
© Markus Gehring
Viele Parkplätze in Ahaus sind viel zu eng für moderne Autos
Schmale Parkplätze
Einen Parkplatz zu finden, ist oft Glücksache. Wer einen gefunden hat, muss entscheiden: Passt mein Auto in diese Mini-Lücke? In Ahaus sind viele Parkplätze einfach zu eng.
Mit Schwung fährt eine 23-jährige Ahauserin an der Wallstraße in eine Parklücke. Glück gehabt, so sagt sie. Ihr Opel Adam passt prima zwischen die beiden Begrenzungslinien. Das ist aber nicht immer so. „Mein Auto ist zwar klein, aber die Türen sind riesig“, sagt sie. Wenn dann ein SUV daneben steht, wird es eng. Die Parkplatzsituation an der Wallstraße nennt sie „bescheiden.“
Andere Autofahrer sehen die Situation an der Wallstraße am Donnerstagmittag entspannt. Eine Ahauserin weist die Straße entlang. „Hier gibt es überall Parkplätze.“ Und wenn es doch mal eng werde, sei da ja noch zwei Minuten Fußweg entfernt der Kirmesplatz. Sogar eine Frau aus Recklinghausen, die in einer Parkbucht erst mal wenden muss, weil der anvisierte Parkplatz doch zu klein war, findet die Situation in Ordnung.
Stadt arbeitet am Parkraumkonzept
Handlungsbedarf besteht allerdings. Die Stadt Ahaus arbeitet zurzeit an ihrem Parkraumkonzept. Dabei geht es in erster Linie nicht um die Breite der Parkplätze, sondern eher darum, das Parken in geordnete Bahnen zu lenken. Denn während die Parkplätze auf der Wallstraße oft knapp sind, gibt es am Domhof eigentlich immer freie Plätze.
„Wenn neue städtische Parkplätze gebaut werden, haben sie eine Breite von mindestens 2,50 Metern“, sagt Stefan Hilbring, Pressesprecher für die Stadt Ahaus. Solche Parkplätze werden entstehen, wenn der aktuell nur teilweise befestigte und nicht beleuchtete Parkplatz am Friedhof ausgebaut wird. Dann soll die Zahl der Stellplätze von 95 auf 152 Stellplätze erhöht werden. Die Sanierung soll noch in diesem Jahr starten.
Städtebaulicher Wettbewerb für die Wallstraße
Bis es auf der Wallstraße komfortabler wird mit dem Parken, wird noch einige Zeit vergehen. In einem städtebaulichen Wettbewerb werden jetzt erst einmal Vorschläge von Fachbüros für eine Umgestaltung der Wallstraße entstehen.
Einfach schon mal die Farbe von den Begrenzungslinien abzukratzen und neue Linien zu ziehen, das geht nicht – so der Ahauser Pressesprecher. Denn es kann nicht gelingen, die alten Linien so rückstandslos zu entfernen: „Da wäre Chaos vorprogrammiert.“ Breitere städtische Parkplätze wird es also nur bei Erneuerungen oder Renovierungen von Parkanlagen geben.

Dicht am Pfeiler steht dieses Auto in der Tiefgarage Königstraße. © Markus Gehring
Auch die Tiefgarage Königstraße soll optimiert werden. „Wir arbeiten an einer Machbarkeitsstudie“, so Stefan Hilbring. „Sie wird nach der Sommerpause vorgestellt.“ Die Stadt hat hier Nutzungsrecht, sie gehört aber mehreren privaten Eigentümern.
Auch hier sind die Stellplätze sehr eng. Ob es daran liegt, dass sie offensichtlich nicht sehr beliebt ist? Am Donnerstagmittag finden sich auf jeden Fall so viele freie Plätze, dass Autofahrer offensichtlich kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie auch mal eineinhalb Parkplätze belegen.