Organisator Fred Posny: Ein Magnet für die Stadt
Ahaus Livehaftig
Live-Musik in den Kneipen von Ahaus - das gibt es bereits seit 21 Jahren beim Livehaftig. Organisator Fred Posny erklärt in einem Interview mit Volontärin Jana Thiemann, wieso das Festival nur noch an einem Abend stattfindet und was es für neue Pläne gibt.
Das Festival ist bereits letztes Jahr von zwei auf einen Abend reduziert worden. Was sind die Gründe dafür?
Das Freizeit- und Arbeitsverhalten der Leute hat sich geändert. Viele müssen auch am Samstag arbeiten - daher wollen sie am Freitagabend nicht bis in die Nacht feiern. Wir haben festgestellt, dass am ersten Abend des Festivals nur etwa 30 Prozent der Leute in der Stadt unterwegs waren, am Samstag dafür 70 Prozent. Da macht es einfach mehr Sinn, die beiden Abende zu einem einzigen zusammenzuziehen.
Neuerdings gibt es für die Eintrittsbuttons einen Vorverkauf. Wie läuft er?
Die Tickets sind bereits in der Verteilung. Wie viele bis jetzt verkauft wurden, weiß ich nicht genau. Aber es läuft und das wird auch auf lange Sicht funktionieren.
Einige Kneipen, die sonst regelmäßig mit dabei waren, machen nicht mehr mit. Wieso?
Das hat mit der Fluktuation in der Gastronomie zu tun. Das ist jedes Jahr so. Einige Kneipen stehen vor einem Pächterwechsel oder das Interesse der Kunden hat sich verändert. In den 21 Jahren, in denen das Festival jährlich stattfindet, ist das eine ganz normale Entwicklung.
Sind die Wirte schwerer zu motivieren?
Nein, die Wirte sind immer hoch motiviert. Für sie ist Livehaftig ein echtes Highlight. Vor 21 Jahren ist das Festival auf die Beine gestellt worden, um im Sommer ein Angebot für die Leute zu schaffen. Das ist natürlich auch Werbung für die Gastronomie und ist sehr schnell zu einem Magnet in der Stadt geworden.
Wie haben sich die Besucherzahlen in den 21 Jahren entwickelt?
Die Besucherzahlen sind nahezu gleich geblieben. Wir rechnen jedes Jahr mit 3000 bis 5000 Gästen. Unser Ziel ist es, die Stadt voll zu kriegen. Jeder soll von unserem Angebot profitieren können - die Gäste auf der einen und die Gastronomien auf der anderen Seite.
Früher musste die Bahnhofstraße/Königstraße wegen des Besucherandrangs gesperrt werden. Ist das heute auch noch so?
Grundsätzlich möchten wir Sperrungen vermeiden. Im Bereich des Café Muse tummeln sich erfahrungsgemäß immer viele Leute, die dann auch auf der
Straße stehen. An dieser Stelle werden wir wahrscheinlich wieder sperren müssen. An anderen Stellen arbeiten wir auf Zuruf. Wenn wir merken, dass eine Sperrung nötig ist, dann machen wir kurzfristig dicht. Außerdem hat sich der Bus-Transfer in die Stadt verlagert, da sind wir drauf vorbereitet und müssen natürlich Vorsichtsmaßnahmen achten.
Ist es schwierig, geeignete Bands für die Live-Auftritte zu gewinnen?
Es ist schon nicht immer so einfach, Bands zu bekommen. Denn die Musiker sind natürlich auch im Sommerurlaub oder sind anderweitig verplant. Die Suche ist schon mit großem Aufwand verbunden. Trotzdem kriegen wir jedes Jahr tolle Bands zusammen, viele Wirte haben sogar ihre Lieblingsmusiker, die sie auch unbedingt wieder in ihrer Kneipe haben wollen. Und wenn wir merken, dass die Resonanz bei einer Band nachlässt, dann schauen wir nach einer anderen.
Bleibt das Konzept des Festivals so wie bisher oder gibt es neue Pläne?
In Zukunft wollen wir wieder den Festival-Freitag ins Spiel bringen. Da wollen wir aber Abendveranstaltungen installieren, die keinen Party-Charakter haben. Da können die Leute auch hingehen, wenn sie am Samstag arbeiten müssen. Vielleicht wollen wir da auch mit Unternehmen zusammenarbeiten. Ich denke da an Comedy im Mode-Geschäft oder in der Bäckerei. In diesem Jahr testen wir diese Idee mit dem ersten Comedy-Einsatz im Café Logo. Der Freitag könnte so zu einem Abend der Kleinkunst werden. Das alles entwickelt sich gerade weiter.
- Comedy ,
- Musiker ,
- Musikgruppen und Bands ,
- Werbung ,
- Livehaftig ,
- Stadt Ahaus ,
- Ahaus