Remmel in Sorge um das Grundwasser
NRW-Umweltminister im Amtsvenn
Auch an Tag 14 ging die Suche nach der Ursache für den Ölaustritt im Amtsvenn weiter. Am Freitag hat sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) vor Ort ein Bild gemacht. Besonders der Ölfund im Grundwasser bereitet ihm Sorgen. Unterdessen gibt es erste Hinweise auf ein Leck in der Kavernenanlage.
Damit sich das kontaminierte Grundwasser nicht weiter ausbreitet, soll voraussichtlich ab Montag eine abdichtende Schutzwand in den Boden eingelassen werden. Währenddessen ging die Suche nach der Ursache für den Ölaustritt auch am 14. Tag weiter. Die Bezirksregierung Arnsberg schrieb am Freitag in einer Pressemitteilung: „Die Ergebnisse der Sondierungsarbeiten haben deutliche Hinweise auf den Pfad des Öls erbracht.“
Diese würden demnach den Eindruck verstärken, dass der Öleintrag von der Kaverne S 5 ausgeht. Die Anlage steht bereits seit Tagen unter Verdacht. Ein Leck an einer nahe gelegenen Pipeline war zuvor mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen worden. Ein Sprecher der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen, die die Kavernenanlage betreibt, betonte am Freitag, dass weiter mit Hochdruck nach der Ursache geforscht werde. „Es besteht natürlich Ungeduld. Das verstehen wir.“
Um die Ursache für den Ölaustritt zu finden, soll ab Montag etwa 80 Meter von der Kaverne entfernt erstmals bis in eine Tiefe von 220 Metern gebohrt werden. „Die Bohrung soll weitere Erkenntnisse über die Ursache des Ölaustritts liefern“, heißt es von Seiten der Bezirksregierung. Parallel werde eine erneute Prüfung der Kavernenanlage S5 vorbereitet. Hierzu sollen weitere High-Tech-Unternehmen hinzugezogen werden. Zur Zukunft der Ölspeicherung in Kavernen wollte sich Minister Remmel am Freitag nicht äußern. „Für diese Diskussion ist es derzeit noch zu früh.“ Der BUND hatte eine Überprüfung aller Kavernenspeicher in Deutschland gefordert und die Sicherheit der Anlagen in Frage gestellt.
Noch immer treten im Bereich eines Bauernhofes stündlich bis zu 50 Liter Öl-Wassergemisch aus dem Boden und verseuchen das Umfeld. Weit über tausend Kubikmeter Boden wurden bereits abgetragen und entsorgt.