Polizei sucht Unfallursache Baumwollexpress hinterlässt keine Bremsspuren auf der B70

Baumwollexpress hinterlässt keine Bremsspuren auf der B70
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Nach dem Busunfall mit dem Baumwollexpress auf der B70 von Donnerstagmorgen laufen bei der Polizei die Ermittlungen. Die 54-jährige Busfahrerin aus Stadtlohn war mit ihrem Fahrzeug in Höhe der Einmündung zum Heidehof nach links in den Gegenverkehr geraten.

Eine 25-jährige Ahauserin, die ihr aus Richtung Gronau entgegenkam, konnte nicht mehr ausweichen. Die Fahrzeuge prallten frontal aufeinander, die Ahauserin trug schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen davon. Die Busfahrerin und die sieben Passagiere kamen leicht verletzt in verschiedene Krankenhäuser.

Unklar ist, warum die Busfahrerin ihre Spur verließ und in den Gegenverkehr geriet. Eine internistische Ursache habe sich bisher nicht ergeben, heißt es von der Polizei. Laut ersten Aussagen der Buspassagiere gebe es aber auch keinen Hinweis darauf, dass die Busfahrerin unmittelbar vor dem Unfall abgelenkt gewesen sei. „Bisher ist die Unfallursache komplett unklar“, erklärt Dietmar Brüning.

Unabhängig davon betont er, wie viel Glück im Unglück alle Beteiligten trotzdem noch gehabt haben: Natürlich sei die junge Frau schwer verletzt. „Wenn man sich das Auto ansieht, hätte das aber auch ganz anders ausgehen können“, sagt er.

Beteiligte hatten trotz allem Glück

In Höhe der Unfallstelle gilt Tempo 70. Bremsspuren hatte die Polizei vor Ort nicht gefunden und markiert. Die immense Wucht des Aufpralls wird schon dadurch deutlich, dass der PKW entgegen seiner Fahrtrichtung weggeschleudert wurde: Erst gegen den stabilen Stahlmast einer Richtungstafel, der jedoch einfach weggerissen wurde. Das Auto überschlug sich und blieb schließlich auf dem Dach im angrenzenden Acker liegen.

Der Bus schoss mehr oder weniger ungebremst gerade aus in den gleichen Acker. Das rund 20 bis 25 Tonnen schwere Fahrzeug verfehlte zwei Bäume am Straßenrand nur knapp und blieb rund 100 Meter hinter dem ursprünglichen Aufprallort stehen.

Erst die Feuerwehr hatte die schwerverletzte 25-Jährige aus dem Auto befreien können.

Assistenzsysteme sind Pflicht

Der BUs der Linie X80, ein Mercedes Citaro, war laut Regionalverkehr Münsterland (RVM) gerade erst rund ein Jahr alt. Das Unternehmen hatte zur Unfallursache auf die Ermittlungen der Polizei verwiesen. Der Bus soll repariert und wieder in Dienst gestellt werden. Ein Sprecher betonte, dass derart schwere Unfälle die absolute Ausnahme im gesamten Gebiet der RVM seien.

Busse diesen Typs sind laut Herstellerangaben serienmäßig mit einem Spurhalteassistenten und weiteren automatischen Assistenz- und Sicherheitssystemen ausgestattet. Seit 2015 müssen neue, in der EU zugelassene Busse mit mehr als fünf Tonnen Gewicht mit einer Spurverlassenswarnung ausgerüstet werden. Die schlägt Alarm, sobald sich das Fahrzeug den Leitlinien auf der Fahrbahn zu sehr nähert, ohne zu blinken. Dieses System greift aber noch nicht aktiv in die Lenkung ein wie beispielsweise ein Spurhalteassisstent.

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