Auf der Suche nach den Unbekannten, die in Ahaus Radiofrequenzen kapern, ist die Bundesnetzagentur noch keinen entscheidenden Schritt weiter.

© Stephan Rape

Piratensender in Ahaus: Bundesnetzagentur hat noch keine heiße Spur

rnRadiofrequenz gekapert

Bisher gibt es noch keine heiße Spur auf der Suche nach den Unbekannten, die seit einiger Zeit Radiofrequenzen in Ahaus kapern. Die Ermittlungen sind schwierig.

Ahaus

, 07.04.2021, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit einiger Zeit kapern Unbekannte die Radiofrequenz von 1Live und senden krude Thesen gegen die Corona-Maßnahmen. Die Ermittlungen der Bundesnetzagentur laufen, gestalten sich aber schwierig.

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„Wir haben noch keine näheren Hinweise“, sagt Michael Reifenberg, Pressesprecher der Bundesnetzagentur, am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion. Seit Anfang März seien bei der Bundesnetzagentur vereinzelt Meldungen über die Funkstörungen im Raum Ahaus eingegangen.

Bundesnetzagentur sucht nach Quelle der illegalen Sendungen

Per Funkpeilung versucht die Bundesnetzagentur den Urhebern auf die Spur zu kommen. Doch das gestaltet sich schwierig. Weil die Unbekannten immer nur zeitweise senden und die Hinweise auch von unterschiedlichen Orten kommen. „Wir müssen zufällig mit einer Funkpeilung in der Nähe sein, wenn die Unbekannten senden“, erklärt Michael Reifenberg.

Das sei in diesem Fall besonders kompliziert, da die Unbekannten ja auf einer Frequenz senden, die normalerweise der Radiosender 1Live benutzt. Und daher ist diese Frequenz ständig mit starker Sendeleistung belegt. „Unsere Messgeräte zeigen ja nicht den Inhalt einer Sendung, sondern nur, dass überhaupt auf der Frequenz gesendet wird“, erklärt er weiter. Gleichzeitig habe der unbekannte Sender wohl nur eine sehr begrenzte Reichweite.

Zwischen 5 und 15 Fällen von Funkstörungen pro Jahr in ganz Deutschland

Wie immer bei einer solchen Funkstörung sei überhaupt nicht klar, ob sie aufgeklärt werden könne oder nicht. Bundesweit gebe es pro Jahr etwa 5 bis 15 ähnliche Fälle. Auch dabei könne die Bundesnetzagentur aber nichts zu den Inhalten der nicht genehmigten Sendungen sagen. „Das ist nicht unser Geschäft“, erklärt der Pressesprecher.

Wie berichtet haben Unbekannte seit einigen Wochen auf der Frequenz des WDR-Senders 1Live immer wieder Thesen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung versendet. Autofahrern waren sie beispielsweise zu unterschiedlichen Uhrzeiten auf dem Adenauerring, der Wüllener Straße oder dem Hohen Weg aufgefallen. Auch aus Legden kamen nach unserer Berichterstattung vereinzelte Meldungen.

Die Sendungen hatten das reguläre Radioprogramm von 1Live überlagert. Eine Computerstimme hatte dann Thesen gegen die Impfung, die Tests oder den Lockdown verlesen.