Einrichtung für sechs Gruppen sehr lang. Nicht nur für die kurzen Beine der Kita-Kinder ein Problem: Flächen für Flure würden schließlich auch Geld kosten, ohne zwingend eine weitere Funktion zu haben.

Er beschrieb die Planung bis zu dem runden Entwurf dennoch als emotionale und durchaus holprige Fahrt. Der ungewöhnliche Entwurf sei zunächst eher durch Zufall so konkret geworden. „Wir hatten das als interne Idee durchgespielt, einfach um zu sehen, was passiert“, sagt er. Im Team sei der Entwurf dabei so gut angekommen, dass das Büro sie öffentlich gemacht habe.

Nachhaltige Materialien geplant

Geplant sei aktuell, das ganz Gebäude mit nachhaltigen Materialien – also Holz – und viel Glas zu bauen. Angedacht sei beispielsweise auch eine Rutsche, die aus dem ersten Stock in den Außenbereich führen soll. Dargestellt sei das in den aktuellen Visualisierungen allerdings noch nicht.

Eine kleine Überraschung steht bei den Kosten noch aus: Die wurden bisher in der Öffentlichkeit weder angesprochen noch diskutiert. Bürgermeisterin Karola Voß betonte, dass eine runde Bauform natürlich teurer sei als die herkömmliche. Auch deswegen sei sie anfangs skeptisch gewesen.

Kosten werden Ende August Thema

Unter dem Strich sehe sie nach den bisherigen Diskussionen aber die Vorteile der neuen Planung. Und da die Kita in Alstätte ja auf lange Sicht geplant sei, warb sie dafür, den Mut für diese Entscheidung aufzubringen. Aus dem Jugendhilfeausschuss gab es für die runde Form einhellige Zustimmung.

Der Bau- und Planungsausschuss am 23. August und danach der Rat müssen das natürlich noch bestätigen.

In der Kita Wilde Wiese jedenfalls freuen sich die Mitarbeiterinnen riesig auf die anstehenden Veränderungen. Ein Großteil der Belegschaft hatte die Sitzung am Dienstagabend von der Zuschauerempore im Ratssaal verfolgt. „Wir sind alle gespannt“, sagt Christin Hilbring vom Team der Kita. Das Interesse sei riesig. „So eine Kita gibt es ja hier im Umkreis auch noch nicht“, erklärt sie.

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