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Neue Windräder für Ahaus reichen noch nicht aus
Meinung
Bis zu 40 neue Windräder sollen in Ahaus möglich werden. Doch ein Blick auf den Stromverbrauch zeigt, dass das nicht reicht. Ein klassisches Dilemma, findet unser Autor in seinem Kommentar.
Der Bedarf an regenerativer Energie ist groß. Und das Interesse daran ist in Ahaus und den Ortsteilen noch größer. Klar, wer die passende Fläche hat, kann mit neuen Windrädern viel Geld verdienen.
Aber: Mit dem Plan für die Windenergie hat die Stadt vor zwei Jahren eine Bauchlandung hingelegt. Mögliche Interessensgruppen hin oder her, der neue Plan muss rechtlich wasserdicht sein. Und die Erklärung des Technischen Beigeordneten ließ da schon schmunzeln: Da müssen doch tatsächlich überall in der Stadt die gleichen Maßstäbe gelten. Und das sogar, obwohl sich einige Einwohner etwas anderes wünschen: Um mehr für die Umwelt zu tun... oder Geld zu verdienen?! Schwamm drüber.
Ahaus schafft nur 65 Prozent der benötigten Energie
Eine andere Zahl, die am Dienstag die Runde im Ausschuss machte, ließ noch mehr aufhorchen: Selbst mit dem angedachten Ausbau der regenerativen Windenergie – zur Debatte stehen 20 bis 40 neue Windräder – kann Ahaus in den nächsten Jahren nur rund 65 Prozent der benötigten Energie regenerativ erzeugen. Weil der Stromverbrauch eben auch wieder stark steigt – Elektromobilität sei Dank. Das ist zwar vergleichsweise gut, reicht aber eben nicht.
Die Varianten: Strom sparen (will niemand), mehr Windräder („Ja, aber der Naturschutz!“) oder mehr Stromtrassen („Ok, aber nicht hier.“). Der Weg durch die Energiewende ist noch lang.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
